Weihnachtsfußball der Ruderer auf den Speyerer Domwiesen

zuerst Fußball, dann Rugby

Bei frühsommerlichem Wetter mit mehr als 16 Grad und Sonne fand das traditionelle Fußballspiel der Ruderer am Heiligabend auf den Domwiesen statt. Am 25. Dezember berichtete der Deutsche Wetterdienst, dass es der wärmste Heiligabend in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen sei. Kein Wunder, dass die Jungs geschwitzt haben.
Die Masters (Ruderer über 27 Jahre) erwischten den besseren Start. Dank besserer Stabilität auf dem rutschigen Boden und tatkräftiger Mithilfe durch ein Eigentor führten die Masters schnell mit 5:0. Dann kamen die Junioren immer besser ins Spiel und holten mit jeder Minute auf. Beim Stand von 6:5 für die „Alten“ wurde die reguläre Spielzeit für beendet erklärt. Der zweite Teil des Spiels, der „Rugbyteil“ ging mit deutlich mehr „Schlammdowns“ (Pfälzer Synonym auf Domwiesen für „touchdown“) eindeutig an die RGS-Junioren.
Interessant ist allerdings vielmehr was neben dem Spielfeld ablief, da wohl aufgrund des Rheinhochwassers und Schifffahrtssperre ab Germersheim einige Fahrgastschiffe in Speyer festgemacht hatten und die Touristen zwangsweise an den Domwiesen vorbeikamen und die fußballspielenden Ruderer beobachteten.
Ein Kölner „Touri“ fragte: „Nehmt ihr Eintritt?“ Antwort: „Nö, hier muss man nur eventuell Vergnügungssteuer bezahlen.“ Nägschder Pälzer: „Awwer ned weil se so guud schbielen“.
Ein am Sprachklang erkennbar italienisches Ehepaar amüsierte sich ebenfalls köstlich und schoss genauso wie einige asiatische Gäste jede Menge Fotos von den deutschen „Fußballkönnern“.
Ein deutsches Ehepaar, ebenfalls mit breitem Permanentgrinsen im Gesicht: „Spielen die öfter?“ Antwort: „Nö, nur am Heilischowend, des sinn normal Ruderer, die rudern besser als se fußballschbielen.“ Sie: „Ok, dann kommen wir zurück, wenn sie rudern.“ Er (mit Blick zu ihr): „Gegen den HSV würde es in jedem Fall reichen.“ Welchen Verein der nette Herr unterstützt wurde uns nicht klar, in keinem Fall aber den HSV.
Diskussion unter RGS-Zuschauern. Er: „Jetzt schbielen se schun hinerm Dor“. Sie: „Ajo, frieher hän se gsachd, schbielen drause ihr Buwe, dess machen se jetzt.“
Ein erkennbar – „fehlgeleiteter?“ - sehr weiter Schuss in Richtung des hochwasserführenden Rheins außerhalb des Spielfeldes. Sie: „Ned im Badische weiderschbielen, bleiwen do, sunscht seh mär eich jo nimmie.“
Der wiederholte fehlgeschlagener Versuch den Ball mit dem Kopf zu treffen, nennt man im Fußball gemeinhin Kopfball. Sie: „Mensch der breicht jo en Kopp wie ä Montgolfier, damit er die Pill trifft.“
Ob der vielen Zuschauer wurde der Kommentar aufgeschnappt: „Die ham jo mehr Zuschauer wie die Speymer Vereine bei ihre Ligaspiele.“

Bürgerreporter:in:

Angelika Schwager aus Speyer

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