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St. Michael in Salzgitter-Lebenstedt "unentbehrlich"

  • St. Michael, erbaut 1953, Glockenturm von 1983, fünf Bronzeglocken von 1983, Kirchturmuhr von 1998, Spenden von "vielen kleinen Leuten", die sich für ihre Kirche einsetzten.
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In der Liste der Kirchenkategorisierung (der geplanten Kirchenschließungen) des Bistums Hildesheim steht in der Ausgabe vom 14. Juni 2010 die St.-Michaels-Kirche in der Rubrik A, d. h. die Kirche ist für die Seelsorge unentbehrlich, der Standort steht auf absehbare Zeit nicht zur Diskussion.

Tatsache ist, dass es für St. Michael keinen ortsansässigen Pfarrer gibt. Fest steht, dass in Salzgitter-Lebenstedt bereits die Elisabethkirche (Baujahr 1969) profaniert (geschlossen) wurde.

Einstufungen könnten sich ändern, Gemeindezusammenführungen könnten zu anderen Entscheidungen führen, absehbare Zeiten könnten schon in Kürze enden. Deshalb soll an die Geschichte der St.-Michaels-Kirche erinnert werden, die 1953 als erste katholische Kirche in Salzgitter-Lebenstedt erbaut wurde.

Johannes Chmielus, der als Pfarrer von 1971 bis 2000 die Kirchengemeinde leitete, stellte die Bedeutung von St. Michael für viele Menschen in Lebenstedt heraus. "In Tanzsaal und Scheune feierte die aus ganz Europa zusammengewürfelte Gemeinde über mehrere Jahre zuvor ihre Gottesdienste. Nur für Stunden konnte sie zum Teil diese Räume nutzen. Sie sehnte sich auch einer eigenen Kirche, nach einem Zuhause, nach Heimat und Geborgenheit.

Viele waren ja Flüchtlinge, Vertriebene, Ausgebombte, Zwangsverschleppte und Zwangsarbeiter, Ausländer in einer fremden Stadt, an einem fremden Ort, fern der Heimat, in der sie geboren, fern der vertrauten Heimatkirchen, in denen sie einst getauft worden waren, die Sakramente empfangen, geheiratet hatten.

Sie waren zum Teil tiefgläubig, mit der Kirche und ihren Bräuchen im Kirchenjahr verbunden. Sie sehnten sich nach einer Kirche und waren u jedem Opfer bereit. Mutige Seelsorger unterstützten sie in ihren Wünschen, erwarben ein Grundstück und bald auch die Bauerlaubnis für diesen schlichten Kirchbau, der mit Waschbeton verkleidet wurde.

Es war kein Prachtbau, sondern eine Notkirche. Mancher spottete und sagte: Nun hat Lebenstedt neben dem Bahnhof auch eine Lokomotivhalle erhalten. Man konnte von weitem wirklich dieses Gebäude nicht als Haus Gottes erkennen.

Doch das Innere der Kirche wurde mit jedem Jahr schöner und sinnvoller. Nun sagen die Gemeindemitglieder und Besucher: Das ist eine Kirche mit Herz. Hier kann ich beten. Hier bin ich in Freude und im Leid zu Hause."

(Alle Fotos Juni 2011)

  • St. Michael, erbaut 1953, Glockenturm von 1983, fünf Bronzeglocken von 1983, Kirchturmuhr von 1998, Spenden von "vielen kleinen Leuten", die sich für ihre Kirche einsetzten.
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  • Sandsteinskulptur St. Michael, Joseph Krautwald, 1977
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  • Hauptportal der Kirche, Claus Kilian, 1975
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  • 1983 entstand zwischen Kirche und Turm eine kleine Turmkapelle.
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  • Seiteneingang, Pfingstdarstellung von Joseph Krautwald aus Rheine, 1975
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  • Eingangstür der Turmkapelle, Joseph Krautwald, 1975; Darstellungen (von oben) der Kirchen von Lebenstedt: St. Elisabeth (1969 eingeweiht, bereits profaniert), St. Joseph (1957 eingeweiht) und Maximilian Kolbe (1977 eingeweiht)
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  • 1975 wurde die Kirche entsprechend der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils umgestaltet.
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  • Am 16. Mai 1975 erhielt St. Michael durch Weihbischof Heinrich Pachowiak die Weihe (Konsekration). 1953 hatte die Kirche durch Bischof Joseph Godehard Machens eine Segnung (Benediktion) erhalten.
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  • Altar aus Donaumuschelkalk, Claus Kilian, 1975
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  • Blick zur Orgelempore, Konzertorgel, Firma Hillebrandt, 1975
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  • Für den Wortgottesdienst schuf der Künstler Claus Kilian 1975 den Ambo (Lesepult) anstelle der Hochkanzel.
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  • In der Mitte des Altarraumes steht die Tabernakelsäule aus Bronze, die Ähren symbolisieren das Himmelsbrot, das Bronzekreuz fügt sich aus kleinen Kreuzen zusammen.
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  • Tabernakelschrein und Tabernakelkreuz von Claus Kilian, 1975
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  • Tabernakel mit der Abendmahlsdarstellung, Claus Kilian, 1975
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  • Altarfenster, Wiederkunft Christi, von Franz Pauli, 1963
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  • Im August 1963 wurde in der Kirche das große Altarfenstermit Motiven aus der Geheimen Offenbarung eingesetzt.
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  • Ausschnitt des Altarfensters, der blaue Engel, Franz Pauli, 1963
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  • Ein historisches Triumphkreuz in St. Michael
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  • Eine der Kreuzwegstationen des Osnabrücker Bildhauers Ludwig Nolde, 1956
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  • Beweinung Christi, nach Tilman Riemenschneider
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  • Eine historische Muttergottes-Statue in St. Michael
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  • Die Taufe Jesu, nach Tilman Riemenschneider
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  • Marienstatue "Mutter mit dem Kind", Ludwig Nolde, 1954
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  • Heilige Hedwig, Erich Jaekel, 1975
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  • Jugendliche, Frauenbund, Männerverein, Kirchenchor, engagierte Gemeindemitglieder und viele private Spender haben im Laufe der Jahrzehnte St. Michael als "ihre Kirche" geprägt.
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  • Das Pfarrhaus von St. Michael stammt aus dem Jahr 1955. Im Gebäude ist jetzt die Rendantur (kirchliche Abrechnungsstelle) untergebracht.
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  • Johannes Chmielus (jetzt im Ruhestand) leitete als Pfarrer von 1971 bis 2000 die Kirchengemeinde St. Michael (Archivfoto März 2009).
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1 Kommentar

Mein Name Hubert Hoffmann,

ich wurde im Dezember 1961 in der Kirche St. Michael
- getauft,
- ging hier zur Erst Kommunion,
- wurde hier Gefirmt.

Habe von 1977 - 1979 Schülernachhilfe gegeben. Gerne gehe ich in diese Kirche, die mir immer ein warmes Herz und zuhause angeboten an. Die Gemeinde ist sehr freundlich und bietet sich gern zu einem Gespräch an. Wer sich einsam fühlt wird hier in dieser tollen Gemeinde immer einen Zuhörer finden.

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