Was ist Myheimat? Eine subjektive Einschätzung zwischen Resignation und Hoffnung
Myheimat, ein Bürgerportal für Lokalnachrichten und Gedankenaustausch von Bürgern vor Ort. So war es ursprünglich wohl angedacht. Hat offensichtlich nicht funktioniert. Viel zu wenige und oftmals irrelevante Lokalmeldungen, die auch selten gelesen werden. Lokale Diskussionen? Fehlanzeige. Myheimat ohne Chance gegen die Lokalpresse und örtliche Facebookgruppen.
Dennoch lebt das Portal, wenn auch auf bescheidenem Niveau. Hauptsächlich entdeckt als ortsunabhängiges Fotographieportal und Selbstdarstellungsportal, aber auch als überörtliches Meinungsportal, bundesweit aufgestellt, aber nur von wenigen der über 80 Millionen genutzt. Bemerkenswerte Klickzahlen im vierstelligen Bereich werden fast nur durch Verknüpfung mit anderen sozialen Medien erreicht.
Jedenfalls ist Myheimat kein Portal, in dem ein repräsentativer Querschnitt der deutschen Bevölkerung zu Worte kommt, in dem der Bär steppt, in dem das reale Leben abgebildet wird. Eigentlich schade in Anbetracht des technischen Angebots. Im politischen Bereich, der hauptsächlich für Diskussionen sorgt, wird die Zweistelligkeit derjenigen, die kommentieren, kaum erreicht.
Myheimat verfügt weder über einen Pusheffekt noch über einen Pulleffekt. Das Portal scheint zum Dümpeln verurteilt zu sein.
Trotzdem: Glückauf, Myheimat!
Ich will nicht hoffen, dass myheimat ein ähnliches Schicksal ereilt wie den nordrhein-westfälische Lokalkompass, den die Redakteure der Anzeigenblätter künstlich am Leben erhalten. Eine Bürgercommunity jedenfalls kann man den Lokalkompass wahrlich nicht mehr nennen, myheimat aber sehr wohl, wo Hauptamtliche außen vor bleiben.