Beethoven und Five Elise
Während draußen das schönste Sommerwetter zugange war ließen sich knapp einhundert Musikinteressierte in der Aula der Grundschule Nord in Aichach nieder um der wundervollen Musik zu lauschen.
Das Konzert war schon für Mai 2020 geplant, wegen Corona musste man diesen Beitrag verschieben. Doch auch zwei Monate später überzeugt das Programm mit Musik von Beethoven und Schubert.
Kulturreferent Helmut Beck eröffnete dieses Konzert
„Happy Birthday, Beethoven“!
Er freute sich dass zwei Vollblutmusiker wie Veronika Dorn, Violine, und Wolfgang Kraemer, Klavier, die seit Jahren ein eingespieltes Team sind, mit allen Anwesenden den 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven musikalisch feiern wollen. Da man den genauen Geburtstag nicht weiß, hat man sich des Taufdatums in Bonn, die vierzig Jahre unsere Bundeshauptstadt war, bedient. Beethoven gilt sozusagen als großer Sohn dieser Stadt. Er gilt in seiner Zeit auch ein bisschen als Revolutionär, als radikaler Künstler und schwieriger Charakter aber auch als typischer Klavierkomponist mit übersteigertem Selbstbewusstsein.
Die Romanze G-Dur op 40 ist eine von zwei Romanzen die 1802 komponiert und 1803, zwei Jahre vor dem Schwesterwerk veröffentlicht wurde. Lebendig spielen sich die beiden Künstler mit dieser Romanze in den musikalischen Abend. Beethoven hätte seine wahre Freude an seiner eigenen Komposition gehabt. Melodisch und großartig ergänzen sich Klavier und Geige.
Es folgte die Sonate in F-Dur op. 24, besser bekannt als Frühlingssonate. Hier gaben der Pianist und die Violinistin ihr Bestes mit Allegro – Adagio molto espressivo – Scherzo. Es war ein Klangerlebnis im einfachen, klaren Ton.
Romanze F-Dur op 50, als zweite der Romanzen, in der schönen Tonart F-Dur komponiert. Auch sie wurde, emotional bewegend, als musikalisches Klangbild, durchflutet von einer gewissen Leichtigkeit ausdrucksstark musiziert.
Franz Schubert hingegen war eher ein Liedkomponist, der über 600 Lieder geschrieben, darunter die drei Zyklen, die Winterreise oder die kleineren Zyklen, den Schwanengesang, dazu noch 8 Sinfonien und er erreichte ein Lebensalter von gerade mal 32 Jahren. Heute kann man sich nicht vorstellen, wie es das alles zu schaffen war. Auch bei der Instrumentalmusik von Franz Schubert ist es so dass sie sehr melodiös ist. Zu hören war mit einem Wohlklang die bekannte Sonatine in D-Dur für Violine und Klavier op.137/ 1 D 384. Allegro molto – Andante – Allegro vivage. Die vollen Töne, ein Lied ohne Worte, konnten voll aufflammen und war eine Bereicherung des Konzertes.
Am Ende des klangerfüllten Abends ehrte der Pianist Wolfgang Kraemer seine anwesende Mutter, es sollte eigentlich schon im Mai anlässlich ihres 90. Geburtstages geschehen. Er spielte für sie zwei Erinnerungsgeburtstagsständchen, Stückchen die sie selbst auswendig spielen konnte. Zum einen einen Walzer von Johannes Brahms und eines der berühmtesten Stücke von Edvard Grieg, den Hochzeitsmarsch.
Als krönenden Abschluss gab es eine Komposition zwischen „take five“, „für Elise“ und Wolfgang Kraemer der das Ganze zusammen gebastelt hat als „Five Elise“. Erstklassig gespielt, von alt in die Moderne und es entfaltet seine eigene Kraft als Vielfalt der Musik. Hier beweist der Pianist noch einmal mehr sein Können am Klavier. Erstklassig dieses großartige Einfallsreichtum das mit tosendem Applaus belohnt wird. Nachdem Beck bei der Verabschiedung die Musiker*in anfeuert: Eines geht bestimmt noch... gab es noch die Zugabe Liebesleid von Fritz Kreisler.
Kraemer und Dorn brachten die geplanten Stück in coronaform, also fast alles ohne Wiederholungen und ohne 4. Satz damit die Spielzeit im notwendigen Rahmen bleiben konnte.