Das Schicksalsjahr des Profi Kletterers Michael Füchsles.
Eigentlich sollte es sein letztes Wettkampfjahr werden, nach dem im Jahr 2020 alle Wettkämpfe Corona bedingt abgesagt worden sind, hatte Michael Kletterer mit Handicap beschlossen 2021 es doch nochmals zu versuchen. Aber alles kommt anders als geplant.
Michael Füchsle hatte 2005 einen Darmdurchbruch mit Not Operation. Seit dem hat er ein Ileo Stoma - starke Polyneurophatie an Armen und Beinen sowie Analfisteln und zu 90% Schwerbehindert.
Michaels Training im Januar und Februar lief gut an, durch hartes Training konnte er schon früh im Jahr einige Boulderprojekte in seinem Hausgebiet Konstein zum Teil bei eisigen Temperaturen voll enden. Er fühlte sich gut und so stark wie noch nie, doch ein erneuter gesundheitlicher Rückschlag im März, zerstörten Michaels Wettkampf und Kletterpläne. Bei ihm bildeten sich erneute eitrige Anal Fistelgänge, mit denen er ja schon immer wieder in den letzten Jahren zu kämpfen hatte. Michael konnte vor lauter Schmerzen kaum gehen, geschweige sitzen. Darauf folgten mehrere Ärzte und Krankenhaus besuche. Michael ging trotz allem noch ab und zu zum Klettern, aber vor lauter Schmerzen musste er nach 1-2 Routen wieder abbrechen. Auch an ein regelmäßiges Training war nicht zu denken. Es vergingen die Monate April, Mai . Keiner der Ärzte die ich besuchte konnte mir so richtig weiter helfen. Bis Juni. Bei einem erneuten Krankenhausbesuch im Haarlachinger Krankenhaus verwies ihn schließlich der Chefarzt zu einem Gastro logen,nach MRT und weiteren Untersuchungen erklärte dieser Michael das man evtl. mit Infusionen die Entzündungen in den Griff bekommen könnte. ,(diese Infusionen erhalte er ab sofort alle 6 Wochen regelmäßig) außerdem stellte der Gastrologe bei Michael Morbus Chron statt Colitus ulcerosa fest. Rasch besserte sich sein gesundheitlicher Zustand und endlich konnte er mit seinem Training und Klettern wieder beginnen. Was Michael hier nicht verstehen konnte, hatte er doch vorher so viele Ärzte und Krankenhäuser aufgesucht und keiner dieser Ärzte kam auf diese Idee, dass man die starken Entzündungen mit Infusionen in den Griff bekommen könnte. Fast alle hatten ihm eine erneute Operation empfohlen, was mit Sicherheit seine Karriere als Profisportler beendet hätte.
Doch für eine Teilnahme an dem Weltcup in Innsbruck war es bereits zu spät. Mit solchem Trainingsrückstand hätte es nichts gebracht. Nach Absprache mit seinem Bundestrainer , entschloss Michael , heuer eben nochmals eine Wettkampfpause einzulegen und sich für das restliche Jahr auf sein Training und Felsklettern zu konzentrieren. Nach etlichen Reisen in die verschiedensten Klettergebiete in Österreich – Kroatien – Italien – Tschechien und Deutschland stieg seine Form ständig an und fühlte sich wieder fit. Nach etlichen Telefonaten mit Christoph, dem Bundestrainer Trainer, meldete der DAV schließlich ihn doch noch zur Weltmeisterschaft in Moskau an. Aber die nächste Enttäuschung ließ nicht lange auf sich warten. Flug und Unterkunft waren bereits gebucht und er freute sich schon riesig darauf doch noch einen Wettkampf in diesem Jahr bestreiten zu können. 2 Wochen vor dem Wettkampf , erhielt er von der IFSC eine Mail, dass sie noch Ärztliche Unterlagen von Ihm benötigen würden. Man konnte es nicht verstehen, hatte er doch bereits im Februar alle benötigten Unterlagen bei der IFSC eingereicht. Laut IFSC könnte Michael zwar nach Moskau reisen, aber ob er eine Startgenehmigung bekommen würde, wäre fraglich, so die Aussage der IFSC.Da Michael aber auch zu dieser Zeit in den Dolomiten verweilte, wäre es auch für ihn unmöglich gewesen in solch kurzer Zeit noch irgendwelche Unterlagen zu beschaffen.Das Risiko war dann schließlich doch zu groß und entschied , den Flug und Hotel wieder zu stornieren, um noch weitere Kosten zu vermeiden. Es war eine sehr große Enttäuschung für ihn. Aber wer Michael kennt lasst er sich deshalb nicht unterkriegen. Er nutzte die Zeit und reiste nochmals zum Klettern nach Finale – Arco und Muzzerone. So ging das Jahr 2021 zu Ende. Ein Jahr was die Wettkämpfe angeht zum Vergessen, ein Jahr an dem man sich Gedanken macht. Besonders hat es Michael gefreut, dass trotz der Coronapandemie wieder Kletterkurse stattfinden, die er regelmäßig an jedem Mittwoch & Donnerstag in Ingolstadt gibt. Jetzt freut er sich auf das Jahr 2022, wo Michael nochmals richtig angreifen möchte, egal ob im Felsklettern , Bouldern oder Wettkampf. Auch möchte sich Michael im alpinen Bereich versuchen, (da gibt es auch einige Vorhaben, wie zum Beispiel einen Klettersteig im Winter, oder einmal auf einen 4000er so Füchsle) Er hofft nur, dass sein Gesundheitszustand stabil bleibt und alle Ziele erreichen kann.