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Ein Fohlen zum Ferienstart

Gespannt lag die Heisedeer Reiterwelt auf der Lauer. Nach langer, langer Zeit sollte in den Stallungen der RG Heisede wieder ein Fohlen zur Welt kommen. Und um den Zeitpunkt der Geburt nicht zu verpassen, übernachtete die Familie Rohde im Wechsel sogar im Stall, als die ersten Anzeichen für eine Niederkunft sichtbar wurden. Ein spannendes aber nicht grade bequemes Unterfangen, sowohl für die Kinder als auch die Mutter und Reitbeteiligung.

Und als nach 5 Tagen des Wartens bereits die Milch aus dem Euter an den Beinen der Stute lang spritzte, vom Fohlen aber noch nichts zu sehen war, zog man den Tierarzt hinzu. Mit der Diagnose „Der Muttermund ist noch geschlossen, das Fohlen noch nicht in Geburtslage…. das wird heute nicht kommen!“ trennte man sich am Abend des ersten Ferientages auf dem Hof.

Diese Chance wusste die sonst umlagerte Stute für sich zu nutzen. Still und unbemerkt legte sie sich nieder und bekam ihr Fohlen nicht mal eine Stunde nachdem man sich getrennt hatte.

Elke Blume traute ihren Augen nicht als sie kurze Zeit später eher zufällig in die Box reinschaute und das kleine Etwas auf dem Boden liegen sah. Per Handy wurde die Familie Rohde herbei gerufen, die sich ebenfalls untereinander informierte. Was könnte wohl aus dem gewagten Genmix herausgekommen sein? Welche Farbe könnte das Fohlen haben?

Für die schwarz-weiß gescheckte Pinto Stute „Tennessee“ aus dem Weser-Ems-Zuchtverband, hatte man sich im Internet als Hengst einen Knabstrupper ausgesucht. Knabstrupper, das sind diese „Pipi Langstrumpf-Pferde“ mit der lustigen Musterung wie ein Dalmatiner. Oder evtl. auch als sogenannte Schabrackentiger, die dann nur eine bunt gemusterte Hinterhand haben.

Doch der Zuchthengst „Attila vom Wethautal“ war nicht irgendein Knabstrupper, sondern ein reinerbiger Hengst für Tigerscheckungen. Bei ihm gibt es die Garantie, dass er immer eine Form der Musterung vererben würde. Auch bei einfarbigen Stuten. Und das, obwohl er optisch selber fast ein reinweißer Schimmel ist. Wenn man mal von den drei kleinen Flecken absieht.

Die Frage, was aus der Anpaarung zwischen einer Pinto-Stute und einem reinerbigen Knabstrupper farblich herauskommen würde, konnte auch die erfahrene Hengsthalterin nicht vorhersagen. Doch diese Frage sollte nun am ersten Ferientag geklärt werden können.

Aus allen Richtungen eilten sie zum Stall herbei. Noch halb mit der Hinterhand in der Eihülle verpackt lag es im Stroh, streng bewacht von seiner Mutter, die kaum jemanden in die Box herein ließ. Doch die Reste der Nachgeburt und die Fruchtblase mussten aus dem Stall entfernt werden und so konnte man schon mal einen vorsichtigen Blick auf das Fohlen selber werfen.

Noch wackelig aber voll Lebenswillen versuchte das Neugeborene auf die Beine zu kommen und taumelte dabei immer wieder gegen die Boxenwand. Kohlraben schwarz glänzte sein noch feuchtes Fell und wie von Puderzucker überzogen leuchteten kleine weiße Flecken auf der Hinterhand uns entgegen. Zwei weiße Hufe wurden zum Schluss dann auch noch sichtbar, sowie ein „zart rosa-weißer Fleck“ zwischen den Hinterbeinen. Ein kleines Hengstfohlen hatte hier das Licht der Welt erblickt.

Ein wunderhübscher kleiner Kerl, der schon nach kurzer Zeit durch die Box hüpfte und erste Laufversuche unternahm. Vor Selbstbewusstsein nur so strotzend, tobte er mit erhobenem Haupt durch das Stroh und nahm den einen oder anderen Sturz gelassen hin.

Nach den ersten tierärztlichen Untersuchungen wurde es im Stall dann auch ruhiger und der Kreis der Interessierten löste sich auf. Bis in den frühen Morgen hinein wurde das Fohlen noch beobachtet, ob es auch trinkt und das Darmpech abgeht.

Durch die vor der Geburt verloren gegangene Milch, fehlen dem Fohlen nun die Antikörper zur Immunabwehr, so dass schon bereits in den ersten 24 Stunden ein Besuch der Tierklinik erforderlich war. Hänger fahren hat er also nun auch schon gelernt.

Der kleine „Satchmo“ hat seine ersten Lebenstage nun gut überstanden und konnte bereits Ausflüge auf die Weide mit seiner Mutter unternehmen. Da galoppiert er nun dahin und wird die nächsten Wochen und Monate bestimmt einiges in der Familie und im Verein auf den Kopf stellen. Das Ferienprogramm ist damit gesichert.

Wir danken alle die mitgezittert, mitgeholfen und mit Rat & Tat sowie Hänger & Zugfahrzeug zur Seite gestanden haben!

http://www.moorenmühle.de/attila.html

  • Stute Tennessee im Sommer 2012 noch ohne runden Bauch auf der Weide vor Heisede
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  • Attila vom Wehtautal, ein reinerbiger Knabstrupper
  • Foto: Die Hengsthalterin Bärbel Ott hat dieses Bild zur Verfügung gestellt. Vielen Dank.
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  • Kleiner Kerl mit großen Sprüngen
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  • "Satchmos" Fell auf der Hinterhand
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  • Auf dem Weg durch Heisede zur Weide
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  • Noch keine Stunde alt und schon ein ganzer Kerl!
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  • Nach dem Weidegang ist Ausruhen angesagt
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  • Papas Visitenkarte
  • Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Bärbel Ott
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