MS Zeltlager wird zu U96
Ein neuer Tag bricht an, indem sich die bildschöne Sonne ihren Weg über den Horizont des ParkSEEs bahnt, um sich, einem Gemälde gleich, auf der spiegelglatten Oberfläche dieses Naturbiotops abzubilden.
Solche Gedanken kommen dem Autor gelegentlich während der Nachtwachen, wenn man sich im Gefühl verliert, wie dankbar es ist, auf diese großartige Zeltlagergemeinschaft aufpassen zu dürfen.
Eine ganz andere Wirkung entfaltet dann unser Zentralgestirn, wenn man nach einer solchen Nachtwache vor Hitze aus dem Schlafsack getrieben wird und einfach aufstehen muss. So auch an diesem wunderschönen Morgen, der einen ebenso schönen Tag versprechen ließ.
Als Verantwortlicher für unseren Biathlon-Wettbewerb hatte sich Joshua schnell entschieden, aus Swim & Run erstmal nur Swim zu machen und den Competition-Teil zu verschieben. Somit war klar, dass das Team bestehend aus Monika, Ramona, Vanessa, Marlen und AKo vom Flottenkommando an die Waterfront abkommandiert wird. Für die ganz Wackeren bestand trotzdem die Möglichkeit, auf die neu gekauften Pop-Up-Tore Fußball zu spielen. Zeitgleich konnten im Bastelzelt, pardon, der Werft die begehrten Zeltlager-Shirts angefertigt werden, dieses Jahr in einem schönen maritimen hellblau gehalten.
Alles in allem hatte dies den Effekt, dass wir zur Mittagsruhe ein ungewohnt ruhiges Boot hatten, um dann später voll durchstarten zu können. Die Offiziere hatten derweil Pläne geschmiedet, die bevorstehende Tauchfahrt möglichst effizient zu nutzen. Denn der größte Feind des Seemans ist ja bekanntlich neben dem Skorbut die sogenannte Heimwehkrankheit, der heute ein wenig begegnet werden musste.
Die Befehle für den Durchbruch waren schnell erteilt und so machten sich 21 wackere U-Boot-Fahrer auf den Weg, die wundersamen Mysterien der Tiefsee von Herrenhausen zu erkunden.
Im Sealife angekommen, wurden eilig die dunkelblauen Rollkragenpullover hervorgeholt, denn mit einer solchen Kälte muss der Seemanskörper erstmal umgehen. Allerdings gab es so viele schöne Dinge zu bestaunen, dass man sich unweigerlich an Arielles „Unter dem Meer“ ebenso erinnert fühlte wie den Muppets-Gassenhauer „Im Garten eines Kraken“. Und es war es schnell ein Trost, dass viele Dinge an unser heimeliges Zeltlager erinnerten:
Allerlei Getier --> wie im Zeltlager
Stationen, an denen man Fragen beantworten darf --> wie im Zeltlager
Stempel, die man an verschiedenen Stationen erhält --> wie im Zeltlager
Goldmünzen hierfür als Belohnung --> wie im Zeltlager
Echte Garnelen zum Anfassen --> war so etwas in der Art nicht gestern in den Wraps…
Und überhaupt der Name --> klingt Sealife nicht irgendwie verdächtig nach „Auf hoher See“…? Dann sollte man sich dringend mal fragen, ob hier nicht reichlich vom Zeltlager abgekupfert wurde.
Gleichwohl hieß es nach einigen schönen Stunden wieder auftauchen und der Unwille hierzu resultierte sowohl aus den Erlebnissen in der Tiefe, als auch der Hitze, die einem unweigerlich entgegenschlug.
Im Heimathafen Zeltlager angekommen, sollte es dann gleich weitergehen, denn das Spiel Schlag die Betreuer musste ja fortgesetzt werden und die Teilnehmer sollten sehr schnell erkennen, wie schnell sich der Wind auf hoher See drehen kann. Gestartet war man ja bekanntlich mit einem 0:6 aus drei Spielen, so dass die Taktik natürlich nicht anders als Aufholjagd lauten konnte.
In Spiel 4 wurde dann Leitergolf gespielt und Jakob hatte sich fest vorgenommen, Vanessa zu zeigen, wo der Hai die Zähne hat. Mit einem knappen Sieg konnte er dies auch tatsächlich umsetzen und für die Teilnehmer auf 4:6 verkürzen. Nora hatte es dann gleich schwerer, musste sie doch als Erstie gegen den routinierten Markus im Deckelwerfen antreten. Markus machte seine Sache dann auch sehr gut, aber Nora hatte reichlich Coolness und Unbeschwertheit getankt, sodass sie fast jeden Deckel immer ein Stückchen weiter werfen konnte. Resultat: Erstmalige Führung mit 9:6. Anschließend ging es zum Trichterball, wo Kilian und Lasse extrem furchtlos agieren mussten, denn keine geringeren als Christian und Malte waren die Kontrahenten. Aber was soll man sagen – sie hielten dem Druck stand, wobei besonders die Tischtennis-Vorerfahrungen von Lasse und die Fangkünste von Kilian den Sieg und weitere 6 Punkte zum 15:6 bedeuteten.
Auch für Kapitäne und Lagerleiter gilt – versprochen ist versprochen. Somit stand der Wasserbombenschlacht zweiter Teil an, bei der Joshua (mit AKo) auf seinen Papa und Albert (mit Marek) auf seinen Lehrer schießen durfte – was für eine Konstellation. Die Navigatoren hatten offenbar gut gepeilt, denn im Gegensatz zu gestern kam man dem Ziel immer näher und konnte schnell ein paar Wirkungstreffer erzielen. Das Ziel sank nieder, allerdings mehr im Stile eines Neymar, als eines getroffenen U-Bootes. Merkwürdigerweise schien das Spiel länger und länger zu werden, bis sich herausstellte, dass Joshua ebenso heimlich wie unermüdlich nachgefüllt hatte, so dass man noch ewig hätte spielen können – warum auch immer…
Am Ende hatten allerdings die Betreuer etwas zielsicherer die Nase vorn und konnten mit gewonnenen 7 Punkten auf 15:13 verkürzen.
Unser Fazit des heutigen Tages – es war mal wieder richtig toll mit allen, so eine Klimaanlage wie im Sealife hätten wir aber auch gern auf unserem Zeltplatz.
Bürgerreporter:in:Matthias Düsterwald aus Ronnenberg |
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