Urlaub mit einem Fernsehteam - Sao Tome
Es war nicht geplant. Wir erfuhren es 24 Stunden vor Reiseantritt: Es wird Sie ein paar Tage Ihres Urlaubes ein Fernsehteam des BR begleiten – das stört Sie doch nicht?!
Schon im total überfüllten Flughafenbus in Lissabon standen wir zufällig nebeneinander – der Kameramann Sepp kam mit uns sofort ins Gespräch. Bei Aussteigen lernten wir auch Susanne kennen. Auch sie wollten den Urlaubseinstieg mit Sonnenuntergang in Lissabon filmen. Bei der Einreise nach Sao Tome beschlossen sie, lieber als Touristen einzureisen. Das war sicher klug, denn allein schon die Formalitäten als Touristen sind groß. Dann trennten sich zunächst unsere Wege – sie wohnten im 5Sterne-Hotel, wir im Stadthotel. Der Vorteil für uns: Unser Hotel war nicht geschlossen – ihres schon und sie mussten erst einmal auf Quartiersuche gehen. Bei unserem Stadtrundgang sahen wir sie die Festung filmen. Am nächsten Tag bei unserer ersten Tour fuhren sie mit eigenem Wagen hinter uns her. Wir hielten in einem kleinen Dorf. Die große Kamera des Sepp hatte für uns einen großen Vorteil. Alle Kinder starrten förmlich auf ihn und wir konnten die Kinder in aller Seelenruhe fotografieren und filmen. Beim Einzug eines Chores zum beginnenden Gottesdienst einer Kirche wurden die Fernsehleute respektvoll hinein gebeten – wir natürlich auch. Dann ging es auf Wanderung. Die beiden waren mit Kamera und großen Stativ dabei – nicht zu beneiden, denn uns war bei hoher Luftfeuchtigkeit schon der kleine Rucksack oder die Wasserflasche zu viel. Nun entwickelten wir uns zum Teil des Filmmaterials. Wir standen an bestimmten Stellen und bewunderten die Landschaft, wir bestaunten Pflanzen im Botanischen Garten, wir ließen uns eine Pflanze noch einmal erklären. In den Gesprächen auf dem Weg lernten wir, wie dann daraus ein echter Beitrag wird. Vor allen Dingen hörten wir erst einmal, für welche Sendung das gefilmt wurde. Einen Tag zog dann das Team allein über die Insel und wir waren ein wenig befreit. Auf der anderen Seite gab es viele Dinge, bei denen wir an diesem Tag sagten: Man das hätte doch auch schön in den Film gepasst. Am nächsten Tag sahen wir uns wieder. Es wurden erst einmal Erfahrungen ausgetauscht, dann ging die Wanderung von einer Kooperative zu der, in der wir gemeinsam wohnten. Wir kamen an zwei Dörfern vorbei und wurden natürlich mit der großen Kamera bewundert. An verschiedenen Stellen raste der Sepp an uns vorbei, um uns von vorn, von oben, von der Seite zu filmen. Beim gemeinsamen Abendessen dann, wurde das Essen auf Kommando herein gebracht, noch einmal herein gebracht und wieder hinaus getragen. Es wurde sogar aufgetragen – nur so für den Film. Als wir das Essen schließlich genießen konnten, war es kalt. Am nächsten Morgen war Abschied angesagt. Wir alle hatten die letzten zwei Tage schon mit Durchfall kämpfen müssen. Nun hatte es auch die Fernsehleute erwischt. Wir hatten einfach das Tempo aus dem Programm genommen, als es uns allen schlecht ging. Das konnten die Zwei nicht. Für sie ging die Arbeit weiter. Sie hatten einen Termin in einer Schule. Unsere Wege trennten sich. Wir werden uns wieder sehen – im Fernsehen bei der Reisesendung im BR an einem Sonntagnachmittag. Eine interessante Erfahrung.
Mehr über Sao Tome & Principe gibt es unter:
http://www.myheimat.de/seelze/kultur/eine-waschste...
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Bürgerreporter:in:Evelyn Werner aus Seelze |
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