Museumsfest - Regionsentdeckertag.
Das war ein Fest - Heimatmuseum Seelze
Start bei strahlendem Sonnenschein – Schluss im Regen.
Und dazwischen?
Eine große, bunte Gruppe kam aus allen Himmelsrichtungen und man sah ihnen die Vorfreude an:
Vorfreude auf ein Fest – ein Fest für alle in und vor dem Museum und unterwegs in Seelze.
Unterwegs in Seelze?
Nicht mehr, aber doch ein klein wenig doch, war der ehemalige Obentraut unterwegs. Rainer Künnecke hatte das Attribut des Helmes auf dem Kopf, aber an Stelle seiner Rüstung kam er mit einem sehr symbolträchtigen T-Shirt. Es entstand im ersten Jahr des „wiederaufgestandenen“ Reitergenerals Obentraut. Interessierte waren schon lange vor der Führung da und nahmen die Gelegenheit wahr, noch mal schnell einen Blick vorher ins Museum zu werfen. Dabei störte gar nicht, dass noch nicht das ganze Angebot dieses besonderen Tages am Start war. Und Rainer Künnecke zog mit den Interessierten vom Heimatmuseum zu „seinem“ Denkmal, traf dort wie an allen folgenden Stationen auf Zeitreisende. Sie waren nicht nur einfach da, sie hatten überall auch ein kleines Spiel vorbereitet.
Während Rainer Künnecke unterwegs in Seelze Geschichten erzählte, rollte der Museumstag an. In allen Räumen waren Ehrenamtliche des Museums und erklärten vom Bohnerbesen, über den Kaffeeröster bis zum Holznagel in der Schusterwerkstatt alles mögliche. Die Führungen im Museum fanden Interesse. Spannend war die kombinierte deutsch/plattdeutsche Führung, die Knut Werner zusammen mit Dr. Lüder Benne durchführte. Es kamen ganz andere Schwerpunkte ins Gespräch als bei einer „normalen“ Führung. Mit Meino von Felten setzte sich das Plattdeutsche fort und schon seiner Definition der Begrüßung Moin folgten Interessierte. Sie hörten auch genau zu, als hoch aktuelle Gedichte folgten.
Nicht jeder musste überredet werden, um in der Friseurstube sich von Roswitha Schulz einen museumsgerechten Haarschnitt verpassen zu lassen.
So waren Menschen gezielt, zu den unterschiedlichen Führungen, gezielt zur Besichtigung des Museums, aber auch gezielt zu dem Angebot an den Ständen gekommen. Die Bürgerstiftung Seelze konnte sich nicht beklagen. Es gingen wieder viele Taschenbücher über ihren Tresen. Auch am Seifenstand von Susanne Richter standen Käuferinnen mit Erfahrung. Ihr Weg führte direkt zum Seifenangebot. Das war bei den Strickwaren von Petra Wolff nicht anders. Für die Kerzen der Pfadfinder fanden sich ebenso viele BesucherInnen, wie für das neue Angebot des Drechslers. Man konnte seine Arbeit nicht überhören und detailgenau sehen, wie aus einem Stück Holz ein Werkstück entstand. Kam man bratwurstkauend vom Stand des Brotkorb Seelze, so landete man bei der Drehorgelspielerin, die nur Ohrwürmer dabei hatte. Mit den Ohren bei den Melodien der Drehorgel – mit den Augen bei der drehenden Bewegung der Reeperbahn. So etwas kannten die meisten Menschen nicht. So konnte hier viel erklärt werden. Das war auch bei Maren Dräger der Fall. Nicht jeder Mensch kennt heute noch den Weg vom geschorenen Haar des Schafes zum Faden aus dem ein Pullover entsteht.
An diesem Nachmittag endet auch die Sonderausstellung, die sich mit dem Jugendstil beschäftigt hatte und deren Kuratorinnen Friedegard Richter und Waltraud Gertz waren. Dass war ein weitere Grund für viele, noch einmal schnell zu kommen.
Zwei wichtige Stationen waren immer umlagert:
Kuchen, Torten und dazu Kaffee oder Tee – auch dafür gab es gezielte Schritte in das Museum. Das war nicht anders am Weinstand. Hier stand nicht der Wein im Mittelpunkt. Es war der Käse. Er war – wie jedes Jahr – von den Hartmanns von der Insel Föhr gekommen und der Renner.
Dieses ist nur eine Beschreibung. Das Feeling dieses Tages, der mit einem sehr raschen Aufräumen wegen der nassen, schwarzen Wolken endete, das Feeling kann man nur erlebt haben.
Und! Man kann nur hoffen, dass es auch 2025 so ein tolles Fest gibt.
Den Link zu einem filmischen Einblick in diesen Tag gibt es ab sofort hier: Museumfest der Film
Super Veranstaltung.
Ich hätte mir auch die Haare schneiden lassen ;-)))