Harald Wroost - ein Rostocker Holzbildhauer
Fürst Borwin III. und der Schnatermann – Holzplastiken von Harald Wroost, einem Holzbildhauer aus Leidenschaft und Verbundenheit zu seiner Rostocker Heimat
Über den Fürsten Borwin III. ist wenig bekannt, mehr über seine Ehefrau. Fürst Borwin III. von Rostock soll Anfang 1237 mit einer dänischen Prinzessin Sophia vermählt gewesen sein, die im April 1241 mit Hinterlassung mehrerer Söhne gestorben war. Über die Gemahlin des Fürsten Borwin III. Sophia von Rostock, schrieb G. C. F. Lisch, dass der am 15. Februar 1237 der Abtei Doberan Privilegien über Gerichtsbarkeit und landesübliche Dienste verliehen hatte.
Dadurch wurde auch das Siegel der Stadt Rostock öffentlich.
Die Holzplastik des Fürsten Borwin III, wurde von Harald Wroost aus einer 35 hohen alten Eiche heraus gearbeitet. Vorher hatte sie ein Sturm 2002 im Revier Stuthof gefällt. Mit sechs Metern Stamm-umfang war es nach Aussage des Revierförsters Kähler, die stärkste Eiche, die es seines Wissens nach in der Rostocker Heide je gab. Der Forstamtsleiter Jörg Harmuth, bat den Holzbildhauer, ihn ob er die Eiche nicht in einer Skulptur verewigen könnte. Einem „Borwin für Markgrafenheide.“ Die 3,60 m große Holzskulptur des Fürsten Borwin III. steht nun seit Mai 2012 in Markgrafenheide, am Eingang zur Rostocker Heide – in der Nähe des Schiffsanlegers.
356 Jahre stand sie in der Rostocker Heide, nun hoffentlich für immer oder wenigstens für eine sehr lange Zeit hier. Harald Wroost schuf diese Figur in freiwilliger Arbeit für seine Heimatstadt
Ein Jahr ist vergangen und schon wieder können wir von einer weiteren schöpferischen Arbeit berichten. Auf dem Gelände der Reederei Kammel, gegenüber dem Forsthaus Markgrafenheide wird noch in diesen Monaten der „Schnatermann“ als Holzplastik seinen Platz finden. Die Reederei Kammel soll diesmal der Auftraggeber sein.
WIKIPEDIA habe ich entnommen, dass der Schnatermann ein Teil der Rostocker Heide auf dem Gebiet der Hansestadt Rostock ist. Es grenzt im Westen an den Breitling, eine boddenartige Verbreiterung der Unterwarnow kurz vor ihrer Mündung in die Ostsee. Im Mittelalter wurde in diesem Gebiet viel Holz für Schiffbau und Baugewerbe geschlagen. Um die Menge des ausgeführten Holzes zu überwachen, installierte die Stadt, der der Wald gehörte (und noch heute gehört), Schlagbäume an allen Wegen. Die Wachen dieser Schlagbäume wurden Schnatermann genannt. Das Wort setzt sich aus dem altslawischen schnat für Grenze und dem deutschen mann zusammen. Mit der Zeit übertrug sich die Bezeichnung vom Grenzwächter auf das bewachte Gebiet und dann auf ein am Rande des Gebietes gelegenes Forsthaus.
Der Sage nach soll hier im Winter ein Schiff gesunken sein. Der einzige Überlebende rettete sich auf den riesigen Findling und konnte vor Eiseskälte nur noch "snatern", als ihn Einheimische fanden.
Mit Sagen und der Wirklichkeit ist es so, sie klaffen doch ein wenig weit auseinander. Harald Wroost hat sich seiner Plastik diesem „snaternden“ Mann angenähert und man glaubt ihm, diesen frierenden Mann leibhaftig vor sich sitzen zu sehen.
Dem Bildautor Karl Heinz Kordt, Rostock, danke ich für die freundliche Überlassung seiner Aufnahmen.
Bürgerreporter:in:Hans Jürgen Grebin aus Rostock |
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