Eindrücke aus Sri Lanka

in einem Hotel Urlaub macht, sondern in einer Privat Unterkunft mit Selbstversorgung, kann man sich der Faszination dieses Landes nicht entziehen. Sie ist einfach da, nicht greifbar, nicht zu beschreiben. Aber Sie ist da. Auch die sichtbare Armut der Bevölkerung macht diesem Gefühl keinen Abbruch.
Der Einkauf beim "Bäcker" um 7.00 Uhr morgens, war ein besonderes Erlebnis. Trotz meiner Bitte ganz normal behandelt zu werden, wurde ich immer bevorzugt bedient. Ich hatte Hemmungen viel zu kaufen, da ich wusste, es gibt nur soviel wie im Laden ist. Wer zu spät kommt muss woanders sein Glück probieren oder bis nachmittags warten, wenn neue Ware kommt.
Bei uns wäre es undenkbar, das Alle im Laden Anwesenden warten, bis ein Ausländer eingekauft hat. Erst recht nicht auf die Gefahr hin, dann leer auszugehen. Ich war immer froh, wenn niemand da war und hoffte das Alle schon eingekauft hatten.
Es gibt auch Supermärkte, aber die sind meist zu weit weg. In jedem Supermarkt gibt es einen Angestellten, der die Ware einpackt und rausträgt ( gegen ein minimales Trinkgeld). Am Anfang kostet es Überwindung, die Einkaufstasche nicht selbst zu nehmen. Doch für die paar cent Trinkgeld jemand um sein Einkommen bringen?
Ausserdem war es auch mal schön beim Einkaufen bedient zu werden. Nach ein paar Einkäufen habe ich es richtig genossen.
Die Fenster an unserem Haus hatten noch keine Läden. Diese wurden im Ganzen gebracht, vermessen, abgeschliffen neu vermessen, wiederabgeschiffen und dann lakiert. Dann mussten Sie wieder abgeschliffen und neu lakiert werden. Bis alles passte waren 4 Mann eine gute Woche beschäftigt. Aber das ist normal und stört keinen.
Bei meinem Aufenthalt wurde mir auch klar, wie wichtig es ist, für unser Hilfsprojekt möglichst oft vor Ort zu sein.
Uns wurde von einer französichen Org. berichtet, die im Süden der Insel 30 Häuser baut und nicht mehr weitermachen kann, da die Dachziegel ausgegangen sind. In unserem Gebiet gab es massenhaft Dachziegel. Es muss sich dann aber jemand finden, der auch nachfragt, in welchem Distrikt es noch etwas gibt. Die Menschen vor Ort haben meist kein Transportmittel, um von weiter her Ware zu holen. Bei einer Hilfsorganisation sollte das aber kein Problem sein.
Unsere Fahrt mit dem Tuk Tuk von Waikkala nach Hikkaduwa ( ca. 180 km- genaue Angaben gibt es meist nicht) machte unseren Fahrer sehr stolz. Er meinte er sei der mit dem Tuk Tuk am weitesten gefahrene Fahrer Sri Lankas. Das habe noch keiner vor ihm gamacht.
Von den im Mai schon herrschenden Unruhen, bekamen wir nur die vielen Strassenkontrollen mit. Ob in einheimischen Cafes, Lokalen oder bei Strassenkontrollen, wir wurden immer freundlich und zuvorkommend behandelt und gebeten, bald wiederzukommen.
Mittlerweile dürfte eine solche Fahrt das Doppelte wie im Mai kosten. Die Benzinpreise sind im letzten Monat kräftig angestiegen. Eine weitere Verschlechterung für den Tourismus. Ich kann nur jedem empfehlen, aus den Hotels raus auf die Strasse zu gehen und sich mit den Menschen zu unterhalten. Bei unseren vielen Besuchen in Sri Lanka haben wir keine schlechten Erfahrungen gemacht. Im Gegenteil: unser Leben wurde beim Tsunami gerettet, während einer der Helfer umkam. Das wird niemand so schnell vergessen können.

Bürgerreporter:in:

Maria Schenk aus Schrobenhausen

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