Sühnekreuz in Seelze - Aber was hat es damit auf sich?
Jeder hat ihn schon mal gesehen, der mit dem Fahrrad oder zu Fuß von Seelze nach Lohnde fuhr. Wenn man kurz vor der Kanalbrücke nach rechts in den Garten schaut wird man ihn sehen. Autofahrer werden ihn sicher deswegen übersehen. – Den Kreuzstein. Er soll an Dietrich v. Mandelsloh erinnern. Er war der Besitzer von Burg (Schloss) Ricklingen und soll von Heinrich von Braunschweig getötet worden sein. Und dieses auf ganz hinterlistige Weise.
Ritter Dietrich von Mandelsloh, war so gegen Ende des 14. Jahrhundert Herr auf ‚Burg‘ Ricklingen. Die niederen Männer und Frauen des Landes verehrten ihn, die Kaufleute und Edelmänner fürchteten ihn wegen seines raubritterhaften Wesens. Und die Fürsten, sie beneideten ihn wegen seines Geldes; auch wurde er gefürchtet.
Er war ein Mann der sich für die Belange des einfachen Volkes einsetze. Als Mitglied im so genannten ‚Satebund‘, in dem er sich für den ‚kleine Mann‘ einsetzt, kam es zu einem Streit mit dem Landesherren.
Herzog Heinrich von Braunschweig und Lüneburg hatte ihn, unter Zusicherung von Freiem Geleit, nach Seelze geladen. Hier in Seelze sollte es zu einem Gespräch unter zwei Augen kommen. Doch genau auf dem Weg hierzu wurde er, so die Geschichte, von Herzog Heinrich selbst erstochen. So hieß es damals im April 1385: ‚hertoch Hinrick Stack ehm mid dem schwerde dorch sin liff up der stede doth‘ Später soll er dann im Kloster Marienwerden bestattet worden sein.
Dieser Kreuz- oder auch Sühnestein soll an diese Tat erinnern. So kann man auf ihm lesen:
‚Zur Erinnerung an Dietrich von Madelsloh, der nach der Sage an dieser Stelle im Jahre 1385 von Männern des Landesherrn, Herzog Heinrich von Braunschweig und Lüneburg auf dem Wege zu einer Besprechung mit dem Herzog überfallen und erstochen wurde, setzten ihm seine Gefolgsleute diesen Kreuzstein.‘
Bürgerreporter:in:Andreas Schulze aus Seelze |
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