Eine Wanderin zwischen den Welten?
Eine Wanderin zwischen den Musikwelten?
Es ist eine 30-Minuten-Andacht ohne vorherige Ansage des musikalischen Inhalts. Aber diese Ansage vermisst man bei diesem Kerzenschein nicht. Susanne Cloos erzählt mit ihrer Geige Geschichten. Und diese Geschichten kennen keine Zeit und auch keine Stilrichtung. Sie wechselt fast spielerisch zwischen klassischen, kleinen Stücken und modernen Melodien, bei denen man aber so in die Melodie versenkt wird, dass sich die Frage „Was ist das?“ gar nicht stellt. Man merkt, dass das Leben von Susanne Cloos von vielen Strömen ihres Lebens geprägt ist. Besonders der portugiesische Einfluss ist aus ihrem Spiel, aus der Mischung von Leichtigkeit und Sinnlichkeit gut erkennbar. Und diese Musikerin aus Leidenschaft verabschiedet sich an nicht mit der Geige. Sie greift zur Bratsche und spielt „Der Mond ist aufgegangen.“. Der dankende Applaus fällt herzlich aus – von alt und jung, denn dieses Mal waren unter den vielen BesucherInnen auch einige Kinder, die fast andächtig der Musik lauschten. Eines hatte Susanne Cloos dann aber doch verraten, bevor die BesucherInnen in die Kirche kamen: In ihrer Musik versteckt war eine Vertonung eines Märchens von Yehudi Menuhin und Christopher Hope. Das Buch hatte sie vor Jahren auf einem Flohmarkt entdeckt.