Wenn es tropft, wenn es tropft...und wir werden nass...
"Nur ein bissche Regen!" - Radtour zum Bannwaldsee.
Winzig kleine Pfützen am Radweg ließen vermuten, dass es auch hier - in der Gegend um Füssen herum, kürzlich geregnet hatte. Wir aber, waren bei Sonnenschein und 30 Grad im Schatten losgefahren und genossen nun unsere Radtour.
Obwohl ich öfters mal hierher zum See komme, bin ich wieder begeisterst von der Schönheit dieser Landschaft.
Bei unserer ersten Trinkpause, ließen wir unsere Augen die bekannten Bergkämme entlang wandern: Dort der Buchenberg mit dem Sessellift!... Dort der Weg zur Drehhütte!... Danach die Seilbahnmasten direkt in den Felswänden zum Tegelberg hinauf. So riefen wir uns gegenseitig diese Schauplätze zu. Schau nur, schau!... Und weiter - man könnte sich fast verneigen: Wie aus dem Bilderbuch zum weiß-blauen Bayernland, taucht Schloss Neuschwanstein vor uns auf, mit wehender Fahne auf dem Zinnen ummauerten Turm. Schon höre ich im Geiste die ersten Töne zu "Lohengrin". Mystische Klänge, verschwommen hörbar, und fast so, als hätten sie schwebend Platz genommen, auf den weißen Dunstwolken über dem See.
https://www.youtube.com/watch?v=lqk4bcnBqls
Ich kneife die Augen zusammen und sehe unseren "Kini" in einem Boot, das von schwarzhäutigen Lakaien in Lederhosen und weißen Trachtenhemden über den See geleitet wird.
Ach, Ludwig, armer Ludwig, schießt es mir durch den Kopf, du warst wohl auch ein "kleiner Psycho"... So denkt man heute von dir und neulich las ich das sogar in einer nicht so königstreuen Zeitung. Also wirklich, die Leute haben einfach keinen Respekt mehr vor ihrem König. Pardon, mein Herr König! Seine Majestät möge mir und diesen rüpelhaften Schreiberlingen verzeihen;-)))
Von uns kaum beachtet, schoben sich mittlerweile dunkle Gewitterwolken heran, kamen immer näher auf uns zu. Nun aber hatten wir die gesamte Rückfahrt noch vor uns, bis zum Wanderparkplatz, wo wir unser Auto abgestellt hatten.
Liebe Leser, es war beinahe vorhersehbar, was dann geschah: Seit meinen Kindertagen, bei ähnlichen Radtouren oder Ausflügen, bin ich nicht mehr so heftig in eine "Regen-Wasch-Anlage" gekommen, wie an diesem Tag. Dicke, harte, schnurgerade herunterschießende Tropfen wollten uns das Radfahren lehren, wenn es mal "ein bisschen" regnet. Jetzt nur ja nicht die Sicht verlieren und nicht stürzen! Ich redete mir selbst gut zu. Im Rücken feindliches Donnern und hie und da ein flackernder Blitz, die Berghänge entlang. Der sonst so liebliche See, wurde dunkel und bedrohlich. Ohne Gnade fielen nun äußerst angriffslustige Regentropfen - wie kleine Knallbomben - über uns her. Einziger Schutz: Mein Fahrradhelm, den ich bei dieser Radtour zum ersten Mal widerstrebend aufgesetzt hatte.
Und doch: Es war kein bisschen schlimm! Unangenehm ja - aber nicht schlimm. Sowas kommt vor. Damit leben wir, sind Teil, eines natürlichen Geschehens.
Und nun suche ich, zur Vervollständigung dieses Beitrages, nach einem Regen-Bild. Habe ich leider nicht! Wer fotografiert schon gerne im Regen?!
Text und Fotos: Heidi K. Sommer 2018;
Hallo! Ein lieber Gruß von mir an meine Leser. Sicherlich habt ihr herauslesen können, dass alles halb so schlimm war. "Wir sind ja nicht aus Zucker", gell Rosi! Ich kann dir nur recht geben.
Wer einmal in dieser Gegend war, wird es gespürt haben: Hier bewegt man sich in einer Theaterkulisse und atmet die weiß-blaue Luft, die dich leicht berauscht und zum träumen verführt. Der "Kini" mitsamt seinen Schlössern, die herrlichen Berge, die Seen, die überaus liebliche Landschaft, die Menschen die du reden hörst, aber nicht verstehst was sie sagen, alles, alles, wird dich gefangen nehmen und vielleicht sogar ein bisschen einspinnen in alte Geschichten. Man muss es nur zulassen!