Vosslohsche Federklemmen brachten eine Geschichte zu Tage.
100 Jahre Rangierbahnhof und viele Menschen wollen mal ein Stellwerk von innen sehen. Wir stehen also in der Schlange. Irgendwo hatte ich mal gehört, dass diese runden Dinger, mit denen die Schienen fest geklemmt werden, Vosslohsche Federklemmen heißen sollen. Dieses Wissen schmetterte ich also in die Welt. Der Mann vor uns bekam ein Grinsen ins Gesicht. Bis jetzt hatte er ruhig vor uns gestanden. Grinsend wendete er also seinen Kopf uns sah gerade, wie ein älterer Schienenbus an uns vorbei fuhr. Da hielt es ihn nicht mehr: "Mit diesen Bussen sind wir auch zur Arbeit gefahren", rief er uns zu. Und als sein Blick weiter wanderte, sah er, wie gerade ein Zug zusammen gesetzt wurde. Der Bahnmitarbeiter ging zwischen die Wagons und ließ sie dann langsam auf einander zufahren. "Die haben wir nicht vorher erst angehalten, die haben wir einfach weiter rollen lassen und sind gleichzeitig dazwischen gesprungen", rief er uns nun zu. Und dann, ja dann erzählte er. Von seinen Jahren der Schwerstarbeit als Bermann in der Nähe von Aachen. Und plötzlich hatte er ein Bergmannsbuch in der Hand - seines. Er zeigte es uns stolz. " Wir mussten damals alles machen." Dann ging sein Blick in die Ferne, als ob der die Vergangenheit noch einmal herbeiholen könne. Solche Geschichten hat es sicher viele gegeben - in diesen Tagen auf dem Rangierbahnhof und am Rande der Modelleisenbahnen, die im Zentrum von Seelze aufgebaut waren. Eben ein besonders Wochenende, dieses "zügige Wochenende in Seelze".
Bürgerreporter:in:Evelyn Werner aus Seelze |
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