Pannenflicken - zu recht?
Mit Interesse verfolge ich die Berichterstattung zum "Fahrradweg" entlang der Lange-Feld-Straße in der Presse und die Begründung zur Verleihung: http://cycleride.de/cms/index.php?mact=Album,m4838...
Dabei sind noch nicht alle Punkte benannt:
- in der Praxis kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen rechthaberischen Füßgängern und Radfahrern: Fußgänger verweisen darauf, daß Radfahrer den dunkelen Streifen zu benutzen haben - auch wenn dort ein Ampelmast oder Verkehrsschild steht und sind nicht bereit Platz zu machen.
- in der Arbeitsgruppe Ortszentrum Letter wurde schon vehement dafür gestritten, die Radfahrer zu disziplinieren, daß sie nur auf den dunklen Streifen fahren. Auf Nachfrage behauptete die städtische Mitarbeiterin, daß der Radweg den Vorschriften entspricht und deshalb benutzungspflichtig sei.
- im Radweg sind immer wieder Kanaldeckel, die mehr als nötig mit kleinen Pflastersteinen umrandet sind, die aus dem Radweg eine Hubbelstrecke machen (von den dadurch entstandenen Mehrkosten ganz zu schweigen).
Da das Kind in den Brunnen gefallen ist (eine Neupflasterung der Straßennebenräume der Lange-Feld-Straße ist unrealistisch), bleibt nur eine Lösung für das selbst geschaffene Problem: Ausweisung als Fußweg, Benutzung für Radfahrer frei.
Es gibt Radfahrergruppen, für die die Benutzungerlaubnis des Bürgersteiges eine Erleichterung darstellt, z.B. Eltern mit Kindern und mobilitätseingeschränkte, ungeübte oder bewußt langsam fahrende Radfahrer.
Der Hinweis, der Radweg wäre keine Rennstrecke ist überflüssig (s.o). Die Arroganz daraus zeugt davon, daß in Seelze nicht über den Tellerrand geschaut wird und einige wenige meinen, sie wüßten schon, was für alle anderen gut und richtig ist:
In der Region Hannover läuft ein Modellprojekt zur Schaffung von Radschnellwegen. Um Letter wird es einen Bogen machen.
"Erste Planungen für Radschnellwege in Deutschland
Die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg (HBGW) hat in ihrer Radverkehrsstrategie ein städteverbindendes Radverkehrsnetz definiert, das die lokalen Radverkehrsnetze, wichtige touristische
Ziele und Bahnhöfe für den reibungslosen Übergang zum regionalen ÖPNV integriert.
Drei Pilotprojekte unterschiedlicher Anforderungen werden als Radschnellwege verfolgt: die Städteverbindung Wolfenbüttel–
Braunschweig, die Verbindung von der Peripherie bis ins Stadtzentrum Hannovers und eine Durchmesserroute quer durch Göttingen. Die ausreichend breiten, für schnelles Radfahren (auch nebeneinander) geeigneten Routen sollen in öffentlichen Grünflächen möglichst von
den Fußgängerspazierwegen separiert oder sonst ausreichend
breit sein. "
(siehe http://www.nationaler-radverkehrsplan.de/transfers...).
weitere Infos: http://www.metropolregion.de/meta_downloads/7778/m...
Belange andere Verkehrsteilnehmer werden auch nicht ausreichend berücksichtigt: bei der Bushaltestelle ist arg fraglich, ob man mit Kinderwagen, Rollator oder gar Rollstuhl ins Wartehäuschen ins Trockene gelangen kann und ob man ungefährdet ohne besondere motorische Fertigkeiten die für diese Fälle vorgesehene hintere Tür erreichen kann.
Bürgerreporter:in:Petra Scholl aus Seelze | |
Webseite von Petra Scholl |
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