Sechs Südwest-Titel für die Rudergesellschaft Speyer
Die Südwestdeutschen Meisterschaften in Trier brachten der Rudergesellschaft Speyer gleich sechs Titel und ebenso viele Vizeplätze, auf die Plätze drei und vier kamen die Ruderer mit dem roten Brustring drei beziehungsweise zwei Mal. In der Vereinswertung landete die RG Speyer mit 44,9 Punkten hinter den Großvereinen Mainzer RV mit 76,1 Punkten und dem Koblenzer RC Rhenania mit 48,1 Punkten.
Am ersten Regattatag werden die Rennen in den Kleinbooten, Einer und Zweier traditionell über die 1000-Meter-Distanz ausgefahren. Der jüngste Speyerer Marvin Degen griff im Jungen-Einer, 14 Jahre, als eines der ersten Boote in den Kampf um die Medaillen ein. Die fünf Boote im Finale lagen nur einmal, am Start, auf einer Linie, dann begann ein harter Kampf zwischen Jean Raphael Bachmeier; Koblenzer RC, und Marvin Degen, der die beiden immer weiter vom Feld davon ziehen ließ. Nach dem Startspurt lag Marvin Degen etwas zurück, nahm im mittleren Streckendrittel seinem härtesten Widersacher dann einiges ab, um im Endspurt den Vorsprung wieder etwas schwinden zu sehen. Eineinhalb Sekunden betrug der Vorsprung im Ziel, das Feld lag mehr als 15 Sekunden zurück, was den verbissenen Kampf deutlich werden lässt.
Im Leichtgewichts-Junior-Einer B (15/16 Jahre) war der härteste Gegner für Janis Wagner die Waage. 600 Gramm zu viel führten zum Ausschluss vom Rennen und viel Verdruss, da Janis Wagner sicher ganz vorn dabei gewesen wäre. Nicht durch Gewichtsfragen belastet setzte sich Elias Dreismickenbecker im Junior-Einer B im Vorlauf durch und zeigte auch im Finale einen gutes Rennen. Mit zwei Sekunden Rückstand hinter Philipp König, Binger RG, rettete er mit drei Zehntel Vorsprung Rang zwei vor Mainz ins Ziel. Gemeinsam sahen Janis Wagner und Elias Dreismickenbecker im Junior-Doppelzweier B als härteste Wiedersacher das Duo vom RV Treviris. Nach 3:25,74 Minuten blieb die Uhr für die Speyerer stehen, nur knapp fünf Zehntel Sekunden später waren Simon Jäckels und Leon Schuler, TV Treviris, im Ziel. Die folgenden Boote lagen deutlich zurück. Im Juniorinnen-Einer A, 17/18 Jahre, schaffte Julia Hoffmann locker den Einzug ins Finale, in dem sie Vierte wurde. Es siegte die Juniorinnen-Weltmeisterin Anne Beenken vom RV Saarbrücken. Viel vorgenommen hatten sich auch Peter Roland Gärtner und Ralf Burkhardt im Masters-Doppelzweier C. Der Sieg schien den beiden Speyerern nicht mehr zu nehmen, bei etwa 800 Metern betrug der Vorsprung etwa zwei Längen. Auch der Streckenkommentator hatte das Rennen bereits abgehakt. Dann blieb das Speyerer Boot plötzlich in der Strecke liegen und ließ die Zuschauer zunächst ratlos zurück, der RV Saarbrücken ruderte zum Sieg. Wie sich später zeigte war ein Wadenkrampf die Ursache für das Speyerer Aus.
Die Finalläufe über die 500-Meter-Distanz brachten dann einige Speyerer Siege und gute Platzierungen. Im Jungen-Doppelzweier, 14 Jahre, schafften Marvin Degen mit Wladislaw Schneider sowie Christoph Gärtner mit Louis Ebermann den Finaleinzug. Hier siegte die RG Treis-Karden vor Degen/Schneider gefolgt vom zweiten Speyerer Boot und Bernkastel. Einen weiteren zweiten Platz holten die vier Jungs gemeinsam im Jungen-Doppelvierer gesteuert von Elias Dreismickenbecker ebenfalls nur geschlagen von der RG Treis-Karden.
