Tag des offenen Hofes Niedersachsen 2012
105 landwirtschaftliche Betriebe öffneten ihre Pforten in Niedersachsen am 17. Juni 2012.
Ich besuchte in unserem Nachbardorf das Lehr- und Forschungsgut Ruthe am Schäferberg.
Gut das ich mit dem Fahrrad gekommen war. Der grosse Autoparkplatz war proppenvoll. Einige Tausend Besucher hatten sich auf den Weg gemacht.
Entsprechend standen die Autoschlangen bei An und Abfahrt. Gut das die Strasse von Ruthe nach Koldingen durch einen Schlagbaum zusätzlich für den öffentlichen motorisierten Straßenverkehr gesperrt ist.
Die Jagdhornbläser St. Hubertus sowie die Rocking Vets, die Big Band der TiHo sorgten von 11 bis 18 Uhr abwechselnd für musikalische Untermalung. Durch die Hubschrauberrundflüge konnte man sich das Calenberger Land von oben betrachten.
Wie werden unsere Nutztiere modern und nachhaltige gehalten?
Auf diese Frage für unsere Kühe, Schafe, Schweine, Hühner, Puten und Enten gab es praktische Antworten. Man konnte durch Schleusen und Scheiben getrennt genau verfolgen, wie die Brut, Aufzucht und Nutzung der Tiere in einem modernen Betrieb erfolgt. Vielleicht konnten einige Vorurteile abgebaut werden.
Für die Kinder gab es ein extra Programmteil. Kinderuni, Puppentheater, Basteln und Malen mit Kindern, Tret-Treckerrallye und natürlich die Tiere streicheln und Kücken in die Hand nehmen. Letztes durften auch Erwachsene. So habe ich nach fast 60 Jahren wieder einmal ein Kücken halten dürfen.
Kompetentes Personal für viele Fragen die gestellt wurden war vorhanden, und es wurde viel gefragt, auch von der Landbevölkerung.
Es gab aber auch noch weit mehr zu sehen und zu Erleben.
Der Nabu/Region Hannover berichtete über die „Biber in der Region.“ Neben der Präsentation von Oldtimer-Traktoren und Frickes alter Dreschmaschine im Einsatz waren auch moderne Landmaschinen ausgestellt. Schafschur, Kuh-Bingo, Hunderennen, Streichelwiese, Gemüse und Obst der Region, Fleisch- und Wurstspezialitäten, Milchprodukte, Eierverkostung und Spanferkel. Alles wie bei der Grünen Woche in Berlin, nur preiswerter.
Das „Eros Center“ hatte allerdings geschlossen. Sonntags Nie! So sagte man mir. Einen Blick habe ich trotzdem gewagt und Fotos geschossen. Ich hoffe sie gefallen.
Resümee: Wer einen echten modernen Betrieb mit Tieren „life“ sehen will, sollte diese Gelegenheit nutzen und sich und seinen Kindern einen kostenlosen Besuch gönnen. Etwas Zeit sollte man sich aber nehmen. Eine gelungene Großveranstaltung die fast alle Fragen beantwortet, wo unsere Lebensmittel aus dem Supermarkt herkommen. Es lohnt sich.
Danke,
wenn ich so meine Fahrradrunde über den Maschweg an den Koldinger Teichen vorbei über Ruthe das Lehrgut passierend zum Schwarzen Busch den Ruther Weg zurück fahre, dann schaut ich immer in die Geflügelställe und möchte eigentlich Wissen, das da so los ist. Jetzt weiss ich ein wenig mehr. Hühner- und Enten, Schweine oder Gänsehaltung, so wie das meine Eltern hatten, kann man im Vollerwerb nicht mehr wirtschaftlich machen. Der Einblick, den ich jetzt bekommen habe, hat mich etwas weiter gebracht.