Kunstwerk der Menschheit: Die Schultoilette
Von außen sieht die Schultoilette eher unspektakulär aus. Sobald man sie aber betritt erkennt man nicht mehr den Unterschied zwischen einem Kunstmuseum in Paris oder der Toilette der KGS Sehnde.
Schon beim Betreten, fallen die kunstvoll verzierten Wände der Toilette auf, an diesen die Farbe der roten Seife langsam herunterläuft. Das Kunstwerk spricht sogar noch ein zweites Sinnesorgan des Menschen an. Es riecht! Es riecht nach erledigten Bedürfnissen, die für die Menschen nach dem Geruch zu urteilen wahrscheinlich wunderschön waren.
Nachdem man die Waschbecken und die traumhaft zersplitterten Spiegel hinter sich gelassen hat, betritt man den nächsten Teil des Kunstwerkes. Sofort spürt man die gelbe Flüssigkeit unter den Füßen, die anscheinend von einem Menschen stammt, nein einem Künstler, der von der Schönheit dieses Raumes geblendet wurde. Es zeigt auch ein bisschen Magie, denn vielleicht hat sich das Urinal auch zur Seite weggedreht.
Um das Kunstwerk nicht weiter zu zerstören, bewegen wir uns nun aus der kunstvollen Urinpfütze in Richtung Kabinen, die mit Toilettenpapier verziert sind. Dabei wurden mehrere Rollen über die Kabinen geworfen, aber nicht achtlos, denn es passt sich optimal dem Hintergrund an.
Zudem sind die Wände mit geheimen Botschaften bemalt. Wie zum Beispiel: „Richard* ist schwul.“ Einige Botschafter und Künstler nutzen die Toilette auch, um ihre politische Meinung kundzutun oder über die verhassten Lehrer herzuziehen. Aber schauen wir weiter und betreten dabei eine wunderschöne Kabine, wo sich der braune Haufen neben dem Plumpsklo perfekt an die Umgebung anpasst. In der nächsten überzeugt dabei die stilvoll durchnässte Klopapierrolle in der Toilette – es war wohl die Letzte. Auch die rausgerissene Toilettenbrille hat ihren Platz gefunden – einfach nur schön.
Wir verlassen nun diesen Teil des Kunstwerkes und begeben uns nach langem Studierens wieder zum Ausgang und zeigen dabei ein bisschen Wehmut. Trotzdem wollen wir uns doch noch die Hände waschen. Dabei entdecken wir ein weiteres Detail. Aus dem Wasserhahn kommt kein Wasser. Hier gibt der Künstler dem Betrachter noch einen Überraschungsmoment mit. Als wir rausgehen zerstören wir fast einen Teil des schönen Kunstwerkes. Die Seife an der Türklinke klebt an unseren Händen als wir die Schultoilette verlassen. Wir wischen sie schnell ab, um nicht als „Zerstörer“ dazustehen. Doch schon am Ende des Tages werden gemeine Putzfrauen das Kunstwerk zerstören. Aber es dauert keine 24 Stunde und schon wird das Gemeinschaftsprojekt von vielen Künstlern wieder hergerichtet.
Warum schreibe ich das? In meiner Schule der KGS Sehnde will man seit Jahren der dreckigen Toiletten endlich Ordnung schaffen und das auch noch mit den Schülern. Ob das man gut geht? Ich bin es jedenfalls Leid auf so eine verdreckte Toilette zu gehen und würde mir wünschen, wenn das Projekt fruchtet. Doch es gibt leider ein paar Randalierer (Künstler), die die Toilette quasi verdrecken. Da tun mir die Putzfrauen richtig Leid.
*Name vom Autor geändert.
Hartmut: "Wenn die Eltern den Kindern nicht das Klo um die Ohren hauen, kommt nichts dabei raus."
Das soll was bringen?! Die haben ihre Kinder doch so/dazu erzogen - vielleicht sollte man dann eher der Ursache Eltern die ollen Klos um die Ohren hauen!?