myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Energiewende: Salz als Lösung?

An deutschen Küsten drehen sich die Windräder und erzeugen Strom. Manchmal ist es zu viel Strom, und die Räder müssen still gelegt werden. Manchmal herrscht kein Wind, und wieder stehen die Räder still. Da noch niemand wirklich effektive Speicher für Elektrizität erfunden hat, suchen Wissenschaftler und Techniker nach Ausweichmöglichkeiten, um überschüssige Energie zu speichern und in Flautenzeiten ins Netz zu speisen. Noch ein Problem: Die Netze weisen eine zu geringe Kapazität auf, um den Strom dahin zu bringen, wo er gebraucht wird.
Einige bereits existierende Lösungen: Dezentrale Blockheizkraftwerke, meist mit Wärmekopplung; Anwerfen von Reserve-Kraftwerken, betrieben mit Kohle oder Gas; Pumpspeicherwerke, sehr von der Topographie abhängig; einige weitere Lösungsansätze, die hier nicht weiter angeführt werden können, bis auf diesen:
Nutzung von Überkapazitäten an den Küsten, um Wasser (reichlich vorhanden) durch Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten. Wasserstoff selbst ist schon ein benutzter Energieträger, aber erst die Verbindung mit Kohlenstoff (reichlich vorhanden) und der Synthese zu Methan könnte einen Durchbruch darstellen, denn dies Gas kann direkt durch die bestehenden Rohrleitungen zu den Endverbrauchern gebracht werden. Erdgas besteht zum überwiegenden Teil aus Methan, und je höher dessen Anteil, desto energiereicher wird das Gas.
Zu viel Gas in der Leitung? Gas kann problemlos gespeichert werden, und dies geschieht seit langer Zeit, z. B. in Kavernen (künstlich angelegte Hohlräume) im Salz, z. B. in Ronnenberg-Empelde. Hier wird Gas mit relativ niedrigem Methangehalt (L-Gas) aus Niedersachsen und den Nordseefeldern eingelagert und gespeichert. Das russische Erdgas (H-Gas) hat einen höheren Methangehalt, transportiert also mehr Energie zum Direktverbrauch oder zum Betrieb von Turbinen zur Stromerzeugung.
Salz hat aber noch eine weitere Eigenschaft, die weitgehend unbekannt ist: es kann Wärme, auch über längere Zeiträume, praktisch verlustfrei speichern.
An Salz herrscht - gerade in Niedersachsen - kein Mangel, im Gegenteil, es ist im Überfluss vorhanden.
An der Universität Lüneburg, so berichtete am 10. 12. 2012 die "Welt", haben Wissenschaftler herausgefunden, dass ein bestimmtes Salz die besten Ergebnisse zeitigte, nämlich Magnesiumchlorid-Hexahydrat. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Es handelt sich um Magnesiumchlorid mit einem hohen Kristallwasseranteil (6 Moleküle auf 1 Molekül Magnesiumchlorid), als Mineral trägt es die Bezeichnung Bischofit.
Wärme, die bei der Elektrizitätsherstellung immer anfällt, kann so gespeichert und wieder, also zusätzlich, in Elektrizität umgewandelt werden.
Wer sich näher informieren will, der besuche das Niedersächsische Museum für Kali- und Salzbergbau in Empelde, und lasse sich mehr erzählen über diese "Thermische Batterie". Natürlich kann auch Bischofit in Augenschein genommen werden oder was Magnesiumchlorid noch an Eigenheiten aufzuweisen hat.

  • Magnesiumchlorid-Hexahydrat muss unter Glas aufbewahrt werden, da alle Magnesiumsalze sehr hygroskopisch (wasseranziehend) sind.
  • hochgeladen von Peter-Michael Köhler
  • Bild 2 / 3
  • Allein die Atemluft der Besucher löst das Magnesiumsalz aus diesem Schnitt aus einem Kaliflöz in Hessen.
  • hochgeladen von Peter-Michael Köhler
  • Bild 3 / 3

Weitere Beiträge zu den Themen

EnergiewendeBischofitthermische BatterieSalz als WärmespeicherKalisalzmuseum EmpeldeMagnesiumsalze

5 Kommentare

> "aber Pumpspeicherwerke können, weil entsprechende Gefällestrecken vorhanden sein müssen, nicht überall angelegt werden"

Im Prinzip kann man die überall bauen - man muss nur einen "Behälter" bauen.
Ob man da nun natürliche Täler nutzt und mit Staumauer ergänzt oder einfach eine kreisrunde Staumauer auf dem flachen Land hinsetzt, ist da egal.
Fließende Gewässer wie beim Stausee braucht man beim Speicher ja nicht unbedingt.

> "Hier geht es aber um WÄRMEspeicherung"

Ja, muss letztendlich aber auch wirtschaftlich sein.

Danke für die prompte Abntwort, aber:
"kreisrunde Staumauer auf dem flachen Land" - das geht natürlich überhaupt nicht, wo sollen denn da die Turbinen hin, um den Strom zurück zu gewinnen? Allenfalls, und auch da gibt es bereits Denkansätze, wäre ein aufgelassenes Bergwerk möglich, um das nötige Gefälle zu erreichen.
"wirtschaftlich" - genau darum geht es doch: statt Abwärme in die Luft zu blasen eben Rückgewinnung und Speicherung. Im Kleinen gibt es diese Systeme bereits, und die Abwärme wird zum Vorheizen genutzt, wo Prozesswärme erforderlich wird. Nur, das Speichern von Wärme, das wird meistens mit Wasser probiert (kennt man aus dem Haushalt ja auch schon), aber es treten Wärmeverluste = Energieverluste auf, was bei Salz als Wärmespeicher nicht der Fall ist.

> "Danke für die prompte Abntwort, aber: "kreisrunde Staumauer auf dem flachen Land" - das geht natürlich überhaupt nicht, wo sollen denn da die Turbinen hin, um den Strom zurück zu gewinnen? Allenfalls, und auch da gibt es bereits Denkansätze, wäre ein aufgelassenes Bergwerk möglich, um das nötige Gefälle zu erreichen."

Ja, man könnte vorhandene Schächte benutzen - oder einen graben. Und unten stehen die Turbinen. Man könnte ggf. sogar alten Tagebau nutzen - vielleicht sogar gleich beim Abbau entsprechend planen.

> ""wirtschaftlich" - genau darum geht es doch: statt Abwärme in die Luft zu blasen eben Rückgewinnung und Speicherung."

Aber auch das muss wirtschaftlich passieren. Nur eine Verschwendung von Wärme zu verhindern, bedeutet ja noch nicht automatisch, dass man das wirtschaftlich betreiben kann.

Für den Verbraucher muss es bezahlbar bleiben.

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite

Themen der Woche

HemmingenSpringeBühneTheaterWennigsen und seine OrtschaftenBarsinghausenEmpeldeDeisterRonnenbergPattensen