Im Junior-Vierer ohne Steuermann B siegte Janis Wagner in der Renngemeinschaft Speyer/Mainz/Ingelheim/Trier mit Philipp Grebner, Max Nitsche und Peter Binz ebenso ungefährdet wie im von Anna Pelz gesteuerten Junior-Doppelvierer B mit Steuermann, hier hatte Leon Schuler seinen Vereinskameraden Peter Binz ersetzt. Ebenfalls am Start des Doppelvierers war Elias Dreismickenbecker, der in der Renngemeinschaft Speyer/Mainz/Koblenz/Bingen auf den dritten Platz ruderte.
Einen weiteren Titel sicherte der RG Speyer der Junior-A-Doppelvierer, beim letzten Test vor den Deutschen Sprintmeisterschaften am kommenden Wochenende in Mannheim. Tim Lauer, Jens Klein, Daniel Ronge und Paul Schwager zogen über den Vorlauf ins Finale ein, das sie in 1:30,37 Minuten vor der RG Lahnstein, 1:31,93 Minuten, dem Ludwigshafener RV, 1:33,49 Minuten und dem RV Saarbrücken, 1:33, 90 Minuten in einem für die Zuschauer äußerst spannenden Rennen als Sieger beendeten. Im Junior-Achter A kämpften Tim Lauer und Paul Schwager in der Renngemeinschaft Speyer/Lahnstein/Mainz/Ingelheim mit der Renngemeinschaft Ludwigshafener RV/RV Saarbrücken um den Sieg und ruderten in 1:31,84 Minuten als zweites Boot über die Ziellinie.
Juniorin Julia Hoffmann startete im Doppelvierer ohne Steuerfrau mit den Ruderinnen Stephanie Hang, Jessica Beer und Antonia Hengst vom RV Ingelheim in der Frauenklasse und kam auf Rang vier. Im Renngemeinschafts-Frauen-Achter A schaffte die Speyererin Julia Hoffmann mit nur 1,5 Sekunden Rückstand Platz zwei.
Im Masters-Doppelvierer C wollten sich Ralf Burkhardt, Rainer Bohn, Peter Roland Gärtner und Harald Schwager den Südwest-Titel sichern. Vom Start weg entbrannte ein harter Bord-an-Bord-Kampf mit dem Quartett aus Koblenz. Bis ins Ziel stand der Ausgang des Rennens auf Messers Schneide, den die Speyerer im Endspurt mit 15 Hundertstel Sekunden für sich entschieden.
Ebenfalls einen knappen Zieleinlauf gab es im Männer-Doppelvierer ohne Steuermann A. Florian Gärtner, Felix Gard, Andreas Kabs und Lars Seibert ruderten in 1:27,57 Minuten hinter der siegreichen Renngemeinschaft Koblenzer RC/RG Lahnstein und RV Saarbrücken auf Platz drei. Das Koblenzer Vereinsboot lag drei weitere Sekunden zurück.
Der abschließende Achter brachte beste Werbung für den Rudersport und Gänsehautatmosphäre: Fünf Boote lieferten sich einen mitreißenden Kampf mit kaum erkennbaren Vorteilen für die einzelnen Mannschaften. Im Ziel hatte dann der eingefahrene Bundesliga Rhein-Neckar-Achter der Renngemeinschaft Ludwigshafener RV/Wormser RC Blau-Weiß in 1:24,09 Minuten den Bugball vorn. In 1:24,84 Minuten ganz knapp dahinter der Speyerer-Achter mit Tim Lauer, Jens Klein, Paul Schwager, Felix Gard, Florian Gärtner, Andreas Kabs, Ralf Burkhardt, Peter Gärtner und Steuermann Janis Wagner. Drittes Boot in 1:25,34 Minuten wurde der RV Saarbrücken mit den Weltmeistern Martin und Jochen Kühner sowie Jost und Matthias Schömann-Finck an Bord. Weitere sechs Hundertstel Sekunden mehr benötigte der Achter aus Mainzer RV/Weisenauer RV, bei 1:25,96 Minuten blieb die Uhr für Koblenz stehen.
„Besonders freuen wir uns, dass von den 14-jährigen Jungen über die Junioren bis hin zu den Masters alle Altersklassen beim Kampf um Titel und Plätze erfolgreich waren. Auch der dritte Platz in der Gesamtwertung nur knapp hinter dem Großverein Koblenz zeigt die Bandbreite des Speyerer Teams“, sagte Trainer Martin Gärtner.