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Das Rostocker Kempowski-Archiv, ein Dokumentationszentrum

  • In dem kleinen Gebäude (links) Klosterhof 3 befindet sich das Kempowski-Archiv, in dem ein Teil des Werkarchivs des Schriftstellers besichtigt werden kann.
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Eine einzigartige Sammlung, die Geschichte, private Erinnerungen, Schriftstücke, Zeitzeugnisse und zugleich die schriftstellerische Arbeit dokumentiert, ist in den Räumen des Gebäudes im Klosterhof 3 der Öffentlichkeit zugänglich. Es geht um das Wirken eines bedeutenden deutschen Schriftstellers aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, um Walter Kempowski.

Im Klosterhof 3 wurde das Kempowski-Archiv eingerichtet, dem der Schriftsteller einen Teil seines Werkarchivs als Dauerleihgabe zur Verfügung stellte. Die Stadt Rostock besitzt dadurch eine Zusammenstellung von außergewöhnlichen Belegen aus der Schaffenszeit Kempowskis (geboren 1929 in Rostock, verstorben 2007 in Rotenburg/Wümme). Darunter befinden sich beispielsweise Entwürfe zu den Romanen, Anschauungstafeln zu Werkstrukturen, zahlreiche Gegenstände, die in den Romanen erwähnt wurden, aber auch Objekte aus der Familiengeschichte.

Zu sehen sind darüber hinaus Exponate, die die Haftzeit Walter Kempowskis in der berüchtigten Haftanstalt Bautzen aufzeigen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Walter Kempowski als Bürogehilfe tätig, begann eine kaufmännische Lehre in einer Rostocker Druckerei, arbeitete ab 1947 in einem Lebensmittellager der US-Army in Wiesbaden. Bei einem Besuch 1948 bei seiner Mutter in Rostock wurde er festgenommen und zusammen mit seinem Bruder „wegen Spionage“ von einem sowjetischen Militärtribunal zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Nach vorzeitiger Haftentlassung verließ Kempowski 1956 die DDR, studierte in Göttingen (Bundesrepublik Deutschland) Pädagogik und war dann als Dorfschullehrer tätig. Seit Mitte der 1960er Jahre arbeitete Kempowski an der auf neun Bände angelegten „Deutschen Chronik“, die 1971 mit dem Roman „Tadellöser und Wolff“ begann und 1984 mit „Herzlich willkommen“ schloss.

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  • Walter Kempowski hat in diesem Raum die Bibliothek seiner Eltern rekonstruiert, aus der er damals seine Informationen bezogen hatte, die er in seinen Büchern verarbeitete.
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  • Im Regal befinden sich - wie in vielen Haushalten üblich - Fotos aus der unmittelbaren Familiengeschichte, vorn Walter, hinten Robert Kempowski.
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  • Aus der Familiengeschichte: Das Koffergrammophon seines Bruders Robert
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  • Die Büste Walter Kempowskis, die der Berliner Künstler Bertrand Freiesleben noch Anfang September 2007 kurz vor dem Tod des Schriftstellers angefertigt hat.
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  • Zur umfangreichen Materialsammlung gehören auch sehr persönliche Erinnerungsstücke Walter Kempowskis.
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  • Im Obergeschoss können Besucher nach Absprache in die Archivalien einsehen.
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  • In den Vitrinen und Schaukästen werden Teile aus den Sammlungen Walter Kempowskis präsentiert, zum Beispiel das Modell eines Klassenraums, wie er in den 1950er Jahren üblich war, als Kempowski als Lehrer in Breddorf und Nartum in Niedersachsen arbeitete.
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  • Im Rostocker Archiv erinnern viele dreidimensionale Ausstellungsstücke an das Leben und Wirken Walter Kempowskis.
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  • An der Wand hängt eine Übersicht, mit deren Hilfe Walter Kempowski Überlegungen zu Werkstrukturen anstellte.
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  • 1948 war Walter Kempowski aus politischen Gründen zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden.
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  • Der Brotkanten war die letzte Ration Kempowskis, bevor er 1956 aus dem Zuchthaus Bautzen entlassen wurde.
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