Abendkirche im Advent - Erlebtes vom 3. Abend
Eigentlich ist die Lebenshilfe Seelze eV immer dabei.
In der St. Barbara-Kirche in Seelze-Harenberg gibt es - in vielen Kirchen – eine Tafel, auf der an die Verstorbenen und die Getauften Gemeindemitglieder erinnert wird. In dieser Kirche sind die Holzfische und Holzkreuze von Mitarbeitern der Lebenshilfe Seelze gefertigt.
Nun besuchte auch der Leiter der Lebenshilfe Seelze diese Kirche, um seine Gedanken zur Jahreslosung 2021 vorzustellen.
Das Kirchenvorstandsmitglied Dr. Lüder Benne hatte zuvor die Jahreslosung „Seid barmherzig“ vorgelesen. Christian Siemers startete mit der Bemerkung: „ Ganz ehrlich: Ich war mir sicher, dass ich natürlich ganz genau weiß, was Barmherzigkeit bedeutet.“ Aber beim zweiten Gedanken sind wohl doch ein wenig Zweifel gekommen, denn er recherchierte und fand Beschreibungen, dass Barmherzigkeit das Öffnen der Herzen, den Umgang mit dem Nächsten – Nächstenliebe.
Und so war Christian Siemers ganz schnell bei seinem Alltag gelandet. Seine Erkenntnis in wenige Worte gefasst: Die Lebenshilfe Seelze lebt von und mit Barmherzigkeit. Gern stellte Christian Siemers nun seinen Alltag vor denn nicht alle Besucher dieser Abendkirche im Advent kannten die Arbeit dieser Institution: rd. 450 Mitarbeiter betreuen etwa 1100 Personen von Kindern bis zu Erwachsenen und die enorme, ehrenamtliche Tätigkeit vieler Menschen, ohne die es einfach nicht ginge. Für das Erfüllen der gemeinsamen Aufgaben ist einfach Barmherzigkeit erforderlich. Die Aufgaben in dieser großen Gemeinschaft sind vielfältig, sind oft sehr individuell. Da gerade ist und war die Pandemie eine besondere Herausforderung und forderte und fordert viel Kreativität und eben – viel Barmherzigkeit. Christian Siemers kommt zu der Erkenntnis, dass es sich lohnt, einmal aus dem Alltag herauszutreten, Kraft dadurch zu gewinnen, dass man sich mit einem Begriff, mit der Jahreslosung, auseinander zu setzen. Es erdet und so endet er mit dem Aufruf: Lassen Sie uns durch „einfaches barmherziges handeln die Welt für uns alle ein bisschen besser machen.“
Natürlich wäre die Abendkirche im Advent nicht ohne Musik zu denken. Mit der Querflöte schaffte Helena Weinstock-Montag eine ganz eigene Stimmung, obwohl nicht wie sonst in dieser Adventszeit 160 Kerzen leuchten konnten. Sie hatte ungewöhnliche Klänge mitgebracht und betrat die Kirche mit einer Improvisation zu A. Honneger „Danse de la Chévre“. Ein lieblicher Start, der die Zuhörer:innen sofort einfing. Die Lesung der Jahreslosung umspielte sie mit unterschiedlicher Musik von Joh. S. Bach. Ein besonderes Herzensstück erklang dann nach den Worten von Christian Siemers mit einem Stück von A. Jolivet. Ein Stück mit teilweise erklingender Zerrissenheit, mit versöhnlichen Tönen, mit fordernden Teilen und mit Lieblichkeit. Das Spiel dieser Flötistin wirkt immer leicht. Man erkennt den Spaß am Spiel, Spaß, eine Geschichte mit der Flöte zu erzählen. Fast befreiend war der Applaus am Schluss der Veranstaltung. So erklang, nachdem Dr. Benne auch auf Hebräisch den Schlusssegen gesprochen hatte, zum Abschied noch von G. Ph. Telemann die Fantasie Nr 4. Und beim Verlassen der Kirche äußerten manche Besucher: „Ich hätte ja zu gern zwischendurch nach Herrn Siemers und nach einigen Musikstücken schon einmal geklatscht, aber ich wollte die Stimmung nicht stören. Nächste Woche bin ich wieder da.“
Man kann den Abend ein wenig auf der Webseite der Kirchengemeinde nachempfinden. Dazu diesen Link drücken: https://barbara-kirchengemeinde.wir-e.de/aktuelles
Ja und nächste Woche gibt es dann die Jahreslosung aus der Sicht des Seelzer Stadtbaurats und mit Harfenmusik.