Unterwegs auf dem Mekong.
Wenn man in Sai Gon das Flussfahrtschiff Lan Diep besteigt, so hat man noch den Eindruck, auf ein kleines Schiff zu kommen. Die Lan Diep hat ca. 20 Kabinen für Gäste und verkehrt auf der Strecke zwischen Sai Gon in Vietnam und Kampong Chanaag in Kambodscha. Im großen Hafen von Sai Gon, in dem viele Container-Schiffe und andere Überseefrachtschiffe unterwegs sind, da geht dieses Flussschiff unter. Sobald aber der Hafen von Sai Gon verlassen ist, vereinzeln die containerfähigen Schiffe und die Lan Diep wirkt immer größer. Dazu kommt, dass von diesen Urlaubsschiffen auf dem Mekong nur 7 unterwegs sind, die zum Teil noch kleiner sind. Für die auf dem Fluss fahrenden Einheimischen ist es also immer wieder etwas Besonderes, wenn so ein Schiff vorbei kommt. Sie freuen sich und winken den Menschen zu, die sie auf dem Schiff sehen. Man wird also überall begeistert begrüßt – auch wenn man vom Schiff an Land geht. Für die Vietnamesen und Kambodschaner, die hier ein Boot haben, ist es oft nicht nur ein Leben am Fluss. Es ist ein Leben auf dem Fluss. Für viele Menschen ist das Boot, so groß oder klein es auch ist, das Zuhause. Und so kann man keine Minute verpassen, die man auf diesem Fluss unterwegs ist. Man erlebt viele Lebenssituationen mit. Man ist dabei. So sieht man nicht nur, welche Waren transportiert werden. Man sieht auch den Altar, der am Bug des Schiffes nicht fehlen darf. Man sieht den besonderen Platz des größten Gutes des Schiffseigners: Den Kampfhahn. Man sieht die große Wäsche oder auch das Zähneputzen. Man lernt die unterschiedlichsten Fischfangmethoden kennen. Und man sieht die Zucht von den uns bekannten Pangasiusfischen und anderen Fischsorten.
Traurig, dass alles schon vorbei ist, verlässt man dann nach fast zwei Wochen die Lan Diep vollgestopft mit vielen Eindrücken.
Bürgerreporter:in:Evelyn Werner aus Seelze |
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