Sagen aus Ronnenberg (5) – Auf dem Benther Berg hauste ein Riese
Wenn sich unsere Vorfahren am warmen Herdfeuer gruselige Geschichten erzählten, dann durften Stories mit Riesen nicht fehlen. So soll es auch in der Gegend um Ronnenberg in alter Zeit sogar einmal zwei dieser übergroßen Giganten gegeben haben.
Eine dieser mächtigen Gestalten lebte auf dem Hapkenberge, der westlichen Hälfte des Benther Berges. Sein Name war Hapke. Natürlich hatte dieser Riese auch einen Beruf. Er war Zimmermann. Ein anderer Riese soll im nahen Gehrden auf dem Burgberg gehaust haben. Nach der Legende nannte sich dieser zweite Riese Borges und verdiente sein Brot ebenfalls als Zimmermann. Ihre Werkzeuge waren – Riesen angemessen – groß und schwer, so dass ein gewöhnlicher Mensch sie kaum heben konnte. Klar, dass derartige Gerätschaften schwer zu bekommen waren und so teilten sich die Riesen ein Zimmermannbeil. Brauchte etwa der Riese Borges das Beil, so rief er seinem Nachbarn Hapke zu und just flog das Beil vom Benther Berg in einem großen Bogen nach Gehrden herüber. Nach dem Gebrauch warf Borges das Werkzeug in gleicher Weise wieder zurück.
Eine Tages aber zielte Borges nicht genau. Das Beil flog am Benther Berg vorbei und grub sich tief in die Erde. Nur der riesengroße Stil schaute noch aus dem Boden heraus. Der Riese Hapke musste das Beil mit aller Kraft wieder herausziehen und es entstand ein Loch im Boden, das sich nach und nach mit Wasser füllte. Auf diese Weise soll sich ein Teich – die Dunke von Everloh – gebildet haben.
Quelle: Ernst Bock, Ein Heimatbuch des Landkreises Linden, 2. Aufl. 1916
Eine fantasiereiche Geschichte über die Entstehung eines Teichs ;-)