Das Papenholz von Sehnde- ein Friedhof für Baumleichen?
Papenholz bedeutet Pfaffenholz- Pastorenholz- Pape ist die niederdeutsche Form
von Pfaffe. Das kleine Wäldchen-45.000 Quadratmeter groß- westlich der Strecke
Lehrte- Hildesheim gehörte lange Zeit zur Naturalbesoldung der Sehnder Pfarrer
und war bis 1974 im Besitz der evangelischen Kirche.Nach dem 2. Weltkrieg war es
unter Landschaftsschutz gestellt worden, und als es in den Besitz der Gemeinde
Sehnde überging, wurde es mit Rad- und Fußwegen und mit Laternen als
innerörtlicher Stadtwald für die Naherholung erschlossen.
1543 zum ersten mal erwähnt, ist es ein Denkmal der Vergangenheit- ein Rest
heimatlichen Auwaldes, der mit seinen riesigen Eichen und Buchen eigentlich
unseren Respekt verdient.
(Nachzulesen ist die Geschichte des Papenholzes in der Chronik von "Sehnde-
Vom Bauerndorf zur Industriegemeinde")
Es ist durch die hohen Bäume ein lichtes Waldstück mit wenig Unterholz, und im
Laufe der Jahre sind durch die Schüler der angrenzenden Schule und durch
Hundebesitzer viele Trampelpfade angelegt worden. Es gibt keine Beleuchtung
mehr, keine Bänke aber 4 Abfallbehälter. In den letzten Jahren hielten sich
pflegerische Maßnahmen durch die Stadt in Grenzen. Man konnte die riesigen
alten Bäume bewundern und sich im Frühjahr an der Buschwindröschenblüte
erfreuen.
Das änderte sich schlagartig im November 2011 und im Frühjahr 2012.
Da wurden im Wald Baumfällaktionen durchgeführt mit der Begründung der
Verkehrssicherheit. 15 Bäume wurden gefällt, 6 abgeholzte Bäume blieben als
sogenannte Spechtbäume stehen, und das anfallende Gestrüpp blieb an Ort und
Stelle liegen. Es wurde begonnen, mit den gefällten Bäumen einige Trampelpfade abzusperren, weil dort Gefahren durch herabfallende Äste nicht
abgeschätzt werden könnten. Folge der Sperren ist, dass um die Bäume herumgegangen wird und so neue Trampelpfade entstehen.
Im Oktober 2012 wurde das Fällen von Bäumen fortgesetzt, und nun bleiben nicht nur das Gestrüpp sondern auch die abgesägten und in Stücke aufgeteilten
Stämme an Ort und Stelle liegen.
Für den Erholungssuchenden im Stadtwald ein entsetzlicher Anblick! Es sind noch nicht alle Trampelpfade abgesperrt worden- soll das so weitergehen und das Papenholz ein Friedhof für Baumleichen werden? Soll ein 2. Kötterscher Park entstehen?
Wenn die Stadt Sorge hat, dass an sie Ansprüche gestellt werden, wenn jemandem ein Ast auf den Kopf fällt, ist es doch für alle viel einfacher, es wird ein Schild aufgestellt, das hinweist, dass das Betreten des Waldes auf eigene
Gefahr erfolgt.
Es gibt ja keine Beleuchtung im Papenholz mehr, um Vandalismus, Lichtverschmutzung und Insektenfallen auszuschließen, aber ich bin der Meinung, was zur Zeit im Papenholz geschieht, ist reiner Vandalismus an der Natur.
Dass man Hauptwege pflegt wegen der Sicherheit, ist doch normal... dass man das Holz im Wald belässt, ist den Naturschützern zuzuschreiben... und Pfade werden oft "blockiert" wegen der "Eiligen" unter Radlern und ggf. Reitern - dass reine Fußgänger das umgehen können, wurde ja auch hier festgestellt...
Das sind halt meine Gedanke dazu...