71 Pressemitteilung zum Jubiläum des Heimatbundes Ronnenberg und zur Einweihung der Ronnenberger Stelen am 1.9.2013

Jümmer vorwärts! Heimatbund Niedersachsen e.V. Gruppe Ronnenberg
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Auszug aus der Jubiläumsrede des Vereinsvorsitzenden. Zu den ca. 200 Gästen zählten der Ronnenberger Bürgermeister Wolfgang Walther, die drei Bürgermeisterkandidaten, Ortsratsvorsitzende, Vertreter der Ökumene und anderer kirchlicher Organisationen, der Finanzwelt, der Wissenschaft und der örtlichen Vereine.
Musikalische Begleitung durch den Musikzug der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr und des Männergesangvereines Concordia.

Meine Damen und Herren, wir begehen heute ein doppeltes Ereignis.
Vor 85 Jahren, anno 1928 hat der Ronnenberger Bankier Georg Meyer unsere Ortsgruppe ins Leben gerufen und gleichzeitig den Grundstein für unsere Ortsgeschichte gelegt. Neben seinen beruflichen Verpflichtungen als Gründer und langjähriger Leiter der Ronnenberger Volksbank zählten die Erforschung der Ronnenberger Geschichte, die Unterstützung vornehmlich kirchlicher Einrichtungen, aber auch die Förderung des Ronnenberger Vereinswesens zu seinen Lebensaufgaben. Vielleicht schaut er ja heute von Wolke 7 auf uns herab. Als überzeugter Ronnenberger würde er sich über unser Vorhaben über alle Maßen freuen, da bin ich mir ganz sicher.

Die Geschichte unseres Vereines hat Gerrit Kühne dankenswerterweise wir in einer kleinen Jubiläumsbroschüre zusammengestellt. Wofür der Heimatbund steht, ist kurz umrissen:

> Die Aufarbeitung der Lokalgeschichte. Insbesondere die Frühgeschichte steht derzeit im Fokus des Interesses. Wir arbeiten auf diesem Sektor mit Wissenschaftlern der Universitäten Bamberg, Erlangen, Göttingen, Hamburg, Klagenfurt, Kiel, Osnabrück und Regensburg sowie den Landesämtern für Denkmalpflege in Hannover und Bozen zusammen. Unser aktuelles Projekt "Altersbestimmung menschlicher Knochen nach AMS C 14" wird gerade von der Stadt Ronnenberg finanziell mit 5000 € gefördert und konzentriert sich gegenwärtig auf die Uni Erlangen.

> Ortsentwicklung und die Aufwertung und Verbesserung des Ortsbildes.
> Die Einrichtung eines kulturhistorischen Pfades und Beschilderung der historischen Plätze und Straßen.
> Die Verbesserung der Verkehrsanbindung unseres Stadtteiles.
>Auch ohne Kulturpfad bieten wir kulturhistorische Führungen durch den Stadtkern an.

Vor geraumer Zeit haben wir einen Flyer drucken lassen, der heute einer Aktualisierung bedarf, weil z.B. einige der genannten Ziele umgesetzt wurden. Andere Anliegen konnten allerdings noch nicht realisiert werden, sind dafür aber unverändert hoch aktuell wie diese Forderung:

Was wollen wir nicht!
Wir wollen keine leb- und farblose namengebende Kernstadt sein sondern ein Stadtmittelpunkt, der dem historischen und zentralen Rang des Stadtteiles gerecht wird.

Und damit, meine sehr verehrten Damen und Herren komme ich zum zweiten Ereignis unserer heutigen Veranstaltung, der Enthüllung der Stelen.

Gut Ding will Weile haben.

Es war ein reines Geduldsspiel. Ursprünglich sollte es ein Wappenbaum sein. Dem standen zu viele Bäume im Weg. Denn wer in Ronnenberg einen Baum beseitigen möchte, beißt garantiert auf Granit. Einem Wappenbrunnen, unserem nächsten Vorschlag, erging es nicht besser, weil eine Gefährdung spielender Kinder nicht auszuschließen war. Dann kam der rettende Gedanke mit den Stelen.

Mit diesen Stelen setzt nun der Heimatbund ein Zeichen für eine Stadtmitte oder Stadtzentrum Ronnenbergs.

Die Frage nach dem "Warum" beantwortet sehr treffend unser Flyer. Ich zitiere nochmals:

"Wir wollen als namengebender Stadtteil keine leb- und farblose Kernstadt sein sondern ein Stadtmittelpunkt, der unserem kulturhistorischen und zentralen Rang gerecht wird."

