SEELZE - Hochwasser an der Trogbrücke des Mittellandkanals über die Leine
Sie ist mein Lieblingsplatz in Seelze. Hier sinne ich bei schönem Wetter über Dinge nach die mich bewegen. Die Trogbrücke des Mittelandkanals über die Leine. Sie mäandert sich durch unser Felder und Wiesen…
Manchmal hänge einfach nur so meinen Gedanken nach. Ich fühle mich hier wohl und bin auch bei jeder Witterung mal hier. Natürlich vor zugsweise bei Sonnenschein, liege auf dem Rand der Trogbrücke. Als naturnahe aufgewachsener Mensch natürlich nicht zu Zeiten wo die Sonnen schon dicht am Horizont ist. Weiß ich doch, alle Tiere wollen zu dieser Zeit fressen. Und auch meinen kleinen „Freunde“ – Mücken und Schnaken. Sie lieben es den Menschen um so manchen Tropfen ihres kostenbaren roten Blutes zu erleichtern. Sollte mich mein Weg dennoch zu dieser Zeit an solche Gewässer bringen findet sicher in meinem Korb auf dem Fahrrad eine Flasche mit Insektenschutzspray…
So ist es also egal welche Jahreszeit wir gerade haben. In der Natur um Seelze kann man recht gut seine Freizeit verbringen. Nicht immer kommt man mit dem Fahrrad an unsere Wasserwege gut heran (aber das ist einen anders Thema, mit dem werde ich mich auch noch mal beschäftigen).
Jetzt aber ist Winterzeit. Nicht wie man denken könnte mit viel Kälte und Schnee. Nein es herrschen starke Regenereignisse und Sturmfront vor. Danke an den Klimawandel. Danke an die Menschen die wegen ihrer dauernden Profitmaximierung die Umwelt hinten runter fallen lassen. Sie sind mit Sicherheit nicht meine großen Freunde. Auch wieder solche Gedankengänge die mich auf der Kanalbrücke übermannen könnten. Jetzt im Winter mit guter Wind- und Regenkleidung versorgt, kann man es auch eine gute Zeit dort aushalten.
Heute wo der Wasserstand der Leine immer höher schlägt wird natürlich auch die Kamera mein Begleiter sein. Mit ihren Bildern sammle ich Fotos von unserer Umgebung. Hier zu Zeiten da die Wasserstände zum Hochwasser führen, oder die trockenen Perioden im Sommer wo man fast auf den Boden der Leine schauen kann. Jetzt aber ist Hochwasser und es sind schöne Bilder geworden. Bilder aus Zeiten da die Leine so extremes Hochwasser führte wie auf dem Bild links habe ich leider nicht gemacht, aber auch die heutigen lassen sich gut sehen. Trotz allem ist das eine schöne Landschaft, so ganz dicht vor der Haustür. Man muss sich nur darauf einlassen können.
Aus späterer Zeit da das Wasser wieder abgeflossen ist stammt das Bild mit dem Baumstamm unter dem Stahlbogen des Kanaltroges. Dieser Stamm lag dort noch im darauf folgenden Jahr. Ich weiß gar nicht werden dort wieder entfernt hatte. Zutrauen würde ich dieses den mutigen, manchmal auch übermütigen, jungen Kerls, die hier genauso gerne sind wie ich. Jedenfalls weg ist er nun…
Das Hochwasser – es betrifft uns jedes Jahr wieder aufs Neue. Ist doch das ganze Gebiet eine Masch. Mit ihren Wiesen ist sie seit je her als Überflutungsgebiet ausgelegt. So auch der Weg vom Mühlenweg her kommend, an der Feuerwache vorbei, bis hin zur Kanalbrücke. Eben jene Trogbrücke auf der zu jeder Jahreszeit gerne Rast mache. Nur jetzt ist kein gefahrloses hinkommen möglich. Und diese sollte auch auf keinen Fall ausprobieren. Auch nicht mit der Einstellung: „… es wird schon nichts passieren“. Hochwasser ist immer unberechenbar. Und die Unterströmungen im Wasser können tödlich enden. Und unsere Feuerwehren haben zu Zeiten wo sich die Gewässer mit einer so großen Macht in jeden Bereich des täglichen Lebens drängen, andere Sorgen, als sich um übermütiger Fußgänger zu kümmern.
Aber nicht nur dort an den großen Gewässern ist mit Beeinträchtigungen zu rechnen. So auch der kleine Weg an der Bredenbeeke entlang an die Leine ran. Er führt am Friedhof vorbei und endet auf einem kleinen Uferbereich an der Leine. Hier treffe ich bei schönem Wetter häufig Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern. Die können auf der Wiese so richtig ausgelassen toben. Aber nicht jetzt, da alles von Hochwasser überspült ist. Jetzt spült das Wasser schon den Weg hoch. In den ganz extremen Jahren hat es sogar schon die höher gelegen Kapelle des Friedhofs erreicht und war in die Leichenhalle geflossen. Heute hat man die Tore, oberhalb der Treppe (links auf dem Foto), wasserdicht gestaltet. So das selbst ein Wasserstand der fast bis an Hauptstraße, die Hannoversche Straße, reicht, ihr nicht anhaben kann.
Hohen Wasserstand, den beschert uns das Leinehochwasser auch an anderer Stelle jedes Jahr aufs Neue. Hier zum Beispiel wie auf diesem Bild. Die Kleingärten am Bürgerpark. Sie sind im Überschwemmungsgebiet der Maschwiesen und der daran angrenzenden Leine. Hier drückt die Leine jedes Jahr zurück bis in die Gärten. Wenn es ganz schlimm kommt erreicht sie sogar den, um gut einen Meter höher gelegen, Parkparkt unserer Kristalltherme. Aber bis es so weit ist muss noch ganz schön viel Wasser die Leinen herunter kommen. Ein weiterer Bereich den die Wassermassen jedes Jahr aufs Neue einnehmen sind die Wiesen selber. Hier weiden, wie der Seelzer weiß, im Sommer die Reitpferde. Sie wurde natürlich zuvor, von ihren fürsorglichen Pflegerinnen, in sichere Ställe gebracht. Aber wir wollen es nicht beschreien, denn die große Schneeschmelze muss erst noch bei uns ankommen. Das ist eben Natur. Wohl muss man auch zugeben, es ist von Menschen beeinflusste Natur.
Heute habe ich halt die Leine und den Mittellandkanal für mich entdeckt. Hier ist es wo ich meinen ruhenden Pol wieder aufladen kann und mich für die laufende Arbeitswoche stärken kann. So bringt mich aber auch mein Fahrrad in die etwas weitere Umgebung. Der Stichkanal und Ihme auf dem Weg nach Hannover sind mir mit ihrer Flora und Fauna zu jeder Jahreszeit besten bekannt.
Am besten gefallen mir, egal in welcher Ecke unserer Umgebung ich mich gerade befinde, die Gespräche mit die vielen Menschen die auf der gleichen Wellenlänge sind wie und ihre Heimat so sehr mögen wie ich. Ob es nun die vielen Hundebesitzer sind die mit ihren Vierbeinern durch lande gehen oder die Senioren die ihren Nahmittags Spaziergang machen, oder aber die Kids die mit ihrer überschwänglichen Kraft in den Wasserstraßen tollen (natürlich im Sommer), sie alle habe ich gerne zum Gesprächspartner… in unserer schönen Heimat.