Alles war sehr ungewöhnlich!
Schon die Instrumente, die für das Konzert bereit lagen, sahen anders aus. Die Flöte schien kein Mundstück zu haben, Eine Art Banjo war mit Lammhaut bespannt, eine Art Zitter hatte viele, viele Seiten und war ebenfalls total anders bespannt....... .
Die Gruppe wurde angekündigt mit Musik aus dem 18.Jahrhundert und - und begann erst einmal, die Instrumente sehr umfangreich zu stimmen. Man merkte, wie filigran diese Arbeit war.
Das erste Stück begann mit einem Rhythmus, der den Eindruck erweckte, eine Kamel-Karawane zieht durch die Kirche. Dann war kein Rhythmus mehr zu hören und als man glaubte, das Stück ist zu Ende, setzte das erste Solo ein. Es folgten immer wieder in einem für unsere Ohren sich nicht sofort erschließenden Wechsel gemeinesame Musikteile und Soli und diese ebenfalls noch unterbrochen durch weitere Soli. Irgendwie war die Musik entfernt, sehr entfernt mit einer Jazz-Interpretantion von Musik vergleichbar.
Dann war Pause. Das erste Stück hatte also voll den ersten Teil des Konzertes eingenommen.
Nachdem der Zauber dieser ungewöhnlichen Musik in der Pause verklungen war und der erste "Erfahrungsaustausch" über das Erlebte vorbei war, Sammelten sich viele Zuschauer bei den Instrumenten und ließen sich die Instrumente erklären. Dabei war hilfreich, dass unter den Zuhörern Interessierte waren, die der Sprache der Musiker mächtig waren - sie waren vor langer Zeit aus Persien ausgewandert.
Der zweite Teil des Konzertes war rhythmischer und wurde nach dem gleichen System vorgetragen. Er hatte jedoch auch längere Teile, die durch den Gesang der Musiker getragen wurden.
Lang anhaltend wurde geklatscht! Die Gruppe CHARSOO, deren einziges Konzert persischer Musik in Deutschland wir erleben durften, war ganz sicher eine Bereicherung des MUSE-Festivals abseits vom eigentlichen Thema Chopin in diesem Jahr. Schön, dass die MUSE-Macher auch solche positiven Experimente einbauen!
Bürgerreporter:in:Evelyn Werner aus Seelze |
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