Es regnete nicht - es goß und es wurde auch eine andere Besichtigung als geplant.

Unser Ziel war die Erlöserkirche in Hannover-Linden - bekannt unter der Gospelkirche weit über Hannover hinaus.

Wir hatten sie im Auge, weil sie von Conrad-W.Haase ist und unsere "Heimatkirche" in Harenberg den selben Erbauer hat.

Der Regen, der uns auf dem Weg zur Kirche begleitete, ließ uns fast nicht aus dem Auto steigen. Wir stürzten also förmlich in die Kirche und waren sofort gefangen von der positiven Atmosphäre des Raumes. Sogleich wurden wir begrüßt und so tauschten wir uns über den Erbauer aus. Dann entdeckten wir ein Schild, man könne den Turm besteigen - leider zu einer anderen Zeit.

So verließen wir doch ein wenig enttäuscht die Kirche, um im strahlenden Sonnenschein vor der Tür anzukommen. Wir hatten schon in der Kirche den Duft von gebratenen Puffern vernommen. So konnten wir draußen dann nicht widerstehen. Unter einem Zelt landeten wir bei zwei Damen am Tisch und aßen unsere Puffer. Wir kamen ins Gespräch, weil wir wieder bedauerten, dass wir nicht auf den Turm kommen konnten. Unser Gegenüber sagte, dass ihr das aus gesundheitlichen Gründen verwehrt sei. Sie erzählte uns von ihrem Leben, vom Verlust des Partners von ihren Abstürzen aus dem guten Beruf, von gesundheitlichen Zusammenbrüchen. Sie erzählte auch, dass sie viel in dieser Kirche ist - obwohl Kirche eigentlich nicht im Mittelpunkt ihres Lebens steht. Aber gerade hier in dieser Kirche ist ihr nach tränenreichen Monaten wegen der eigenen Situation jemand begegnet, der ihr ein Heft mit kleinen, buddistischen Versen in die Hand drückte und nun lacht sie wieder - obwohl viele Dinge im Argen liegen.

Wir sagten ihr, dass wir für myheimat schreiben. Sie hätte es gern gelesen, aber ihr PC ist kaputt und sie kann sich keinen leisten, weil die Folge aller Misslichkeiten Hartz IV ist. Wir verließen sie mit gemischten Gefühlen. Am liebsten hätten wir ihr einen PC geschenkt, damit sie weiter mit der technischen Welt, ihrer Welt in Verbindung bleiben könnte.....