Hilferuf: Rettet Kulturgut!

Münze 2014 | Foto: Stiftung Salzburger Anstalt Gumbinnen, Bielefeld
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In der Tradition der salzburgischen Emigranten, die 1731 / 1732 um ihres evangelischen Glaubens willen vertrieben wurden und in Preußen Aufnahme fanden:

Hilfe für Salzburger Kirche in Gumbinnen / Ostpreußen dringend erforderlich

Aus notwendigem Anlaß und im Einvernehmen mit Jürgen Schroeter, dem Vorsitzenden der Stiftung Salzburger Anstalt Gumbinnen und Präsidenten des Salzburger Verein e.V., verbreite ich diesen dringenden Hilferuf, der bereits im Mitteilungsblatt der Salzburger Vereinigungen, "Der Salzburger.", veröffentlich worden ist:

Hilferuf

Die Salzburger Kirche in Gumbinnen (heute: Gussew / Oblast Kaliningrad) braucht unsere Hilfe. Knapp zwanzig Jahre nach der Wiedererrichtung sind erhebliche Sanierungsarbeiten dringend geboten.

1752 wurde die erste Salzburger Kirche in Gumbinnen erbaut. Mit dem bereits 1740 gegründeten Salzburger Hospital blieben beide Einrichtungen bis 1945 wesentliche Kristallisationspunkte kultureller Identität der salzburgischen Ostpreußen. 1838 war die erste Salzburger Kirche baufällig geworden und wurde abgerissen. 1840 wurde der Nachfolgebau als einer der letzten Bauten aus der Werkstatt des preußischen Baumeisters Karl Friedrich Schinkel in der für ihn und für Preußen so typischen Handschrift errichtet. 1931 wurde dieser Bau umfassend renoviert - damals also erst nach etwa 90 Jahren. Im Januar 1945 wurde die Kirche durch Kriegseinwirkung, ein­ schließlich des Verlustes des Turms, stark beschädigt. Fortan wurde die notdürftig wieder hergerichtete Ruine in der Zeit der sowjetischen Militärverwaltung im Königsberger Gebiet als Schuppen für den Straßenbau verwendet.

1995 wurde die Salzburger Kirche auf Initiative der in den 1950-er Jahren in Biele­feld neu gegründeten Salzburger Vereinigungen als einzige Kirche in Gussew voll­ständig wieder aufgebaut und am Reformationstag, dem 31. Oktober, feierlich ein­geweiht. Seitdem dient sie der evangelisch-lutherischen und reformierten russischen Bevölkerung von Stadt und Kreis Gussew als Kirche und Gemeindezentrum. Heute ist sie Bestandteil der Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) und unterliegt dem Denkmalschutzrecht der Russischen Föderation.

Wenn früher 90 Jahre vergehen durften, bevor die Salzburger Kirche einer umfassenden Sanierung unterzogen werden musste, haben heutzutage nur knapp 20 Jahre ausgereicht, sie an den Punkt dringender Sanierungsbedürftigkeit zu führen. Die Ur­sachen hierfür sind unterschiedlich und in ihrer Schadensdrohung unterschiedlich schwerwiegend. Das Hauptproblem stellt die fortgeschrittene Durchfeuchtung aller Außenwände und vor allem des unteren Turm- und Eingangsbereichs dar. Hierfür verantwortlich ist, dass das beim Wiederaufbau von 1995 weiter verwendete Fundament von 1840 nicht gegen das Eindringen von unten aufsteigender Feuchtigkeit ge­schützt wurde. Eine damals in der Bauplanung vorgesehene, dafür unbedingt nötige Ringdrainage um das gesamte alte Fundament ist offensichtlich als Folge von Mate­rialdiebstählen und mangelnder Bauaufsicht nicht gelegt worden. Nach nunmehr fast 20 Jahren ist Nässe in den neu aufgesetzten Außenwänden aufgestiegen. Heute sind die Wände in der Höhe von teilweise bis zu 90 cm durchfeuchtet; im Turmbereieh des Eingangs, der zudem noch auf der West-/Wetterseite liegt, hat die Durchfeuch­tung dramatische 120 cm Höhe erreicht. Hinzu kommen größere und kleinere Schäden vielfältiger Art an der Fassade, den steinernen Fensterrahmen und Fensterbänken und an mehreren horizontalen Gesimsen.

