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Warum lohnt sich ein Besuch beim Schützenfest in Letter, Herr Stalke?

Werner Stalke ist der Vorsitzende der Schützengesellschaft von 1834 Letter. Im E-Mail-Interview verrät er, wie Letters Schützen ihre lange Tradition fortleben lassen und was Seelze aus seiner Sicht lebenswert macht.

Sie sind der Vorsitzende der Schützengesellschaft von 1834 Letter. Was zeichnet Ihren Verein aus?

Meiner Meinung nach zeichnet es unseren Verein aus, dass wir es schaffen, Brauchtum und Sport miteinander zu verbinden. Wir haben viele Mitglieder, die in beiden Bereichen aktiv sind. Dadurch sind ein guter Zusammenhalt und ein harmonisches Vereinsleben entstanden, was den Verein stark gemacht hat. Außerdem bietet unser Verein ein vielfältiges Schießsportangebot für alle Altersklassen, aber auch diverse andere Aktivitäten für alle Generationen wie beispielsweise Familien- und Jugendausflüge und monatliche Seniorennachmittage an.

Und wo zwickt es?

Ein Problem, dem wir immer wieder gegenüberstehen, ist die Mitgliederwerbung. Es wird leider zunehmend schwieriger, Mitglieder zu bekommen und dauerhaft an die Schützengesellschaft zu binden. Die wirtschaftliche Situation lässt den Einzelnen sicherlich vermehrt auf den Euro achten, und auch das große Freizeitangebot innerhalb unseres Ortes wird hierfür ein Grund sein.

Ihr Verein hat eine lange Tradition. Wie lassen Sie Ihre Werte heute fortleben?

Wir versuchen, die überlieferten Traditionen aufrechtzuerhalten, indem wir sie in das moderne Vereinsleben integrieren. So ist der Ablauf unseres Schützenfestes stark ritualisiert, weil es immer wiederkehrende Abläufe gibt, etwa das Fahnenaufstellen, das Abholen der Könige und das Annageln der Königsscheiben. Allerdings überarbeiten wir auch Vorhandenes, um das Vereinsleben weiterhin interessant zu gestalten und der heutigen Zeit anzupassen. Jedoch geschieht dies nie, ohne den Blick auf Traditionen und Werte zu verlieren.

Wie ist es um Ihren Nachwuchs bestellt? Können Sie den auch mit Ihrer Tradition begeistern?

Zurzeit sind wir in der Jugendabteilung gut aufgestellt. Dies hängt auch damit zusammen, dass wir den Kontakt zu anderen ortsansässigen Vereinen pflegen, damit es möglichst wenige Überschneidungen im Bereich der Jugendarbeit gibt. Wir versuchen, die Jugend in unsere Vereinspflege mit einzubeziehen und ihnen unser Brauchtum nahe zu bringen. Nicht selten ergibt sich die Begeisterung für Traditionen von selbst. So ist es für unsere Schüler und Jugendlichen nach wie vor das Größte, eine Königswürde zu erreichen oder eine Kette zu tragen.

Mal abgesehen von Ihrem Schützenverein: Was macht Seelze lebenswert?

Für Seelze sprechen seine gute Infra-struktur und die Familienfreundlichkeit, die besonders durch die vielfältigen Vereinsangebote gegeben ist.

Und was sollte in Seelze besser werden?

Besser werden müsste die Arbeit der einzelnen Stadtteile miteinander. Da die Stadt Seelze aus elf Stadtteilen besteht, hat jeder Ort für sich ein eigenes Vereins- und Stadtteilleben. An dieser Stelle müsste häufiger kooperiert und der Informationsfluss verstärkt werden, damit es möglich wird, zu einer Gemeinschaft zusammenzuwachsen.

Warum sollte man sich das Schützenfest in Letter vom 29. bis zum 31. August auf dem Festplatz auf der Alten Aue nicht entgehen lassen?

Das Schützenfest ist in unserem Stadtteil das Fest, das die Bevölkerung mit sämtlichen Vereinen und den ortsansässigen Geschäftsleuten zusammenbringt. Außerdem haben wir seit Jahren ein großes Musikangebot beim großen Schützenausmarsch, was sicherlich mit dazu beiträgt, dass jedes Jahr zahlreiche Schaulustige die Straßen säumen und den Umzug verfolgen. Das anschließende Konzert im Festzelt erfreut sich großer Beliebtheit, und es dauert nie lange, bis die ersten Gäste auf den Tischen stehen und die Stimmung im Zelt anheizen. Ebenso erhält unser Festessen am Montagabend, das wir vor einigen Jahren eingeführt haben, einen großen Zuspruch und ist regelmäßig ausverkauft.

Ihr Sohn Michael ist als Hobbyautor bei myheimat, dem Mitmachportal der Leine-Zeitung, aktiv. Was halten Sie davon?

Ich finde es gut, dass mein Sohn sich bei dieser Internetplattform einbringt, weil er dadurch den Vorstand in seiner Öffentlichkeitsarbeit entlastet. Er kümmert sich auch um die Homepage der Schützengesellschaft, woraus die Mitarbeit bei myheimat entstanden ist. Durch seine Mitwirkung bei myheimat können wir interessierten Bürgern unsere Arbeit und unser vielfältiges Vereinsleben näher bringen.

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