Der angstfreie Buchfink
Wenn man im Laufe der Jahre die Gartenvögel in ihrem Verhalten beobachtet, lernt man zwangsläufig einiges über das Fluchtverhalten der einzelnen Arten:
Amseln, Meisen, Grünfinken, Tauben und Rotkehlchen sind relativ störungsresistent. Sie gewöhnen sich schnell an die Anwesenheit von Menschen. Die Aufzählung ist nicht abschließend.
Am scheuesten sind bei mir aber die Sperlinge. Bei der kleinsten Bewegung des Fotografen fliegen sie auf und es dauert lange, ehe sie sich wieder zeigen.
Den "Vogel" an Dickfelligkeit schießt jedoch mein Freund der Buchfink ab. Wenn alle Piepmätze infolge einer unachtsamen Bewegung des Fotografen oder einer sonstigen Störung sofort das Weite suchen, bleibt Herr Buchfink stoisch an der Futterstelle sitzen. Allenfalls, dass er dem Fotografen einen prüfenden Blick zuwirft.
Kürzlich hatte ich mit dem bunten Gesellen eine Begegnung der besonderen Art. Auf der Suche nach leckeren Körnchen hüpfte er in stetig in meine Richtung, bis er so nahe war, dass er sogar die Nahgrenze meines Teleobjektivs (1,50 m) unterschritt und mir so die Möglichkeit weiterer Fotos nahm.
Er beobachtete seelenruhig wie ich die Kamera herunternahm und wir lieferten uns ein Augenduell, dass ich allerdings verloren habe, denn statt aufzufliegen, hüpfte er noch ein Stück weiter heran, um das Katzentrockenfutter zu inspizieren.
Erst als ich mich geräuschvoll aus meinem Rattansessel hochstemmte, war es auch für ihn genug und er machte einen eleganten Abgang.
Meine geschilderte Beobachtung ist übrigens kein Einzelfall. Dieses angstfreie Verhalten konnte ich auch schon in den vergangenen Jahren beobachten.
Bürgerreporter:in:Günther Eims aus Sehnde |
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