Seelzer Dialog - ein Auslaufmodell?
Am 29.8.21 wurden wieder drei Personen mit dem Seelzer Ehrenamtspreis ausgezeichnet. Immerhin war diesmal auch eine Frau dabei. Keine Frage - das langjährige ehrenamtliche dieser Personen ist auszeichnungswert.
Die Frage aber ist, ob der Seelzer Dialog die richtige Auszeichnung ist. Wie beim letzten Jahr wurden nur Personen für ihr Lebenswerk geehrt. Dafür steht der Stadt aber die Verleihung der Ehrenmedaille zur Verfügung.
Der Seelzer Dialog war angetreten, innovatives Ehrenamt und junges Ehrenamt sichtbar zu machen und zum Ehrenamt zu ermutigen. Dieses Jahr wurde in der Ausschreibung ausdrücklich nach besonderen Engagement während Corona und neuer Ideen in der schwierigen Zeit gefragt. Das spielte bei der Jury aber keine Rolle. Hier wurde eine Chance vertan.
Da nur noch Personen für ihr Lebenswerk geehrt werden, ist es auch kein Wunder, daß keine Vereine oder neue Initiativen mehr vorgeschlagen werden. Dadurch wird der Preis ärmer und ehrenamtliches Engagement bleibt unsichtbar.
Zu retten wäre es nur dadurch, daß wieder eine Kategorie für Initiativen und Vereine eingeführt wird. Vereinsengagement und Lebenswerk einzelner lassen sich nicht abwägen.
Noch zwei Anmerkungen:
1. Bei der Ehrenmedaille sind städtische Mitarbeiter ausgeschlossen (wie auch Politiker), beim Seelzer Dialog nicht. Das müßte angepaßt werden.
2. Jurymitglieder sollten längere Zeit ausgeschieden sein bevor sie Preisträger werden.