Ausflugstipp Schleswig-Holstein
Von Hitzlöpern und Giftbuden in St. Peter-Ording

Moin, moin in St. Peter-Ording (Foto: Katja Woidtke)
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Gewaltig braust der Sturm über die Westküste Eiderstedts und treibt allerlei Strandgut an den weißen Strand der Sandbank Hitzsand. Schon früh machen sich die Hitzlöper (Strandläufer) auf den Weg, um nach brauchbaren Gegenständen zu suchen, die vom Sturm angespült worden sind. Die Landschaft rund um St. Peter ist karg und garantiert den Bewohnern kaum ihr Auskommen. In der Morgensonne glitzert Bernstein zwischen den leichten Wellen. Das warme Gold des Nordens ist ein kleiner Schatz für die Bewohner der Küste. Die lütten Lüüd fangen mit der Gliep Krabben im flachen Wasser. Wer es sich leisten kann, macht sich auf den Weg nach Ording, um dort am Strand an der Giftbude Halt zu machen. Doch keine Sorge - der erste Pfahlbau am Strand von Ording bekam seinen Namen nicht, weil dort Giftmischer ihre Rezepturen verkauften, sondern weil es "dor wat gift".


So oder so ähnlich könnte es vor rund 100 Jahren an den Stränden der Westküste Eiderstedts ausgesehen haben. Heute haben sich die einzelnen Ortsteile längst zu St. Peter-Ording zusammengetan und zu einem der beliebtesten Urlaubsorte in Schleswig-Holstein gemausert.

Zu jeder Jahreszeit hat die einzigartige Landschaft mit seinen weiten Stränden, den ursprünglichen Salzwiesen, Dünen und Kiefernwäldern ihren ganz besonderen Reiz. Die Pfahlbauten am Strand sind die Wahrzeichen St. Peter-Ordings. Badeaufsicht, Toiletten und Restaurants wurden wegen der Flut einfach eine Etage höher gelegt. In den letzten Jahren wurden etliche der imposanten Pfahlbauten erneuert. Seinen alten Charme verbreitet noch die "Silbermöwe" am Strand von Ording und lädt zu einem wärmenden Grog oder Pharisäer und leckeren Fischspezialitäten ein.

Vom Ordinger Strand habt ihr einen schönen Blick auf den Leuchtturm Westerheversand, der zum Greifen nahe zu sein scheint. In St. Peter-Ording starten Fahrten mit der Bimmelbahn "Hitzlöper" nach Westerhever. Von dort könnt ihr zu Fuß zum Leuchtturm spazieren und ihn in den Sommermonaten sogar besteigen. Karten dafür sind allerdings immer heiß begehrt und sollten vorbestellt werden.

Etwas kleiner und unscheinbarer ist der Böhler Leuchtturm in St. Peter-Ording. Der runde Turm aus rot-braunen Ziegeln ist das Wahrzeichen Böhls und liegt auf dem Deich vor den Salzwiesen. In den Wiesen lassen sich vor allem im Herbst und Frühjahr viele Zugvögel beobachten, die hier Rast machen.

Einen traumhaften Blick auf die für St. Peter-Ording typischen Salzwiesen habt ihr auch von der rund 1 Kilometer langen, hölzernen Seebrücke im Ortsteil Bad. Gänse, Enten und Möwen lassen sich hier u.a. beobachten, ohne sie zu stören. Bänke laden zu einer Pause auf dem Weg zum Strand und seinen Pfahlbauten ein. Mit dem Bau der neuen Promenade im Ortsteil Bad ist St. Peter-Ording nicht nur für Urlauberinnen und Urlauber noch attraktiver geworden. Im Dünen-Hus wird ein attraktives Kulturprogramm angeboten, ein pfiffiger Wasserspielplatz lädt die Kleinsten zu kreativen Spielen ein und am Seebrückenvorplatz könnt ihr den Sonnenuntergang bei einem Fischbrötchen und einem Glas Bier genießen.

An der Einkaufsstraße im Bad findet ihr neben Boutiquen und Souvenirläden auch Fischgeschäfte, die leckere Spezialitäten anbieten und einen schnuckeligen Spielzeugladen, in dem ihr auch Drachen kaufen könnt. Da an den Stränden von St. Peter-Ording eigentlich immer mindestens eine leichte Brise weht, solltet ihr euch diesen Spaß aus Kindertagen nicht entgehen und selbst eure bunten Drachen in die Lüfte steigen lassen. Der Teeladen im Bad bietet die passenden Teesorten an, damit ihr euch anschließend anständig aufwärmen könnt.

Wochenmarkt und Bernsteinkurse

Nicht entgehen lassen solltet ihr euch auch den Besuch des Wochenmarktes, der jeden Mittwoch im Ortsteil Dorf stattfindet. Hier gibt es den für die Halbinsel Eiderstedt so typischen Kohl direkt vom Erzeuger sowie Lamm- und Fischspezialitäten. Während Mama und Papa über den Markt schlendern, kann der Nachwuchs im Bernsteinmuseum in der Dorfstr. seinen eigenen Bernstein schleifen.

Achtung: Die Kurse sind heiß begehrt, ein Platz sollte vorab telefonisch reserviert werden.


Lust auf Ausflüge? Dann besucht doch den Westküstenpark und schaut den munteren Seehunden bei der Fütterung zu.

Nicht nur bei trübem Wetter lädt das Multimar Wattforumin Tönning dazu ein, das Leben im Watt aktiv zu erforschen.

Schaurig schön ist es im Roten Haubarg. Um das für diese Region typische Bauernhaus rankt sich eine teuflisch gute Geschichte. Aber die solltet ihr euch vor Ort erzählen lassen...


Moin, moin in St. Peter-Ording!


Quellen:

Informationstafeln der AG Ortschronik in St. Peter-Ording
Homepage der Gemeinde St. Peter-Ording
Strandpost St. Peter-Ording

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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