Can Bonomo:"Kunst hat keine Religion"
Can Bonomo,ein 24-jähriger jüdischer Künstler wird die Türkei beim Eurovision Song Contest in Baku vertreten.
Der Künstler alternativer Popmusik ,aus dem westtürkischen Izmir stammend ,wurde von dem türkischen Staatsfernsehen TRT zum Vertreter der Türkei bestimmt.
Bisher hat er nur eine kleine Anhängerschaft und war in seinem Land unbekannt.
Für Bonomo war die Entscheidung des Staatssenders überraschend ,da er sich als noch unerfahrender Musiker bezeichnet,:Ich mache keine konventionelle Popmusik".
Leider entsteht eine unschöne Debatte:
"Ein Jude wird die Türkei vertreten",meldete eine islamistische Zeitung und zweifelte ,ob Bonomo "ein echter Türke" sei.
Problematisch in konservativen und nationalistischen Kreisen scheint auch, dass er vor zwei Jahren in einem Werbespot für Kondome wirkte.
Bonomo:"Ich bin ein türkischer Jude,meine Religion ist meine Sache".
Bonomo ist sephardischer Jude, Nachfahre jener Juden ,die im 15. Jahrhundert vor der Inquisition in Spanien flohen und von dem osmanischen Reich aufgenommen wurden.
Heute leben rund 30 000 Juden in der Türkei.
Bonomo:"Meine Vorfahren leben seit mehr als 500 Jahren in diesem Land.Wir sind mit der türkischen Kultur aufgewachsen ,deshalb kann ich lediglich türkische Kultur in eine Kunstform einbringen,sonst keine."
Ausserdem meint er, "dass Kunst keine Religion oder ethnische Zugehörigkeit hat."
Mevlüt Cavusoglu,Vorsitzender der Parlamentarischen Vereinigung des Europarats , schämt sich der Kritik an Bonomo , und dafür wie mit dem jungen Künstler umgegangen wird.
Schließlich habe die Türkei eine lange Tradition in der Handhabe religiöser Toleranz:"Jeder Türke, egal,wer er ist,kann die türkische Republik vertreten".
Quelle: HAZ
> "Ach, Andreas - die Diskussion zum Thema "Meinungsfreiheit und ihre Grenzen" (Nicht: Glaubensfreiheit...) hatten wir doch schon...."
Ich finde, diese Freiheit ist so wichtig, dass man nicht oft genug darüber reden kann.
Ausserdem hat es doch mit Glauben zu tun. Wenn im Physikbuch etwas von der Lichtmauer steht, kannst du das glauben oder nicht und offen die Lichtmauer leugnen. Ebenso kannst du glauben oder nicht, dass es den alten Fritz gab oder den US-Bürgerkrieg oder die Massenmorde der roten Nazis unter Stalin und Mao - und das leugnen oder nicht.
Verbietet nun der Staat, dass man die Lichtmauer nicht leugnen darf und schreibt damit vor, dass alle an die Lichtmauer glauben müssen, hat es eben mit Glauben zu tun.
I.Ü. würde eine freie Debatte auch der Wahrheitsfindung dienen. Dazu müsste aber der Leugner frei diskutieren und argumentieren dürfen/können, damit man ihn mit Fakten widerlegen kann. Dann wären m.E. diese Theorien auch schnell aus der Welt. Während nun aber durch das Diskussionsverbot den Verschwörungstheorien noch Nahrung gegeben werden und nicht wenige misstrauisch werden durch das Verbot (nach dem Motto "Wenn es stimmen würde, was der Staat behauptet, müsste er gegenteilige Meinungen ja nicht verbieten").
> "Man beachte das kleine Wörtchen "latent"..."
Dazu sagte ich schon was: Latent bedeutet, dass es vorhanden ist... ich glaube aber nicht, dass es 16 Mio Antisemiten in Deutschland gibt... auch wenn ich nicht weiß, nach welchen Kriterien die überhaupt werten...
> "Wer "Du Jude" als Schimpfwort benutzt muß sich nicht unbedingt darüber bewußt sein. Dennoch verhält er sich antisemitisch - als Mitläufer. Und daß muß diesen unüberlegt handelnden klar gemacht werden."
Das ist vergleichbar mit dem "Ey, bist du schwul odawas", was sogar homosexuelle Jugendliche verwenden und weshalb auch keiner nur deshalb schwulenfeindlich ist.
Sicher ist das unnett und man kann versuchen, das Benehmen zu verbessern, aber wenn es, wie du selbst sagst, unbewusst benutzt wird, ist es nicht antisemitisch.
> Daß die Leugnung des Holocaust bei uns strafbar ist - das ist das Souverän unseres Staates - und das ist gut so. Denken darüber darf jeder wie er will."
S.o. Ich finde es nicht witzig, wenn mir ein Staat sowas vorschreibt. Die nächste Regierung, die ggf. rechts ist, könnte dann auch den Spieß umdrehen und die Behauptung, es habe den Holocaust gegeben, verbieten.
> "Und daß Du sagen und schreiben kannst daß du dagegen bist auch."
Tolle Wurst... man darf Schwarze also versklaven, solange man ihnen erlaubt, sagen zu können, dass sie das doof finden?! ;)
> "Die verlinkte Untersuchung ist überaus lesenswert u.a. wo der Übergang von Kritik an Israel und Judentum zum Antisemitismus zu finden ist."
Die mit den über 200 Seiten... sorry, da musst du schon die Stelle sagen...
Oder besser, deine eigene Ansicht darstellen...
Für mich kann Israelkritik gar nicht antisemitisch sein, ausser, man setzt den Staat mit Juden(tum) gleich... und auch dann nicht immer...