Es lohnt sich sodann, den Voraussetzungen für die Stadtmitte etwas Aufmerksamkeit zu schenken:

> Dass Ronnenberg geografisch im Zentrum der Stadt liegt, ist unbestritten.
> Der Stadtname Ronnenberg ist durch das Ronnenberg-Gesetz von 1969 autorisiert und basiert ebenso wie die an dieser Stelle vorausgesetzte Stadtmitte auf der geschichtlichen Bedeutung Alt-Ronnenbergs.
> Nach hartnäckigen intensiven Bemühungen ist es mir gelungen, die in arge Nöte geratenen geschichtlichen Traditionen unseres Stadtteiles zu restaurieren. ( S. Broschüre des Heimatbundes "Alt-Ronnenberg - Tradition - Würde - Identität ) Die Ortsgeschichte erstrahlt im alten Glanz und erfüllt weiter die gesetzlichen Prämissen für den Stadtnamen und die Stadtmitte.
> Und diese Anmerkung zum Lebenswerk unseres Gründervaters liegt mir besonders am Herzen: Georg Meyer mit seiner Ortsgeschichte ist rehabilitiert!

Das wahre Alter ist dabei aber noch völlig offen. Mit wissenschaftlicher Unterstützung arbeiten wir an der Erforschung. Denn viele Orte geben sich heute mit der belegten schriftlichen Ersterwähnung nicht zufrieden und beharren auf einem höherem Alter. So auch Alt-Ronnenberg. Messlatten sind dann allerdings andere Kriterien wie insbesondere eine nachzuweisende Siedlungskontinuität. Und an dieser Stelle trennt sich die Spreu vom Weizen. Was nun die Perspektive Ronnenbergs anbelangt, möchte ich mich im Moment auf diesen Satz beschränken:
Die bereits vorliegenden Datierungen reichen tief in die vorchristliche Zeit und bieten viel Spielraum für echte Überraschungen. Bleiben wir also neugierig.

Wir wissen also das Gesetz auf unserer Seite, wenn wir hier und heute deutlich sagen: "Diese Stelen markieren symbolisch den Stadtmittelpunkt oder das Stadtzentrum Ronnenbergs"

Da die Stadt Ronnenberg eine Stadtmitte für ihre Kommune in Abrede stellt - möglicherweise sieht man da keinen Bedarf - habe ich im Februar d.J. einen Antrag des Heimatbundes der Bürgerversammlung in Alt-Ronnenberg mit diesen Forderungen vorgetragen:

> Anerkennung eines Stadtzentrums Alt-Ronnenberg
> Nutzung des alten Ronnenberger Amtshauses zu repräsentativen Zwecken, ausdrücklich auch des Bürgermeisters.
> Einrichtung eines Ortsrates für unseren Stadtteil.

Entsprechende Papiere wurden der Ratsvorsitzenden Dr. Karin Reinelt zur Beschlussfassung ausgehändigt. Ein diesbezügliches öffentliches Bekenntnis des Rates steht bislang aus. Wenn es da Klärungsbedarf gibt, stehen wir zur Verfügung, Ansonsten werden wir den Vorgang zeitnah verfolgen.

Die Stelen sind das Werk unseres Heimatfreundes Manfred Riedel, ihm wurde für diese gelungene Arbeit besonderer Dank zuteil.

Das Monument selbst steht zugleich für Erinnerung und Gegenwart.

Vergangenheit:
Als Stele wird seit der griechischen Antike primär ein hoher, freistehender Steinpfeiler bezeichnet, der als Grabmal , Inschriften- oder Grenzstein diente.
Übertragen auf Ronnenberg symbolisieren die sieben Stelen zum einen die Grenzsteine der ehemals selbständigen Orte, die seit dem frei gewählten Grenzänderungsvertrag von 1967 und den Weisungen des NDS Landtages wie Ronnenberg-Gesetz und dem erzwungenem Anschluss von Ihme-Roloven keine oder allenfalls historische Grenzen markieren und sie erinnern zum anderen an die ehemalige Eigenständigkeit dieser sieben Gemeinden
" Benthe, Empelde, Ihme-Roloven, Linderte, Ronnenberg, Weetzen, Vörie"
die in der neuen Großgemeinde aufgegangen sind.

Gegenwart:
Zitat des Textes einer Inschrift Tafel:
"Den Bürgern des heutigen Stadtteiles Ronnenberg ist es wichtig, mit diesen Stelen deutlich zu machen, dass der Stadtteil Ronnenberg den geografischen, historischen und kirchlichen Mittelpunkt der Stadt Ronnenberg kennzeichnet.
Jede einzelne Wappen Stele stellt einen der sieben Stadtteile dar. Ebenso sind die Wappen der Partnerstädte angebracht.
Diese Stelen wurden anlässlich des 85 jährigen Jubiläums des Heimatbundes Gruppe Ronnenberg in 2013 gespendet und mit Hilfe weiterer Spender aufgestellt.
Karl-Fr. Seemann
Vorsitzender
im September 2013

Bürgerreporter:in:

Karl-Fr. Seemann aus Ronnenberg

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