Jede Steigung glaubt man selbst genommen zu haben!
Nina Irslinger ist mit dem Fahrrad vomo Nordkapp bis nach Lindesnes gereist.
Damit ist sie vielleicht nicht allein, vielleicht nicht einzigartig.
Aber mit dem, was daraus nun entstanden ist, sicher.
Nina Irslinger, ausgebildete Organistin, geboren in Pennsilvenia und seit 1985 in Norwegen wohnhaft, geht jedes Jahr auf eine lange Radtour. Deise Tour hat sie 3500 km vom Norden Norwegens bis an die südlichste Spitze geführt. Es waren viele Regentage dabei. Das bezeugen die Bilder. Sie hat sich auch durch einen Sturz und Klinikaufenthalt nicht bremsen lassen und die unterbrocheneTour Wochen später einfach fortgesetzt. Und als das reparierte Rad viele Kilometer südlicher abgearbeitete Bremsen hatte, wurde das alte Rad von zu Hause geordert und es ging weiter.
Nina Irslinger schildert ihre Tour so, dass man schon nach kurzer Zeit glaubt, selbst auf einem Felsen ohne Zelt direkt am Meer bei Mitternachssonne übernachtet oder auch einen hohen Berg hinab gefahren zu sein.
Die eigentlich Leistung liegt aber darin, dass die Musikerin einen Teil ihres Bildervortrages "in Musik umgesetzt" hat. Auf der langen Tour, auf der es viele, viele und noch mehr Kilometer niemanden zum Sprechen gibt, auf der sie - wie sie selbst sagt - schon mit Tieren gesprochen hat ......... Da muss sie die Musik schon im Kopf gehabt haben, mit denen sie Renntiere begleitet, ein Trollmuseum besichtigt, die Sommernacht geniest, das Grieg-Museum besichtigt oder auch dieStadt, in der sie lebt und die sie durchfährt betrachtet.
Ihre Musik ist von Edvard Grieg - natürlich, denn er ist die Musik Norwegens und hat auf der Fahrradstrecke in Bergen gelebt. Aber auch Komponisten, die uns überhaupt nicht geläufig sind, wie Agathe Backer Grondahl - einer Zeitgenössin Griegs - Johan, Svendsen oder auch Eilert Haegeland - sie kannte ihn persönlich -, erklangen. Und Nina Irslinger begnügte sich nicht damit, diese Musik bis hin zum Jazz mit Street walking von Konrad Ohm auf dem Flügel zu spielen. Sie lies auch für die Poesie der Stimmung eine Flüte erklingen.
Es ist ihr gelungen: Man möchte SOFORT losfahren - wenn es sein muss, auch mit dem Fahrrad! Eine gelungene Veranstaltung der MUSE 2013. Und die Stimmung am Himmel von Seelze direkt danach schien als Schlußakkord dafür bestellt zu sein.
Bürgerreporter:in:Evelyn Werner aus Seelze |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.