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Das hat mich in Ghana bewegt bzw.auch erfreut. Erweitert 01

  • Mein Mitbewohner in meiner allerersten Nacht !
  • hochgeladen von Holger Krauel

Es gab, auf Neudeutsch, GZSZ, also gute Zeiten schlechte Zeiten. Interessant war, bzw. ist es auch weiterhin für mich, die Kultur, wie die Menschen leben, wovor sie sich fürchten bzw. was sie befürchten, woran sie glauben, wie das wirkliche Leben dort ist uvm. Einiges an Lebensumständen dort konnte ich mit eigenen Augen sehen und auch erleben, in abgelegenen Gebieten sowie auch in den Dörfern oder der Stadt. Aber es gab immer ein herzliches Akwaba zu hören.

Mal lebte ich ohne Strom, mal ohne Wasser aus der Leitung, mal ohne beides. Mal nur für ein paar Stunden ohne das eine, manchmal auch für viele Stunden (28 Stunden war das fieseste, ohne Strom am Wochenende), manchmal auch für ein paar Tage. Die Anfangszeit war schlimm, aber irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt.
Mit 1,5 Litern Wasser aus Plastiktüten zu duschen bedarf es einiger Kunst, die habe ich erlernt bzw. erlernen müssen :-) Denn Wasser ist weiterhin knapp auf diesem Kontinent. Da lernt man erst, was Enthaltsamkeit wirklich bedeutet !

Da musste ich neulich echt schmunzeln, als in den Nachrichten bekanntgegeben wurde, dass die Hansestadt Lübeck für ,,mehrere Stunden" ohne Wasser war :-))) Was machen die Menschen in Deutschland eigentlich, wenn sie mal 2-3 Tage ohne Wasser aus der Leitung auskommen müssen? Die Lebensmitteldiscounter stürmen und alles Wasser aufkaufen was vorhanden ist??
Back to the roots!

Strom, was bedeutet schon Strom ? Das Leben geht auch ohne ihn weiter und wenn man weiß wie :-) Auch in D gibt es inzwischen Solarladegeräte für die Komminukationsmaschinen, die man so zu nutzen gewohnt ist........
Essen kochen auf Gasbrennern (in Deutschland fast gar nicht zu bezahlen auf Dauer). Kerzen anzünden, das gibt Atmosphäre und spart Strom.
Duschen im Regen, unter den Ablaufrohren vom Dach (ca. 10 cm Durchmesser), wo einen der Strahl trifft wie aus einem C-Rohr der Feuerwehr. Mit der Taschenlampe im Mund, um die Gegend drumherum abzuleuchten, nach giftigem Getier oder ähnlichem, was einem Schaden bzw. Schmerzen zufügen könnte. Und davon gibt es da genug!
Die Menschen dort können damit umgehen, schweren Herzens nach meiner Erfahrung, aber in Deutschland?? Bei 15 Minuten Stromausfall gibt es gleich Geschrei. Ein paar Stunden ohne Wasser? Warum wurde da nicht gleich Katastrophenalarm ausgerufen? :-)
Mensch! Hab immer Kerzen, Streichhölzer und eine scharfe Machete im Haus und alles wird gut. Eine Wasserdichte Taschenlampe im Fundus zu haben ist natürlich auch nicht schlecht :-)

