Ausflugstipp Schleswig-Holstein
Ein Sprung in die Vergangenheit im Museum für Regionalgeschichte Pönitz
Habt ihr Lust auf einen Sprung in die Vergangenheit? Dann kommt mit ins Museum für Regionalgeschichte der Gemeinde Scharbeutz und springt in die Zeit unserer Urgroßeltern! Wie die ihren Urlaub in den Bädern an der See verbrachten, zeigen u.a. Bilder der Jahrhundertwende. Äußerst chic war auch die damalige Bademode, mit der man heute wohl wieder für Aufsehen am Strand sorgen würde. Im alten Dorfladen des Museums möchte man fast auf Tante Emma warten, um bei ihr ein paar Drops in der Tüte zu kaufen. Mit ganz viel Liebe zum Detail wurde der Kaufmannsladen eingerichtet, der heute noch ein Höhepunkt bei Führungen und Kindergeburtstagen im Museum ist.
Im "Bel Salon" des Museums könnte der Honorarkonsul in seinem Sessel sitzen und dem Grammophon lauschen. Konsul Nölting aus Hamburg verbrachte seinen Lebensabend in Scharbeutz. Seine gute Stube ist im Museum nachgebildet und lässt den Glanz erahnen, der zum Ende des 19. Jahrhunderts in der gehobenen Gesellschaft herrschte.
Wir springen ganz weit zurück in die Vergangenheit in die Zeit der Slawen, die hier rund um Pönitz gesiedelt hatten. Lange lag unbemerkt ein Einbaum im kleinen Pönitzer See. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Ortes stießen im Sommer beim Baden oft dagegen, ohne zu wissen, welche archäologische Sensation sich da im Schlamm und Wasser verbarg. Nun kann der 1.000 Jahre alte Einbaum nach seiner Bergung und Restaurierung im Raum der Slawenzeit bewundert werden. Auch heute noch kommen neue Stücke aus dieser Zeit ins Museum und manchmal sind sogar Maulwürfe bei der Suche nach solchen Fundstücken behilflich. An der Süseler Schanze finden sich immer wieder Keramikscherben in den Maulfwurfshügeln an der Wallanlage.
Zusatzinhalt abrufen Google Maps
Um dieses Element anzusehen, öffnen Sie diesen Beitrag bitte auf unserer Webseite.
Zur WebseiteWusstet ihr schon, wie mühsam es einst war, aus Flachs einen Faden zu spinnen und Leinen zu weben? Im Museum könnt ihr die einzelnen Arbeitsschritte nachvollziehen.
Wir springen in die Nachkriegszeit und landen in einer Zeit, die von Not und Elend bestimmt war. Neben Ausstellungsstücken zum Untergang der Cap Arcona, die kurz vor Kriegsende in der Lübecker Bucht versenkt worden war, könnt ihr sehen, wie Tausende von Flüchtlingen, die nach dem Krieg nach Schleswig-Holstein kamen, in ihren Unterkünften lebten.
Wer Lust auf weitere Zeitsprünge hat, egal ob kurz oder weit, kann im Museum für Regionalgeschichte altes Spielzeug bewundern, noch einmal die Schulbank wie zu Omas Zeiten drücken, Fossilien betrachten, in die Werkstatt eines Stellmachers schauen, sich überzeugen, wie die Fischer einst ihren Beruf ausübten... Lasst euch überraschen, wie vielfältig diese Ausstellung ist und lasst euch von der Begeisterung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Museums anstecken.
Da die Räume des Museums bei so viel interessanter Geschichte schnell an ihre Grenzen stoßen, findet ihr einen Teil der Ausstellung in der Museumswerkstatt, die in der Schule gegenüber untergebracht ist.
Infos:
Das Museum wird ausschließlich von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern betreut und ist jeden Dienstag von 15.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Vom 15. Mai bis zum 30. September könnt ihr zusätzlich von 14.00 bis 16.00 Uhr in die Geschichte springen. Der Eintritt in das Museum ist frei. Über Spenden würde sich der Verein für Heimatgeschichte allerdings sehr freuen.
Fazit:
Wir waren begeistert von diesem interessanten Museum, das Exponate sein eigen nennt, die man in einem Heimatmuseum nicht erwarten würde. Vielen Dank für die interessante Führung und die spannenden Details zur Regionalgeschichte. Wir springen garantiert noch einmal in die Vergangenheit im Museum für Regionalgeschichte in Pönitz!
Weitere Ausflugstipps für Schleswig-Holstein findet ihr hier
.
@ Gabriele: Das sind ja tolle Kindheitserinnerungen! Dann ist das Museum für dich bei einem Urlaub an der Ostsee ein MUSS. ; )) Wir haben längst noch nicht alles dort entdeckt und werden es sicher auch noch einmal besuchen. Ich war begeistert von dem großen ehrenamtlichen Engagement, das die vielen Helfer dort zeigen. Man merkt überall im Museum, dass viel Herzblut in die Ausstellung investiert wurde.