Wer minnesängerische Kirchenlieder erwartet hatte, war hier falsch!
Improvisationen über liturgische Musik des Mittelalters steht auf der begleitenden CD, die am Schluss des Konzertes reißenden Absatz fand.
Man hätte misstrauisch werden soll, als man im Altarraum neben einem Blasinstrument eigentümliche Gegenstände schon vor dem Konzert vorfand. Auch der Laubfrosch kam zum Einsatz und man wollte sie eigentlich gar nicht wieder gehen lassen und empfand eine Zugabe schon als viel, viel zu wenig. Es geht um das "ensemble nu:n"! Sie gehören mit ihren Inszenierungen mit Sicherheit auf die Kulturseite der FAZ oder Süddeutschen oder der HAZ. Warum?
Aus dem eigenen Erlebnis des Jacobsweges haben sie alte, liturgische Lieder zum Teil aus dem 9. Jahrh. mitgebracht. Sie verstehen es, diese Lieder so gekonnt und fantasievoll in moderne Musik umzusetzen, dass man Gänsehaut bekommen kann. Dabei spielen sie mit vielen Möglichkeiten: Gesang und Begleitung kommen aus verschiedenen Kirchenrichtungen, Töne werden vom Gesang übernommen und den Instrumenten zurück gegeben, die Gitarre wandert in elektronische Musik und zurück, der Frosch ist ebenso im Einsatz wie Steine des Meeres. Hört man die Begeisterung?
Es war schade, dass im Publikum keine jüngeren Zuhörer zu finden waren. Besonders für sie wäre es eine interessante Überraschung gewesen.
Fest steht: Sollte auf irgendeinem Programmhinweis wieder "ensemble nu:n" stehen, für mich heißt es - nichts wie hin!
Bürgerreporter:in:Evelyn Werner aus Seelze |
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