14.000 Schafe im Dienste des Deichschutzes
Kürzlich habe ich mal wieder meiner Geburtsstadt Wilhelmshaven einen Besuch abgestattet. Wegen des regnerischen Wetters war ein Badetag am schönen Südstrand nicht angesagt und so bin ich mit dem Auto ein Stück Küstenlinie entlang gebummelt. Auf dem Deich in der Nähe des Wilhelmshavener Ölhafens liefen mir dann etwa ein Dutzend gut genährter Schafe über den Weg.
Ich stellte mir die Frage, wie viele Schafe wohl auf den Deichen der Region ihr Auskommen finden. Eine kleine Recherche ergab, dass allein auf der ca. 60 km langen und ca. 50.000 ha großen Deichlinie des III. Oldenburger Deichbandes, zu dem auch Wilhelmshaven gehört, rd. 14.000 Schafe weiden.
Der III. Oldenburgische Deichband, ist ein bereits im Jahre 1855 gegründeter Deichverband, der heute seine gesetzliche Grundlage im Niedersächsischen Deichgesetz hat.
Was manch einer nicht weiß, ist die Tatsache, dass die Deichschafe eine nicht zu unterschätzende Funktion als „Küstenschützer“ erfüllen. Die Erfahrung zeigt, dass Deiche, die von Schafen jahrelang beweidet wurden, größtenteils den Sturmfluten standgehalten haben. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Schafe durch ihren tiefen Biss die Grasnarbe kurz halten und dadurch eine starke sog. Bestockung (Entwicklung neuer Triebe) und eine dichte Narbe entsteht. Hierdurch ergibt sich eine gute Erosionsbeständigkeit.
Zusätzlich wird die Narbe noch durch den Tritt der Schafe verfestigt. Löcher im Deich durch Maulwürfe oder Wühlmäuse werden wieder zugetreten.
Bürgerreporter:in:Günther Eims aus Sehnde |
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