Eine Geschichte für meine Großnichte Laura
Lauras Stern
Es war einmal ein kleines Mädchen. Ihre Eltern tauften es Laura. Und da Laura abends nicht schlafen konnte, erfand ihre Mutter jeden Abend eine neue Geschichte. Am liebsten hörte sie natürlich eine Geschichte von dem Mädchen, das ihren Namen trug, LAURA.
Die kleine Laura hatte wunderschöne blaue Augen und lange braune Haare, die sich schon mal lockten, wenn es regnete. Am liebsten ass sie Schokoladenpudding und Vanilleeis. Wenn Laura abends im Bett lag konnte sie durch ihr Schlafzimmerfenster den nachtblauen Himmel und die Sterne sehen.
"Wo ist mein Stern?", fragte sie eines Abends ihre Mutter, und da erzählte Mutter Miriam, so hieß nämlich Lauras Mutter, ihr die Geschichte von "Lauras Stern".
Immer wenn ein Kind zur Welt kommt fällt des Nachts ein Stern vom Himmel, so dass jedes Kind seinen eigenen Stern hat, der es durchs Leben begleitet. In der Nacht als Laura geboren wurde, war der Himmel besonders schön und der größte funkelnde Silberstern der vom Himmel fiel, war von nun an "Lauras Stern".
Jedes Jahr wenn Laura Geburtstag hatte, sah sie ihren Stern ganz groß am Himmel leuchten. Die kleine Laura vertraute ihm alle ihre Wünsche an. Eines Tages beschloss sie, ihren Stern zu suchen. Sie wollte ihn nicht nur aus der Ferne betrachten, sondern ihm näher sein. Nur, wie sollte sie das anstellen?
Ihr kleiner Freund Benjamin hatte dazu eine Idee. "Wir lassen uns in einem Raumschiff in den Himmel schießen", sagte er zu Laura "und dann fliegen wir solange, bis wir bei deinem Stern ankommen. Er wird sich bestimmt freuen, dich persönlich kennenzulernen. Deinen Schlafteddy und meinen kleinen Hund Trolli nehmen wir mit auf die Reise" sagte Benjamin.
Die Eltern sollten nichts erfahren, so mußte dieses Unternehmen in der Nacht stattfinden, wenn die Sterne am Himmel standen und die Eltern schliefen. Das Raumschiff entführte die Beiden in eine wunderschöne Welt voller Licht. Viele Sterne glitzerten um die Wette, bis Laura auf einmal einen ganz großen Silberstern entdeckte:
Es war IHR STERN. Um ein Haar hätte sie ihren Teddybären losgelassen, um nach ihrem Stern zu greifen. Da sprach plötzlich der Stern zu Laura: "Liebe Laura, bitte lass mich hier oben am Himmel stehen. Ich werde immer für dich leuchten, nur mit auf die Erde kommen, das kann ich nicht. Dann würde mein Licht verlöschen und das möchtest du doch nicht. Es ist schön, dass du mich hier oben besucht hast, aber jetzt musst du ganz schnell wieder auf die Erde in dein Bett; denn sonst sind deine Mama Miriam und dein Papa Jörg ganz traurig. Sie haben dich ganz doll lieb.
Und damit du immer an mich denkst, schenke ich dir ein Sternenkleid. Immer wenn du mich sehen willst ziehst du dieses Kleid an, reibst es ein wenig und schon wirst du mich am Himmel funkeln sehen. Ganz viele Sternengrüsse schicke ich dann zu dir."
So machten sich Laura und Benjamin auf den Heimweg in ihre Betten und warteten, dass ganz viele Sternenträume sie schlummern ließen.
© H. R.
Bürgerreporter:in:Henriette Reh aus Siegen |
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