Mühlenmontag
Bockwindmühle Lichtenberg
Am Rande von Lichtenberg, einem heutigen Stadtteil von Salzgitter, steht seit über 200 Jahren eine Bockwindmühle. Auch wenn hier schon lange kein Korn mehr gemahlen wird, lohnt es sich, die unter Denkmalschutz stehende Mühle zu besuchen.
Heute rauscht hier der Verkehr auf der A 39 vorbei und es fällt etwas schwer, sich in vergangene Zeiten zu versetzen. In Zeiten, als die Bauern der Umgebung hier auf ihren Fuhrwerken Weizen und Roggen zu Mehl mahlen oder schroten ließen. Laut Wikipedia besaß die Mühle 1817 einen Mahlgang und pro Tag konnten 900 Liter Weizen oder Roggen verarbeitet werden. Doch längst stehen die Flügel der Mühle still - Ende der 1950er Jahre war der Betrieb eingestellt worden.
Wie die Mühle in Söhlde war auch die Bockwindmühle in Lichtenberg eine Patentmühle. Mit der Einführung der Gewerbefreiheit im Königreich Westphalen, zu dem Lichtenberg beim Bau der Mühle gehörte, entfiel ein Fähigkeitsnachweis zum Führen einer Mühle. Stattdessen wurde eine Steuer (Patent) entrichtet.
Mit Windkraft wurde die Mühle bis in die Mitte der 1940er Jahre betrieben. 1944 erhielt sie einen Elektromotor. Nach Einstellung des Betriebes wurde die Bockwindmühle bereits in den 1960er Jahren das erste Mal restauriert. Seit damals wird sie regelmäßig gepflegt bzw. repariert, um das historische Denkmal zu erhalten. Nach einem Sturmschaden im Jahr 2015 erhielt die Bockwindmühle, die heute im Besitz eines Wohnungsunternehmens ist, ein neues Flügelkreuz. Der Heimatkreis Lichtenberg organisiert an der Mühle Feste und bietet Führungen an. Wer ohne Termin einen kurzen Blick auf die Mühle von außen werfen möchte, kann das jederzeit tun - sie ist frei zugänglich.
Quelle:
Infotafel an der Mühle
Wikipedia "Bockwindmühle Lichtenberg"
Homepage Heimatkreis Lichtenberg
Bürgerreporter:in:Katja Woidtke aus Langenhagen |
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