Kulturschaffende vernetzen
Kulturschaffende vernetzen
In großen Städten gibt es bekanntlich Theater, Kinos, Vorträge, Musik, Gastronomie jeder Art, und manchmal fällt die Wahl schwer zwischen den vielen Angeboten hindurch zu finden.
Im ländlichen Raum sieht das ganz anders aus. Dort gibt es natürlich auch Kultur – und das sollte man nicht unterschätzen – nur ist ein Überblick oft schwer zu kriegen. Das liegt zum einen daran, dass es viele einzelne Kulturschaffende gibt, die voneinander gar nicht wissen und zum anderen auch an den Entfernungen.
Die Corona-Pandemie mit ihren unsäglichen Lockdowns hat gerade Kulturschaffende jeder Art in Bedrängnis gebracht, und so ist es dringend angebracht, dagegen an zu arbeiten, denn Kultur ist wichtig für unsere Gesellschaft und die Menschen und ist der Bereich, an dem immer zuerst gespart wird.
Was ist „Kultur“?
In diesem Zusammenhang betrachten wir alle Kulturschaffenden, die Kreativen, die Künstler wie Musiker, Maler, Schauspieler, Autoren usw., aber auch diejenigen, die Veranstaltungen auf die Beine stellen wie Vereine, Theater, Kinos, Museen, Gemeinden, Schulen und andere.
Die EU hat ein Förderprogramm für die Kultur im ländlichen Raum unter dem Namen „LEADER“ aufgestellt. Damit sollen Projekte gefördert werden, die die Lebensqualität im ländlichen Raum erhalten, das Miteinander stärken und die Zukunftsfähigkeit von Dörfern sichern.
Nach einer Evaluierungsphase im Saale-Orla-Kreis, bei der eine Bestandsaufnahme gemacht wurde, fand am 03.05.2022 eine Auftaktveranstaltung auf Schloss Burgk statt.
Gut 40 Kulturschaffende versammelten sich im Rittersaal zu einer Art Workshop. Es wurden Themen gesammelt, die den Teilnehmern besonders am Herzen lagen, wie die Suche nach vorhandenen Ressourcen für Veranstaltungen, die Überwindung der Hindernisse für Kulturangebote, die Nachwuchssorgen, die Identität der Region und ganz besonders die Vernetzung untereinander.
Auch wurden Vorschläge gemacht und Impulse gegeben, wie man der Kultur im Saale-Orla-Kreis mehr auf die Beine helfen kann. In Hamburg gibt es z. B. eine Veranstaltungsdatenbank der Stadt, in die jeder seine Veranstaltung eintragen kann. Nach einer Prüfung erscheint die dann auf allen relevanten Internetseiten oder in der Zeitung. In Thüringen gibt es aber allein für den Tourismus gleich mehrere Organisationen und Webseiten, die von amtlicher Seite existieren und für Besucher eher verwirrend sind. Für die Kultur findet man nirgendwo eine Gesamtübersicht.
Einen Ganzjahresveranstaltungskalender halte ich für eine zu starre Lösung. Die Dynamik ist eine ganz andere. Viele Veranstaltungen werden – besonders jetzt nach den Lockdowns – viel kurzfristiger geplant. Dafür wäre ein dynamischer Veranstaltungsplan geeigneter, den man mittels Datenbank und Internet realisieren müsste. Dies wurde angeregt.
Es handelte sich um eine Auftaktveranstaltung, von der man nicht erwarten kann, dass man gleich sichtbare Erfolge erreichen kann. Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung, und es wird auch weitergehen. Um die Kultur im ländlichen Raum transparenter zu machen vernetzt man sich. Und das ist gut so.
(Ich war übrigens die einzige Hoheit, die dabei war)
Deutsche Vernetzungsstelle für ländliche Räume LEADER
Thüringer Vernetzungsstelle LEADER