Die Spinne war übrigens Handflächengroß ! Damit meine ich meine Handfläche. Also kein kleiner Ableger der hier üblichen Spinnen.
Ich habe in Ghana bisher sehr viele Monate garbeitet. Eine Fahrzeugprüfstation dort ist Stress pur und als Leiter und Ausbilder, gerade als Obruni (Weißer,,,, Bibini= Schwarzer), eine echte Herausforderung. Allein schon die vielen Schrottfahrzeuge aus dem Ausland zu prüfen und dem Fahrer dabei die Gefährlichkeit zu vermitteln, war desöfteren sehr anstrengend (siehe dazu auch ein paar Fotos). Wichtig wäre es, den Menschen dort unter die Arme zu greifen. Nicht auf die übliche ,,weiße" Art, sondern als Mensch und Partner. Das ist viel besser und wird auch ganz anders aufgenommen. Ein ständiges geben und nehmen, auf beiden Seiten. Ein wirklich tolles Gefühl und größtenteils konnte ich dadurch auch wunderbare Erfahrungen machen. Bei so manchem ,,Handwerker" allerdings ( O-Ton eines Klempners: I am a professional----- den werde ich nie vergessen können) staute sich dann doch schon mal die schlechte Laune auf und es gab zähe Verhandlungen und Erklärungen, teilweise auch noch mit Dolmetscher, denn die englische Sprache hat nicht jeder beherrscht. Da wurde dann auch mal in Twi, Ga oder Fanti weiter diskutiert. Bis nach etlichen Stunden das eine oder andere dann zur Zufriedenheit des Auftraggebers und Bezahlers erledigt war. 3,5 Stunden Arbeit für eine Querverbindung zwischen zwei freiliegenden Rohren herzustellen ist schon eine besondere Kunst.

Zwei Stoßdämpfer an der Hinterachse eines schweren Geländewagens zu erneuern kostete umgerechnet nur 7,50 € (2,50€ waren dabei eine freiwillige Zugabe). In Europa ist das nicht vorstellbar......und dafür lege ich mich bestimmt nicht selbst unter das Fahrzeug :-) Dort ist es auch nicht vorstellbar, in diesen gewaltigen Abgaswolken durch die Stadt zu fahren, wo am Straßenrand dann auch noch allerlei ,,Müll" (Fernseher, Plastiksäcke mit Müll, tote Tiere, PC´s, Baumreste, alte Reifen usw.) verbrannt wird. Das ist zwar illegal und wird geahndet, aber wer will da schon den Schuldigen finden?

In den ersten Wochen meines Aufenthaltes hatte ich so meine Schwierigkeiten mit dem Atmen und dem zurückhalten meines Mageninhaltes bei diesen Fahrten. Aber mit der Zeit gewöhnte ich mich daran, widerwillig, denn der Gestank verbrannten Plastiks oder von Tierkadavern ist mehr als verträglich für meinen Magen und meine Lunge. Und an den bestimmten ,,Brennpunkten" zog ich mir später einfach mein T-Shirt oder das Hemd vor Mund und Nase. Das war zumindest ein kleiner Geruchshemmer, denn den eigenen Schweiß zu riechen war doch angenehmer. Bei geschlossenen Fenstern (und defekter Klimaanlage im Auto; Lieferzeit für Ersatzteile, wenn überhaupt erhältlich, betrug min. 6 Wochen) waren schnell 60°C und mehr im Innenraum erreicht.

Ganz schlimm empfand ich auch den ständigen Lärm, der dort fast überall herrschte. Überwiegend durch extrem laute Musik, die fast ganze Wohnviertel beschallte. Von morgens um 05 Uhr bis tief in die absolut dunkle Nacht (!) hinein. Die Lautsprecher können dort gar nicht groß genug sein, am besten Mannshoch und Bassteller in der Größe um die 60 cm Durchmesser. Damit kann man dann auch schon mal ein Stadion beschallen, oder aber auch die Mitmenschen in den Wahnsinn treiben. Ebenso wie die vielen Hühner und Hähne, vor allem letztere waren für meine Ohren eine Plage. Das kikkerekiiiiiiiiiii hörte bei dem ein oder anderen Tier nie auf, auch nicht nachts. Wenn der Hahn dann natürlich nur knappe 10 Meter, oder viel weniger, vom eigenen Schlafplatz entfernt ist, geht man schon die Wände hoch, wenn er damit anfängt! Nachts um 2 oder 4 Uhr!

