"Richard-Achtenberg-Haus" wurde nach 62 Jahren abgerissen.

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„Richard-Achtenberg-Haus“
Wir hörten, dass ein Teil der ehemaligen Landarbeiter in die Stadt abwanderte – allein 9 Familien brachte die Umsiedlung in den Jahren 1954/55 im Salzgittergebiet unter- ein anderer Teil Steinbrück die Treue hielt. Wo aber sollten die altgedienten Arbeitskräfte, die inzwischen das Rentenalter erreicht hatten oder kurz davor standen, verbleiben? Die Werkswohnungen mussten ja für die neuen Besitzer geräumt werden. Und um 1955 spielte die Wohnungsbeschaffenheit noch eine enorm große Rolle. Jedoch auch hier fand sich eine zufriedenstellende Lösung. Es wurde ein Gemeindehaus mit 8 kleinen Wohnungen gebaut. Initiator dieses Planes war der langjährige Gemeindedirektor Richard Achtenberg, ein kleiner pfiffiger, zäher Mann, aus recht einfachen Verhältnissen stammend, der sich auch sonst in mancherlei Hinsicht um die Gemeinde verdient gemacht hat. Zunächst beschaffte er einen Bauplatz von der ev. Kirche mitten im Dorf, wo einst die Zehntscheune gestanden hatte. Er wusste auch Mittel flüssig zu machen, dass der Bau angefangen und nach mancherlei Schwierigkeiten vollendet werden konnte. Welche Stellen er angezapft hat, um Zuschüsse und zinsverbilligte Gelder flüssig zu machen, bleibt zu einem Teil sein Geheimnis. Jedenfalls steht das Haus mit seinen preiswerten Wohnungen für Kleinrentner. Um ihn für die Tat zu ehren, hat sein Amtsnachfolger dafür gesorgt, dass an dem Haus eine Gedenktafel mit folgender Inschrift angebracht wurde: „Richard – Achtenberg – Haus“

Selbst Richard Achtenberg wohnte in diesem Haus und hatte auch sein Gemeindebüro dort eingerichtet. Richard Achtenberg war nicht nur Gemeindedirektor von Steinbrück, er war auch Standesbeamter und Schweinemeister in seinem Arbeitsleben auf dem Gutshof.

Wir, meine Frau Ingelore und ich wurden am 16.09.1960 von Richard Achtenberg in diesem Haus standesamtlich getraut.

Hier wird das Ende des „Richard-Achtenberg-Hauses“ von einem Bagger besiegelt.

Die Bausubstanz war nach 62 Jahren so schlecht, dass eine Renovierung des Gebäudes mit Sanitär, Heizung und Wärmeschutz weit den Wert des Gebäudes übersteigen würde, und so hat sich der Gemeinderat Söhlde mit dem Ortsrat Steinbrück entschlossen, das Gebäude abzureißen, es stand seit 2016 leer. Die Abrissarbeiten begannen am 16.01.2017 und sollen innerhalb von 2 Wochen abgeschlossen sein. Der freistehende Platz soll 2 Bauinteressenten dienen, sich hier in Steinbrück anzusiedeln.

Bürgerreporter:in:

Siegfried Plate aus Söhlde

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