Abendkirche 2022 mit Peter Büttner & Simon Becker-Foss
Dem Thema der Abendkirche, der Jahreslosung 2022, nähern sich die Gasttheologen dieser Reihe sehr unterschiedlich.
„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen“
Pastor i.R. Peter Büttner hatte in der St. Barbara-Kirche ein bekanntes Publikum vor sich. Viele der BesucherInnen der fast vollen Kirche kannten ihn aus seiner aktiven Zeit in Kirchwehren. Andere waren neugierig auf ihn.
Ähnlich ging es dem Musiker der Abendkirche Simon Becker-Foss. Einige BesucherInnen hatten ihn in der Reihe 12xk als Duo erlebt und waren nun gespannt auf seinen Solo-Auftritt mit einer ganzen Reihe von Saxophonen.
Und Peter Büttner begann nicht mit Geschichten aus dem Leben als Auslands-Pastor in Birmingham. Er begann mit Kavalla – einer Stadt im Nordosten Griechenlands, einer Hafenstadt und seinem Besuch dort. Er ist begeistert davon, wie und das man die Apostelgeschichte aus der Bibel hier hautnah und real erleben kann. Die Stelle der Taufe der ersten Christin auf Europäischem Boden ist heute noch durch eine Kapelle gekennzeichnet.
Aber natürlich kommt er mit seinen Erzählungen auch nach England. Und eine Begegnung mit einem Menschen, der damals 90 Jahre alt war, als Navigator der Royal Air Force im 2 Weltkrieg über Hannover abgeschossen wurde und im Zug durch rauchende Trümmerfelder trotzdem von einer Frau ein Stück Brot angeboten bekommt. Dieser Mann war bis zu seinem Lebensende immer gut gelaunt trotz seiner Erfahrung auch im Gefangenenlager und auf einem Todesmarsch unterwegs für Frieden zu werben. Die Bedeutung für Peter Büttner: Dieser Mann hat mir Mut gemacht, mir Kraft gegeben. Er hat immer versucht klar zu machen: Frieden ist möglich.
Auch der Autor Wolfgang Borchert kommt in seinen Gedanken zur Jahreslosung vor und Peter Büttner bleibt dabei hängen, wie viel die Psalmen erzählen, wie modern sie sind, wenn daraus Lieder wie z.B. von Boney M. mit den „Rivers of Babylon“ entstehen. Mit den Psalmen auch verbunden ist der Spruch der Jahreslosung, den nach dem Johannes-Evangelium Jesus gesagt hat.
Und Peter Büttner endet fast mit dem Satz: Frieden ist möglich.
Wie aber bettet sich nun Musik in diese beeindruckende Erlebnisse?
Sein Anteil an dieser Abendkirche ist genauso groß - nur eben musikalisch. Und seine Beiträge, seine Musik ergänzt, untermalt die Gedanken des Theologen auf ideale Weise. Simon Becker-Foss startete mit der größten seiner Saxophone und die ganz ganz tiefen Töne . Er reist mit seinem ersten Song nicht nach Griechenland. Er reist nach Stockholm und schildert mit seiner Musik die Fahrt nach Vaxholm. Seine Instrumente werden kleiner, sein musikalischer Vortrag ist abwechslungsreich. Er streift die Klassik ebenso wie Musik von Sting. Besonders in Erinnerung aber werden die eigenen Stücke dieses Musikers bleiben. Seine Art, dem Saxophone die unterschiedlichsten Töne zu entlocken, macht seinen eigenen, beeindruckenden Stil aus. Da bleibt nicht nur seine Interpretation, seine Improvisation von „Wie schön leuchtet der Abendstern“ in Erinnerung. Kein Wunder, dass er ohne Zugabe nicht gehen durfte, obwohl der Schlusssegen schon gesprochen war.
Beeindruckt, ja, begeistert von der Stunde der Abendkirche standen die meisten der Besucherinnen noch bei einem alkoholfreien Cocktail lange vor der Kirche zusammen und sprachen nicht nur über das soeben Erlebte.
Die nächste Abendkirche ist im Juli - Informationen dazu gibt es auf der Webseite der Kirchengemeinde: https://barbara-kirchengemeinde.wir-e.de/aktuelles