Hannovers Grüner Ring
Nachdem ich zu Hause war, wusste ich, was man braucht um den Grünen Ring der Region Hannover mit dem Fahrrad zu befahren. Man braucht Ausdauer, Kraft, Geduld, Nerven, Orientierung und eine Portion Glück. Schon um halb zehn fuhr ich mit meinen Eltern los. Im Prospekt des Grünen Ringes stand, dass der Basisring 80 km lang sei. Das ist machbar, dachte ich. Ich wusste ja nicht, dass am Ende 106 km dabei herauskamen. Wir fuhren dann auch los. Dabei haben wir den ersten Fehler gemacht, der sich später noch rächen sollte. Den Rundkurs fuhren wir nämlich falsch herum. Ich wusste gar nicht, ob es ein richtig oder falsch herum bei einem Rundkurs gibt. Als Hilfe für die verrückten Radfahrer dienen blaue Markierungen, das sind zum Beispiel Laternen, die blau angemalt wurden. Dies hatte zur Folge, dass die blauen Markierungen so standen, dass die Gegenseite diese gut sieht. Wir, die falsch herum gefahren sind, mussten am Ende höllisch aufpassen, also wie eine Schnitzeljagd. Nicht umsonst haben wir uns zweimal trotz Karte verfahren.
Jetzt kommen wir zum schönen Teil der Fahrradtour. Man fährt durch drei unterschiedliche Naturräume wie die Ausläufer der Gebirge, landwirtschaftliche Räume und den Mooren und Seen. Eigentlich sieht man alles, was Hannover zu bieten hat. Es besteht sogar die Möglichkeit, Außen– und Innenringe zu fahren, dann kommt man aber auf bis zu 160 km. Wir fuhren zu Beginn den Mittellandkanal, zur Hindenburgschleuse, von dort zum Altwarmbüchener Moor bzw. See, weiter über Isernhagen nach Langenhagen. Danach fuhren wir auf die Leine zu, wieder am Mittellandkanal, später am Benter Berg und Kronsberg vorbei und dann nach Hause. Insgesamt haben wir uns zweimal kräftig verfahren und kamen abends erst um 22 Uhr nach Hause. Wir saßen also fast elf Stunden auf unseren Rädern. Aber es hatte sich gelohnt. Durch traumhafte, wunderschöne Landschaften sind wir gefahren. Viele Tiere haben wir gesehen. sogar ein Reh ist vor uns nur etwa fünf Meter entfernt über den Weg gelaufen. Es waren einfach wunderbare Erlebnisse, genauso wie die Aussicht vom Kronsberg am Abend auf Hannover. Einfach nur wunderschön und es hat richtig viel Spaß gemacht.
Tipps für Nachahmer, die so verrückt sind wie wir:
• Nehmen Sie sich genug Essen und Trinken mit, man fährt größtenteils abseits der Zivilisation.
• Kaufen Sie sich unbedingt eine „Grüne-Ring-Karte“. Das ist ein sehr hilfreiches Utensil.
• Ruhen Sie sich vorher gut aus und so schonen Sie auch ihre Nerven.
• Fahren Sie richtig herum, nicht entgegen dem Urzeigersinn.
• Eine Digitalkamera mitnehmen – sie werden viel zu fotografieren haben.
• Nehmen Sie ordentlich Zeit mit.
• 80 km ist keine kurze Strecke!
• Achten Sie darauf, dass das Wetter beständig ist.
Wenn sie das alles beachtet haben, kann es los gehen und es lohnt sich wirklich, denn auch die Wege gehören zu den besseren.
Hallo Sascha,
vielen Dank für den ausführlichen Bericht mit den nützlichen Tipps und die schönen Fotos.
Gruß Hans-Werner