Wenn wir jetzt nicht handeln, drohen die Bauschäden dramatische Qualitiit bis hin zur Baufälligkeit anzunehmen. Daher haben sich die Salzburger Vereinigungen ein umfassendes Schadensgutachten erstellen lassen, in dem die Sanierung in vier bis fiinf Jahresabschnitten beschrieben wird und Kosten von bis zu 250.000 EURO dafür veranschlagt werden. Wir hoffen, dass recht bald erste Sanierungsarbeiten vor Ort begonnen werden können.

Abgesehen davon, dass dies sehr viel Arbeit und Verantwortung bringt, ist es nun sehr wichtig , dass die Salzburger Vereinigungen auch Eigenmittel aufbringen und sich um die Zuführung von Mitteln dritter Seite bemühen. Dies ist durch eine Zusage der Wolfgang und lnge Tietze-Stiftung möglich geworden, für die wir sehr dankbar sind. Die Salzburger Vereinigungen sind also gefordert, Eigenmittel für die verschiedenen Sanierungsabschnitte bereitzustellen. Ohne Ihre tatkräftige Mithilfe sind wir dazu nicht in der Lage. Daher rufen wir im Bewusstsein der Verantwortung von uns allen für die Erhaltung der Zeugnisse der salzburgischen evangelischen Emigration nach Ostpreußen zu Spenden auf.

Beim Jahrestreffen 2014 des Salzburger Vereins in Hüttau konnten bereits Spendenmittel in Höhe von etwa 1.500 EURO gesammelt werden. Der Erlös ergab sich aus dem Verkauf von extra für diesen Zweck hergestellten Münzen aus Neusilber, für die eine Spende vor Ort von mindestens 30 EURO pro Stück erbeten wurde, und aus dem Ergebnis der Kollekte bei dem ökumenischen Gottesdienst in der Kirche von Hüttau. Damit ist ein guter und Beispiel gebender Anfang gemacht worden.

Ich bitte Sie nun ebenso herzlich wie dringlich, sich durch den Erwerb von einer, aber gem auch mehrerer Mlinzen (Neusilber, Spiegelglanz, Durchmesser 35 mm, in einer Schatulle) an dem Sanierungswerk zu beteiligen. Bitte überweisen Sie einen Mindestbetrag von 35 EURO (jetzt einschließlich Versandkosten) an
Stiftung Salzburger Anstalt Gumbinnen
Konto: 34 40 500 00, Deutsche Bank Gütersloh (BLZ 480 700 24)
IBAN: DE53 4807 0024 0344 0500 00 BIC: DEUTDEDBBIE

und geben Sie als Verwendungszweck unbedingt bitte an: "Sanierung Salzburger Kirche Gumbinnen". Vergessen Sie bitte auch nicht Namen und Anschrift, damit die Münze(n) und eine Spendenbestätigung zugeschickt werden können.

Sie sehen hier in vergrößerter Darstellung die beiden Seiten der Münze: Einmal die Erinnerung an "60 Jahre Wiedergründung Salzburger Verein 1954 - 2014" mit unse­rem Vereinsemblem, und zum anderen die Salzburger Kirche mit der Umschrift "Zur Erhaltung der Salzburger Kirche Gumbinnen" . Machen Sie sich die Freude, diese Münze als Anerkennung fur lhre Hilfsbereitschaft zu erwerben und helfen Sie uns dabei, unserer historischen Verpflichtung auch heutzutage gerecht zu werden. Herzlichen Dank!

Jürgen Schroeter
Präsident Salzburger Verein
Vorsitzender der Stiftung Salzburger Anstalt Gumbinnen
Schleswiger Straße 16, 33605 Bielefeld,
Telefon (05 21) 2 99 44 04 [dienstags 11 - 15 Uhr],
Fax (05 21) 2 99 44 05,
salzburgerverein@online.de

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Bitte ggf. auch diese Hinweise beachten, unter denen sich u. a. auch einiges zur Geschichte der Salzburger Emigration bzw. der Salzburger Emigranten befinden (auch Familienforschung):
http://www.myheimat.de/profile/joachim-r-31227.htm...

Bürgerreporter:in:

Joachim R aus Berlin

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