Mit dem Hotelbus durch Nordamerika (1. Teil)
Neulich wurde ich ja gefragt, mal den Hotelbus vorzustellen, mit dem ich als Reiseleiter in Nordamerika unterwegs war. Ich hab das nicht vergessen. Dieses erste Bild entstand auf einem Campingplatz in der Nähe von Calgary (Kanada) und zeigt im Hintergrund das Gelände der olympischen Winterspiele. Die Aufnahme entstand Anfang Juli 1987 und ich habe das Dia erst kürzlich eingescannt. Die erste Reise führte knapp 4 Wochen lang von Calgary nach Anchorage, wo die Gruppe heimflog und durch die nächsten Teilnehmer ersetzt wurde, mit denen die Fahrt zurück nach Calgary ging.
Wie sofort zu sehen ist es kein richtiger Bus, sondern ein umgebauter LKW. Das war auf den Schotterpisten Nordamerikas nicht immer das angenehmste. Aber das Fahrzeug hatte alles parat. Hinten mit einer Bühne und zum Zuklappen war eine Küche, wo es meine Aufgabe als Reiseleiter war, bis zu 14 Personen mit Halbpension zu versorgen. Fahrer und Reiseleiter hatten vorne im Führerhaus ihren Platz. An der Seite stehen die Leute gerade vor den Klappen, in denen das große Gepäck aufbewahrt wurde. Zur Fahrgastkabine führte eine Tür mit einer einschiebbaren Leiter darunter. Es war halt Abenteuerurlaub, der weit abseits der Zivilisation führte.
Geschlafen wurde dann teils auf Wilderness-Campgrounds mitten in Nationalparks. Und geschlafen wurde auf dem Dach, in bärensicherer Höhe. Um den Bus, wie er auf dem Bild zu sehen ist, jetzt abfahrbereit zu machen, müßten Reiseleiter oder Fahrer die Leiter hoch. Die Zelte sind zu beiden Seiten entlang eines Mittelganges. Sie werden dann einfach abgehängt und mit Bettzeug auf die Hälfte zusammengeklappt. Nach außen lagen die Zelte auf einschiebbaren Stahlbügeln. Das ging alles recht flott. Die Leiter konnte dann abgebaut und unter dem Fahrzeug verstaut werden. Und zuletzt konnte der Baldachin abgesenkt werden, sodass die Zelte geschützt unter dem Dach versteckt waren. So ging die Fahrt dann los.
Und selbst im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wurde dieses Fahrzeug bestaunt, wie ein Wunderwerk der Technik. Allzu neugierige Frager fanden die entsprechende Antwort. Unter der Küche war eine Holzablage, für das Lagerfeuer. Wer zu lange fragte bekam dann noch erklärt, dass dieses spezielle Campingmobile einen Motor hat, der auch mit Holz betrieben werden kann, undsoweiter ;-)))
Eine Teilansicht des Fahrzeugs mit abgesenktem Dach gab es übrigens bereits hier in diesem Beitrag:
Bürgerreporter:in:Uwe Norra aus Selm |
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