Meisenjunge betteln vergebens
Zur Zeit spielen sich in unserem Garten bei den Meisen kleine Dramen ab. Es geht um die Fütterung der jungen Meisen durch die Altvögel.
Bis vor ein paar Tagen wurden die Kleinen aufopferungsvoll von den Meiseneltern mit Nahrung versorgt. Kaum wurde das Schnäbelchen aufgerissen, wurde schon etwas hineingestopft.
Diese paradiesischen Zustände sind vorbei. Die Altvögel (sowohl von den Blau- als auch von den Kohlmeisen) haben beschlossen, dass die Kleinen erwachsen sind und sich nun gefälligst selbst zu versorgen haben.
Dieses schnöde Verhalten stößt beim Nachwuchs naturgemäß auf wenig Gegenliebe. Laut piepsend und mit demonstrativ offenen Schnäbeln werden die Eltern wieder und wieder angebettelt. Alles ohne Erfolg.
Zwar halten sich die Alten immer noch in unmittelbarer Nähe ihres Nachwuchses auf, aber zugesteckt wird nichts mehr. Heute konnte ich beobachten, dass die Kleinen ihre Lektion schnell gelernt haben. Sie haben angefangen, die ausgestreuten geschälten Sonnenblumenkerne selbst aufzunehmen.
Ein "Hotel Mama", also ein Elternhaus, in dem volljährige Menschen – so genannte „Nesthocker“ oder „Beimuttiwohner“ – nach Ende der Adoleszenz weiterhin oder wieder im Haushalt ihrer Eltern leben, gibt es bei den Meisen - wie man sieht - nicht.
Bürgerreporter:in:Günther Eims aus Sehnde |
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