MTV Ilten Fußball Ü32-News: Platzfehler! 0-1 gegen FSC Bolzum/Wehmingen
In den 1980er Jahren wurde er bekannt und ist bis heute berüchtigt: Der Platzfehler.
Vornehmlich beim Tennis, als man dem jungen Boris Becker zujubelte und mit ihm litt, wenn auf dem heiligen Rasen der „All England Championchips“ in Wimbeldon der Ball versprang, erlangte der Platzfehler Popularität.
Ein ebensolcher Platzfehler sollte in dem Heimspiel der Ü32 des MTV die entscheidende Rolle spielen. Dazu später mehr.
Trainer Dirk Schäfer konnte im Gegensatz zur Vorwoche wieder auf einen größeren Kader zurückgreifen, wobei sich dennoch die Mannschaft „von selbst“ aufstellte, denn mit Steffen Wegener, Knut Schardt und Jörg Kamm half man bei der Ü40 aus und konnte sich so für die drei „Leihspieler“ aus der letzten Woche bedanken.
Der FSC aus Bolzum/Wehmingen reiste wie auch schon im Hinspiel nicht nur mit der Ü32 an, sondern gleich „mit dem ganzen Verein“, denn auch Spieler aus der ersten und zweiten Herren waren dabei. Dies zeigte sich gleich zu Spielbeginn, denn die Gäste legte fulminant los und ließen –wie man so schön sagt- Ball und Gegner laufen. In der ersten Viertelstunde kamen die MTV-Oldies kaum aus der eigenen Hälfte heraus und wenn, dann kamen die Zuspiele nicht bei den Stürmern an.
Die Iltener Defensive hatte alle Mühe gegen die mit einem 9-2 Sieg gegen Ahlten angereisten Gäste. Besonders der Spielertrainer aus Bolzums 1. Herren, Michael Spiegel, war flink, wendig und ballsicher. So konnte Michael Spiegel einige Male seinen um Jahre älteren „Oldies“ weglaufen und machte sich im eigenen Team auch nicht gerade Freunde als er sagte: „Jungs, das ist alles viel zu langsam!“ Schmunzelnd schoben sich die MTV-Oldies die Bälle zu und fragten mal so ganz beiläufig, ob er denn weiß, dass das Iltens „Alte Herren“ ist, die auf dem Platz steht und nicht die Reserve des A-Teams aus der 1.Kreisklasse. Bei so manchem FSC-Spieler sah man auch kurz hochgezogenen Augenbrauen…
Dann kam es zu der spielentscheidenden Szene und der Platzfehler meldete sich. Bereits vor dem Spiel hatten die MTV-Oldies den schlechten Zustand des Platzes festgestellt, aber eine Patentlösung zur Sanierung der Rasenfläche hat natürlich auch niemand, so dass man dies zunächst als gegeben hinnehmen muss. Dann fiel das 1-0 für die Gäste und aus der „Hintertor-Kamera“ hätte man sehen können, wie beliebt sich der Platzfehler vornehmlich bei Iltens Keeper Andreas Hiller gemacht hat.
Michael Spiegel legte zu einem seiner vielen Soli los und schoss aus ca. 20 Metern in Richtung Iltener Gehäuse. Der Schuss war aber gar nicht so stark, so dass der Ball bereits im Fünf-Meter-Raum den Rasen berührte. Torwart Andreas Hiller setzte zum „Boris-Becker-Gedächnis“-Hechtsprung an und wollte den Ball abfangen. Der Ball entschied sich für die andere Richtung. Kurz bevor Iltens Nr. 1 den Ball fangen konnte, setzte dieser auf einem Grasbüschel auf, machte einen großen Bogen um die ausgebreiteten Arme des Torwarts und plumpste ins Netz (23. Min).
Boris Becker hätte wohl wieder sein „Mitleid-Gesicht“ aufgesetzt und was die Tennis-Legende John McEnroe wohl gemachte hätte, bleibt Spekulation. Den MTV-Oldies verschlug es jedenfalls die Sprache.
Nach dem Seitenwechsel versuchten die Platzherren etwas mehr Druck nach vorn zu machen, aber der glücklose Sejd Komoni verfehlte das Tor und Steffen Wegeners Distanzschuss war auch knapp daneben.
In dieser emotionslosen Partie hatte Gäste-Keeper Karsten de Haan kaum etwas zu tun und so blieb er in seinem gefühlten siebtzehnten Abschiedsspiel ohne Gegentor. Böse Zungen behaupten, dass Karsten der „Keith Richards vom FSC“ ist, denn keiner glaubt so recht daran, dass es das letzte „Abschiedskonzert“ war.
Für die Akzente im Spiel sorgten nicht die 22 Spieler auf dem Feld, sondern der Unparteiische.
Günter Seidelmann aus Burgdorf fiel schon vor dem Spiel durch seine extravagante Frisur auf und als er zu Spielbeginn das offene Haar zu einem „Dutt“ zusammen band, erkannten ihn viele der Akteure auch wieder, denn Schiri Seidelmann kann auf eine lange Karriere zurückblicken. Bereits vor Jahren, als viele der Spieler noch in den jeweiligen „Ersten“ und „Zweiten“ Mannschaften spielten, fiel der Referee durch seine Art zu pfeifen immer etwas auf. Mit seiner großen Erfahrung ließ der 65-jährige immer wieder durchblicken, dass er sich nicht täuschen lässt: „ No no no , nicht mit Günni!“ rief er, als sich ein Bolzumer etwas ungeschickt fallen ließ, um einen Freistoß zu provozieren.
Und so bekommt Schiri Seidelmann heute den Titel „Man of the match“, denn von den Platzherren trat niemand aus dem miserablen Team hervor. Schlimmer noch, die MTV-Oldies versuchten die Schuld beim Schiri zu suchen, um so von den eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken. Hier sei auf den Bericht „Schuld sind immer die Anderen“ aus dem Spiel gegen Ahlten verwiesen. Spielertrainer Dirk Schäfer war nach Schlusspfiff bedient und appellierte an jeden Einzelnen, sich mal zu überlegen, was jeder Einzelne wohl tun kann, damit es nicht erneut zu so einem desolaten Auftritt der Iltener kommen kann wie an diesem Tage. Die Schuld bei jemand Anderem zu suchen klappt jedenfalls nicht.
Und so können die MTV-Oldies bereits am nächsten Freitag, den 13. Mai zeigen was sie für Kerle sind. Im letzten Heimspiel der Saison 2010/2011 geht es gegen den Tabellenführer und vielleicht Staffelmeister SV Sorgensen.
MTV: Andreas Hiller-Tim Borchers, Michael Feder, Mario Brkic, Jörg de Haan, Dirk Schäfer, Marcel Muchow, Sascha Franke, Lars Rohrlack, Sejd Komoni, Lars Garbe
Eingewechselt wurden Steffen Wegener und Jörg Kamm
Bürgerreporter:in:Michael Feder aus Sehnde |
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