Von Propheten vom Flohmarkt und eingemauerten Handwerkern
Die 15. Tour de Kirche war in jeder Form wieder eine besondere. Aber beginnen wir beim Start.
120 Radfahrer radeln 40 Km durch das Calenberger Land und feiern in den Pausen einen Gottesdienst mit gleich drei Pastoren/Pfarrern, denn sie sind ökumenisch unterwegs.
In der St.Barbara-Kirche in Harenberg startet die Radtour, wie seit vielen Jahren von einem Team von 12 Ehrenamtlichen aus unterschiedlichen Kirchengemeinden vorbereitet und von der Polizei durch Jens Günther und einer Kollegin sicher begleitet. Ausgestattet mit dem Reisesegen begann der Start, nachdem die Teilnehmer über diese Kirche Abenteuerliches erfahren hatten: Eine Orgel von einem Orgelbauer, der nur eine gebaut hat. Ein Taufstein, der mit einer Flasche Schluck vom Pastor bezahlt wurde. Aber natürlich wurde auch die Barbara betrachtet, unter deren Namen diese Tour steht: BarbaRad-Tour.
Vorbei an sehr hohen Maisfeldern, abgeernteten Kornfeldern und durch die Wälder geht es nun viele Km nach Groß-Goltern. Vorbei am Rittergut landen alle vor der St.Balsius-Kirche. Hier gibt es nicht nur einen der Sage nach eingemauerten Handwerker in einer Turmwand zu bewundern. Eine über 800 Jahre alte Dorflinde steht als wohl ältester Baum der Region im Kirchgarten. Die Priechen in der Kirche weisen auf die adeligen Familien hin, die dieser Kirche zugehörig sind. Hier wird fleißig ausgefüllt: Das alljährliche Rätsel der Tour gilt es zu lösen. Hatte Christof Slaby in Harenberg sein Orgelspiel mit dem Provenzalen Marsch begonnen, so begrüßt er auch hier die Radler mit Musik.
Durch Feld und Wald geht es nun auch bergauf in Richtung Barsinghausen und die Tour landet am entferntesten Punkt in der St.Barbara-Kirche. Diese moderne Kirche ist als achteckiger Kirchbau innen so gestaltet, dass der Altar in der Mitte steht. Aber hier gibt es nicht nur einen weiteren Teil des Gottesdienstes – hier gibt es auch Würstchen und Kartoffelsalat.
Nach kurzer Fahrt schon ist eine weitere, interessante Kirche erreicht: Zum Heiligen Kreuz in Kirchdorf. Die besondere Ausmalung allein macht diese Kirche nicht interessant. Hier gibt es hölzerne Propheten, die auf einem Flohmarkt wieder gefunden wurden und eine armlose Jesusfigur, die bei Aufräumarbeiten gefunden wurde.
Nun geht es nicht nur weitgehend bergab und durch viele abgeerntete Felder, einige Straßen und die Bundesstraße sind zu überqueren. Die Gruppe landet in Lenthe und lernt, dass die am Kirchenschiff angebrachten Grabplatten auf den Pastor zu Zeiten Obentrauts und seine Familie in Seelze hinweisen. Hier endet auch der Gottesdienst. Und hie nimmt auch eine große Anzahl der bisherigen Organisatoren Abschied. Sie haben zu einem großen Teil über viele Jahre oder sogar seit Beginn diese Touren organisiert. Die Teilnehmern danken mit einem langen Beifall.
Nun geht es noch wenige Tritte auf dem Rad weiter zum Sportplatz nach Harenberg, zu Kaffee, Kuchen, Würstchen…..
Und zur Auflösung des Rätsels. Ein toller Tag geht zu Ende – leider!
Bürgerreporter:in:Evelyn Werner aus Seelze |
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