Eines Abends hat mich mal ein Afrikaner links überholt, obwohl ich gerade nach links abbiegen wollte, inklusive Blinker usw. Ich habe mich natürlich erschreckt, gehupt und gebrüllt. Rundherum waren überall kleine Verkaufsstände, der wäre da dann voll reingerauscht, der Spinner. Aber der machte dann lieber eine Vollbremsung ca. 15 Meter vor meinem Auto, ich sprang raus, er sprang raus. Alle Menschen schauten zu was jetzt passiert. Die Zeit stand still. Die Menschen standen still. Alle schauten gespannt auf uns. Ich war auf einen Kampf eingestellt und schlidderte meine Sandalen von den Füßen, somit lässt es sich besser kämpfen. Der ,,Gegner" rannte zu seinem Kofferraum und da ahnte ich bereits böses!
Mein Beifahrer, ein großer stämmiger Afrikaner (ca. 2,05 Meter und 120 Kg), reißt die Tür auf und rennt schnell zu ihm und redet laut auf ihn ein. Da zieht der Kerl eine gespannte Armbrust aus seinem Kofferraum und will damit auf mich schießen!! Mein Magen zog sich zusammen und zum üblichen Schweiß gesellte sich in einer Millisekunde viel Angstschweiß.
Mein Begleiter hinderte ihn daran anzulegen; es gab eine hitzige Diskussion und allmählich sammelten sich immer mehr Menschen um die beiden, redeten alle laut und wild gestikulierend auf den Beinahunfall - Verursacher ein....Der sah dann irgendwie sein Fehlverhalten ein, wahrscheinlich bekam er auch ein wenig Angst aufgrund der Vielzahl der Menschen, packte die Armbrust wieder weg und raste davon.............Schwein gehabt!!!
Mit zitternden Knien und klatschnass geschwitzt gings ab nachhause.

Das alles ist nur ein Auszug von meiner Zeit dort. Es gäbe noch vieles (!) zu berichten, für den ein oder anderen interessant, oder auch nicht...die Erweiterung auf dieser Seite stelle jetzt ich ein und eines Tages erscheint vielleicht mal ein Buch darüber ;-)
Der Beginn dafür hat schon stattgefunden......

  • Mein Mitbewohner in meiner allerersten Nacht !
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  • Pommes mal anders und etwas größer :-)
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  • Als Größenvergleich ein paar andere Dinge daneben
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  • Abendmahlzeit frisch vom Strand
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  • Allabendlicher Straßenverkehr
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  • Radkappenbefestigung á la Ben Hur
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  • Das ist geradeaus? Der machte keinen Spurwechsel!
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  • Geht´s dann wirklich rechts rum?
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  • Umweltplakette? Abgelehnt!
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  • Ab ins Nichts . . . . . . .
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  • Wozu eine Hebebühne? Brauch ich doch nicht....
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  • Wo sind die Füße des Fahrers?
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  • Ich war näher dran als Ihr glaubt!
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  • Das war fast mein letztes Foto
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  • Straßenhändler außerorts.
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  • Wirklich ernst zu nehmen!
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  • Brandung u. Strömung sind nicht zu unterschätzen!
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  • Schön ist es aber doch :-)
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  • Festung u. Fischer (bei Flut)
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  • Straßenschäden in Deutschland durch starken Winter? :-)
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  • Ein Dorf sorgt für Nahrung. Gemeinsam!
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  • Wäschetrockner auf Ghanaisch
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  • Was fehlt hier? Wer weiß es:-)
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  • Alles klar, auf der Andrea Doria.............
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  • Jungfräuliche Reifen sind dort an der Tagesordnung!
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  • Geschweißte Hinterachse
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  • Mit einem Taxi nach ... ? (Ist ein Holzkohlelaster, pro Sack ca. 35-60 Kg, je nach Brennklasse der Kohle)
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  • Als Obama kam wurden ganze Häuserseiten plakatiert
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  • Unterbau eines Sammeltaxis !
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  • Gebrochener Rahmen eines Taxis
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  • Ganz krasse Bremsanlage eines Sammeltaxis (bis zu 23 Personen)
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2 Kommentare

Da können wir uns fast die Hand reichen. So ist Afrika.

Dein Beitrag und die Fotos sind wirklich großartig! Ich wäre der Panzerechse nicht so nahe gekommen,lach.
lg Gaby

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